MotoGP: KTM denkt über neues Motorkonzept nach

Franco Morbidelli: «Es hat auch mit Respekt zu tun»

Von Philippe Soutter
Franco Morbidelli hatte im Q1 keine Lust, Marc Márquez mitzuziehen

Franco Morbidelli hatte im Q1 keine Lust, Marc Márquez mitzuziehen

Für Franco Morbidelli blieben im Sprint von Sepang nicht einmal Brosamen übrig. Eine gute Gelegenheit also, sich philosophischen Betrachtungen über den Respekt der MotoGP-Piloten untereinander zu widmen.

Früher war alles besser. «Bis vor einigen Jahren hatten die Fahrer auf der Strecke mehr Respekt füreinander», sinnierte Franco Morbidelli (28). «Da wurde erst in den letzten drei Runden des Rennens voll attackiert. Heute ist es von der ersten Runde am Freitag an ein Hauen und Stechen. Der Druck ist derart gross, die Fahrer liegen oft so nahe beieinander, dass die anderen Piloten nicht mehr nur Gegner, sondern beinahe Feinde sind. So funktioniert es heute in der MotoGP. So hat sich das Spiel entwickelt und nach diesen Spielregeln müssen wir spielen.»

Durch die Blume sprach «Franky» damit auch seinen Teamkollegen Fabio Quartararo an. Der sah sich in der Practice-Session am Freitagnachmittag von Morbidelli behindert und dokumentierte dies noch auf der Strecke mit teilweise nicht ganz jugendfreier Gestik. «Was sollte ich machen. Ich stand sicher nicht im Weg rum und fuhr bereits auf den Curbs, um ihn nicht zu behindern.

Die Frage des gegenseitigen Respekts sieht der elffache GP-Sieger (darunter 3 MotoGP-Triumphe) besonders auch in der in Sepang grassierenden Windschattensuchsucht. Aufgrund der langen Geraden verständlich, dass vor allem Marc Márquez seine wieder einmal beängstigend hoppelnde Honda gerne hinter einem schnellen Taxi zu guten Zeiten ziehen lassen wollte. Auch Morbidelli wurde sein Opfer.

«Bei der ersten Zeitenjagd im Q1 hatte ich ihn noch zu einer guten Zeit gezogen. Als er es dann beim zweiten Mal wieder versuchte, habe ich abgebremst», gestand der Yamaha-Pilot. «Dass ihn dieser abrupte Rhythmuswechsel höchstwahrscheinlich selber die Promotion ins Q2 kostete, ist ihm klar. «Das war etwas mein Fehler. Ich hatte erwartet, dass meine Zeit ausreicht.»

«Das hat auch mit Respekt zu tun. Wenn ein Fahrer nicht will, dass er einen anderen in seinem Windschatten mitzieht, dann sollte dieser das erkennen und bleibenlassen.» In den Trainings sahen die Yamahas – vor allem Fabio Quartararo deutlich besser aus als im Sprint. «Das stimmt», pflichtete Morbidelli bei. «Wenn wir frei fahren, sind wir hier schnell. Sobald wir dann aber in einer Gruppe sind, überhitzen die Reifen, das Fahrverhalten wird schlecht und wir können nicht mehr überholen.»

Immerhin gelang dem Italo-Brasilianer doch eine Verbesserung von Platz 15 in der Startaufstellung auf Rang 11 im Sprint. Damit war er vor seinem 100. MotoGP-Start am Sonntag hinter sieben Ducati und zwei KTM das beste japanische Motorrad.

Ergebnisse MotoGP-Sprint Sepang/MAL (11. November):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Runden in 19:58,713 min
2. Jorge Martin, Ducati, +1,589 sec
3. Pecco Bagnaia, Ducati, +3,034
4. Enea Bastianini, Ducati, +3,242
5. Brad Binder, KTM, +3,310
6. Jack Miller, KTM, +4,318
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +5,307
8. Johann Zarco, Ducati, +5,501
9. Luca Marini, Ducati, +6,420
10. Maverick Viñales, Aprilia, +7,241
11. Franco Morbidelli, Yamaha, +8,775
12. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,995
13. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,067
14. Augusto Fernández, KTM, +10,643
15. Pol Espargaró, KTM, +11,005
16. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,911
17. Raúl Fernández, Aprilia, +13,591
18. Miguel Oliveira, Aprilia, +15,058
19. Takaaki Nakagami, Honda, +16,015
20. Iker Lecuona, Honda, +23,484
21. Marc Márquez, Honda, +24,930
22. Álvaro Bautista, Ducati, +36,501
23. Joan Mir, Honda, +40,594

MotoGP-WM-Stand nach 34 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 396 Punkte. 2. Martin 385. 3. Bezzecchi 313. 4. Binder 254. 5. Aleix Espargaró 198. 6. Zarco 196. 7. Viñales 170. 8. Marini 165. 9. Miller 148. 10. Quartararo 145. 11. Alex Márquez 129. 12. Di Giannantonio 93. 13. Morbidelli 84. 14. Marc Márquez 81. 15. Oliveira 76. 16. Augusto Fernández 67. 17. Rins 54. 18. Nakagami 52. 19. Bastianini 51. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 601 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 326. 3. Aprilia 287. 4. Honda 166. 5. Yamaha 165.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 581 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 478. 3. Ducati Lenovo Team 457. 4. Red Bull KTM Factory Racing 402. 5. Aprilia Racing 368. 6. Monster Energy Yamaha 229. 7. Gresini Racing 222. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 105. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 88.

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