MotoGP-Kolumne: Marquez ins Ducati-Werksteam

Álex Márquez (Ducati/2.): Hätte früh angreifen sollen

Von Friedemann Kirn
Alex Márquez: In Sepang 32 Punkte einkassiert

Alex Márquez: In Sepang 32 Punkte einkassiert

Nach dem Sieg im Sprint am Samstag feierte Álex Márquez Platz 2 im Hauptrennen von Malaysia. Danach warf er sich nur einen einzigen Fehler vor.

Jorge Martín stürmte nach dem Start etwas zu ungestüm in Richtung erste Kurve und wurde nach außen abgedrängt. Enea Bastianini sahnte ab und übernahm vor der zweiten Kurve die Spitze, dicht gefolgt von Álex Márquez, der sich nach dem Zieleinlauf nur einen einzigen Fehler zum Vorwurf machte: Wenn überhaupt, dann hätte er Bastianini in dieser Phase, als er noch dicht am Hinterrad des Italieners war, als die Reifen noch frisch und die Vorderreifentemperaturen noch moderat waren. «Ich hätte ihn, wenn überhaupt, am Anfang überholen sollen. Das wäre der Schlüssel in diesem Rennen gewesen», merkte er an.

Denn als sich die «Bestia» vor ihm auf seinen infernalischen Rhyhthmus eingependelt hatte, war er nicht mehr an die Kette zu legen. Anders als Jorge Martín, der sich gegen Francesco Bagnaia im Kampf um Platz 3 mit ein paar hinreißenden Attacken ins Zeug legte, fuhr Álex Márquez «wie gegen eine Mauer». Sprich: Als Bastianini erst einmal um 4, 5 Zehntel entwischt war, gelang es Márquez mit keinem Manöver dieser Welt, den Rückstand wieder zu verkürzen. «Die Vorderreifentemperatur stieg an, und ich war am Kämpfen. Enea hingegen fuhr ein unglaubliches Rennen, mit einer wirklich guten Pace», konstatierte Márquez. «In Zukunft müssen wir weiter von den Topfahrern lernen, wie man die Ducati auf die bestmögliche Weise bewegt. Doch immerhin: Wir sind nahe dran!»

Tatsächlich hatte Álex Márquez mit den beiden Podestplätzen am Samstag und Sonntag das beste Wochenende seiner mittlerweile vierjährigen MotoGP-Karriere erlebt, obwohl er leichtes Fieber hatte und nicht hundertprozentig fit in den Sattel seiner Gresini-Ducati stieg. «Meine Rippenbrüche vom Indien-Grand Prix sind komplett verheilt, doch ich hatte nur eine Woche zuhause, in der ich etwas Cardio-Training machen konnte, physisch bin also noch nicht ganz auf der Höhe», schilderte der 27-jährige Spanier. «Trotzdem ist es mir gelungen, die Konzentration zu bewahren und bis zum Zieleinlauf fokussiert zu bleiben. In der Hitze von Malaysia ein solches Rennen zu fahren, ist gutes Training», fügte er hinzu.

Jetzt, am Sonntag, werde zünftig gefeiert, am Montag werde er ausruhen, dann steige er ins Flugzeug nach Qatar. «Doch wir sollten nicht davon ausgehen, dass wir dort oder beim Saisonfinale in Valencia zu Grand Prix-Siegern werden», dämpfte er die Erwartungen seiner Fans. «Ganz ehrlich, wir sind noch nicht auf dem Level der Top-Jungs, sondern weiter innerhalb der ersten vier, fünf oder sechs. Mein Ziel ist ganz einfach, weiterhin konstant Fortschritte zu machen, überall 100 Prozent zu geben und die Saison mit weiteren guten Ergebnissen abzurunden!»

Immerhin: Mit 32 Punkten an zwei Tagen dank der Plätze 1 und 2 schaffte Alex die beste Punkteausbeute in dieser Saison. In Las Termas hatte er für die Ränge 5 und 3 immerhin 21 Punkte eingesammelt.

Ergebnis MotoGP-Rennen, Sepang (12.11.):

1. Enea Bastianini, Ducati, 20 Rdn in 39:59,137 min (= 166,3 km/h)
2. Alex Márquez, Ducati, + 1,535 sec
3. Pecco Bagnaia, Ducati, + 3,562
4. Jorge Martin, Ducati, + 10,526
5. Fabio Quartararo, Yamaha, + 15,000
6. Marco Bezzecchi, Ducati, + 16,946
7. Franco Morbidelli, Yamaha, + 18,553
8. Jack Miller, KTM, + 19,204
9. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 19,399
10. Luca Marini, Ducati, + 19,740
11. Maverick Viñales, Aprilia, + 21,189
12. Johann Zarco, Ducati, + 23,598
13. Marc Márquez, Honda, + 27,079
14. Augusto Fernández, KTM, + 28,940
15. Pol Espargaró, KTM, + 29,849
16. Iker Lecuona, Honda, + 50,960
17. Álvaro Bautista, Ducati, + 53,564
18. Takaaki Nakagami, Honda, + 1:42,162 min
– Brad Binder, KTM, 9 Runden zurück
– Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Runden zurück
– Raúl Fernández, Aprilia, 14 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 15 Runden zurück
– Joan Mir, Honda, 16 Runden zurück

Ergebnis MotoGP-Sprint, Sepang (11.11.):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Rdn in 19:58,713 min
2. Jorge Martin, Ducati, +1,589 sec
3. Pecco Bagnaia, Ducati, +3,034
4. Enea Bastianini, Ducati, +3,242
5. Brad Binder, KTM, +3,310
6. Jack Miller, KTM, +4,318
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +5,307
8. Johann Zarco, Ducati, +5,501
9. Luca Marini, Ducati, +6,420
10. Maverick Viñales, Aprilia, +7,241
11. Franco Morbidelli, Yamaha, +8,775
12. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,995
13. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,067
14. Augusto Fernández, KTM, +10,643
15. Pol Espargaró, KTM, +11,005
16. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,911
17. Raúl Fernández, Aprilia, +13,591
18. Miguel Oliveira, Aprilia, +15,058
19. Takaaki Nakagami, Honda, +16,015
20. Iker Lecuona, Honda, +23,484
21. Marc Márquez, Honda, +24,930
22. Álvaro Bautista, Ducati, +36,501
23. Joan Mir, Honda, +40,594

MotoGP-WM-Stand nach 35 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 412 Punkte. 2. Martin 398. 3. Bezzecchi 323. 4. Binder 254. 5. Zarco 200. 6. Aleix Espargaró 198. 7. Viñales 175. 8. Marini 171. 9. Quartararo 156. 10. Miller 156. 11. Alex Márquez 149. 12. Di Giannantonio 100. 13. Morbidelli 93. 14. Marc Márquez 84. 15. Bastianini 76. 16. Oliveira 76. 17. Augusto Fernández 69. 18. Rins 54. 19. Nakagami 52. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 13. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 626 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 334. 3. Aprilia 292. 4. Yamaha 176. 5. Honda 169.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 598 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 498. 3. Mooney VR46 Racing 494. 4. Red Bull KTM Factory Racing 410. 5. Aprilia Racing 373. 6. Gresini Racing 249. 7. Monster Energy Yamaha 249. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 108. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 91.


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