Fabio Di Giannantonio: «Moto2 und SBK keine Option»
Fabio Di Giannantonio muss seinen Platz bei Gresini-Ducati für Marc Márquez räumen. «Sein Weggang bei Honda hat einen Domino-Effekt ausgelöst, dem ich zum Opfer gefallen bin», sagte Diggia heute.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Fabio "Diggia" Di Giannantonio präsentierte sich zwar heute im Media Centre in Losail guter Laune. Aber die ungewisse Zukunft macht dem Italiener zu schaffen. Auf jeden Fall wusste er gleich, was die Journalisten von ihm wissen wollten. So breitete er theatralisch die Hände aus und sagte: "Wartet! Ich stelle die erste Frage; ich bemühe mich und versuche es. Gibt es Neuigkeiten zur Zukunft?"
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Schallendes Gelächter unter der Handvoll Journalisten, die bis 18 Uhr Ortszeit ausgeharrt hatten. "Ist das gut so", erkundigte sich der Gresini-Ducati-Pilot. Dann fügte er an: "Es gibt keine Neuigkeiten, Jungs."
"Es sind zwar zwei Plätze in der MotoGP noch nicht fix besetzt", ergänzte Di Giannantonio. "Aber ich denke, in ein paar Stunden werden wir alle Bescheid wissen. Ich habe strikt darum gebeten, mich bis Sonntag in Ruhe zu lassen, was immer auch herauskommt. Denn ich will nur ans Rennfahren denken, der Rest ist mir auf die Dauer zu stressig. Es gibt pausenlos neue Überraschungen. Ich hoffe, ich kann in Valencia ernsthafte Antworten auf eure Fragen geben."
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In der Moto2-WM suchen Teams wie Master Camp VR46, Fantic Racing und Speed-up noch starke Fahrer. Kann sich Diggia eine Rückkehr in die Mittelgewichtsklasse vorstellen? "Im Moment nicht. Vielleicht in ein paar Wochen. Ich will das nicht als Option betrachten, denn ich habe es redlich verdient, als Stammfahrer in der MotoGP zu bleiben. Die Situation ist seltsam. Denn es ist so viel passiert, ich habe das nicht verdient, deshalb bin ich verärgert. Ich fahre das zweite Jahr in der MotoGP, ich habe alle Resultate erreicht, die man von mir erwarten kann. Ein Moto2-Bike wäre ein Rückschritt für mich. Auch die Superbike-WM ist keine Option im Augenblick. Ich bin 25 Jahre alt, im besten Rennfahreralter, ich kann mich in der MotoGP weiter steigern."
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Diggia war in den letzten fünf Wochen zwischen den Übersee-Rennen nie nach Italien zurückgekehrt, deshalb flog er Sonntagnacht von Kuala Lumpur nach Hause und kam erst heute wieder nach Doha. "Nein, es gab keine wichtigen Meetings. Ich wollte nur meinen Arsch wieder einmal für ein paar Nächte in mein eigenes Bett verfrachten."
Kann sich Fabio vorstellen, bei einem Werk in die Rolle des MotoGP-Test- und Ersatzfahrers zu schlüpfen und wenigstens bis zu sechs Wildcard-Rennen zu bestreiten, wenn alle anderen MotoGP-Stricke reissen? "Das ist momentan keine echte Möglichkeit, die sich anbietet. Aber wenn ich 2024 nicht im Startfeld bin, könnte man auf diese Weise etwas für 2025 aufbauen", sagte der Ducati-GP22-Pilot. "Ich hoffe, dass ich auch 2024 ein MotoGP-Fahrer sein werde. Ich habe schon einen Podestplatz erreicht und habe mir jetzt vorgenommen, hier oder in Valencia noch einen Sieg zu erkämpfen. Ich werde es zumindest versuchen. Meine Resultate in diesem Jahr werden für immer in den Büchern stehen. Und wenn ich jetzt einen MotoGP-Vertrag verdiene, verdiene ich auch nächstes Jahr einen."
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Aber Di Giannantonio sagt, es seien zu viele Dinge passiert, die ihm nicht in die Karten gespielt haben. "Es war wie ein Domino-Effekt. Zuerst ging Marc bei Honda weg, das war die erste große Überraschung, denn es war elf Jahre lang die erfolgreichste Paarung in der MotoGP-Ära. Der zweite Domino-Stein purzelte, als er in mein Team gekommen ist. Nachher wurde mir der Honda-Sitz angeboten. Aber jetzt sieht es so aus, als würde ihn ein anderer Fahrer bekommen. Wir waren nahe dran, aber dann wollten sie einen anderen. Das war der dritte Domino. Nachher ergab sich eine andere lukrative Chance für mich, denn ich habe viel Respekt vor dem VR46-Team. Aber auch dort wird offenbar ein anderer Fahrer vorgezogen. Das wäre dann der vierte Domino-Stein. Damit wären alle Plätze besetzt. Marc hat die Geschichte ins Rollen gebracht, der Schneeball ist dann immer größer und größer geworden, er hat meinen MotoGP-Platz unter sich begraben." Übrigens: Der Kandidat bei Repsol-Honda ist natürlich Luca Marini, sein Nachfolger bei Mooney VR46 wird voraussichtlich Moto2-Star Fermin Aldeguer sein. Ergebnis MotoGP-Rennen, Sepang (12.11.): 1. Enea Bastianini, Ducati, 20 Rdn in 39:59,137 min (= 166,3 km/h) 2. Alex Márquez, Ducati, + 1,535 sec 3. Pecco Bagnaia, Ducati, + 3,562 4. Jorge Martin, Ducati, + 10,526 5. Fabio Quartararo, Yamaha, + 15,000 6. Marco Bezzecchi, Ducati, + 16,946 7. Franco Morbidelli, Yamaha, + 18,553 8. Jack Miller, KTM, + 19,204 9. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 19,399 10. Luca Marini, Ducati, + 19,740 11. Maverick Viñales, Aprilia, + 21,189 12. Johann Zarco, Ducati, + 23,598 13. Marc Márquez, Honda, + 27,079 14. Augusto Fernández, KTM, + 28,940 15. Pol Espargaró, KTM, + 29,849 16. Iker Lecuona, Honda, + 50,960 17. Álvaro Bautista, Ducati, + 53,564 18. Takaaki Nakagami, Honda, + 1:42,162 min – Brad Binder, KTM, 9 Runden zurück – Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Runden zurück – Raúl Fernández, Aprilia, 14 Runden zurück – Miguel Oliveira, Aprilia, 15 Runden zurück – Joan Mir, Honda, 16 Runden zurück
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