Jack Miller (KTM/12.): Bald so stark wie Ducati
Jack Miller vor Pol Espargaró und Franco Morbidelli
«Das Qualifying 1 ist immer ein Poker», stellte Jack Miller nach dem verunglückten Anlauf auf einen der vorderen Startplätze fest. «Wir hatten ein klares Ziel vor Augen, doch auf beiden Runs kamen immer irgendwelche Kleinigkeiten dazwischen, die mich von einer wirklich guten Zeit abgehalten haben. Trotzdem waren wir nicht schlecht unterwegs. Doch es ist verrückt: Ich war weniger als eine Zehntelsekunde vom alten Rundenrekord entfernt, und trotzdem fand ich mich auf Rang 16 wieder», wunderte sich der Australier.
Im Sprintrennen kam «Thriller Miller» besser in Schwung. Nach einer Runde auf Rang 13, musste er zwar dem von hinten heranstürmenden Fabio Quartararo weichen und fuhr danach an 14. Stelle, setzte dann aber zu einem gelungenen Endspurt an, profitierte von den Fehlern von Raúl Fernández und Marco Bezzecchi und querte als Zwölfter die Ziellinie.
«Mein Start war gut, doch in den ersten Kurven ging es chaotisch zu, weil jeder gleichzeitig auf die saubere Ideallinie drängte. Ich verlor wieder ein bisschen an Boden, auch weil ich zunächst nicht viel Grip hatte. Dann gelang es mir, konstant schnell weiterzufahren», schilderte der 28-jährige Australier.
Das Überholen fiel ihm trotzdem schwer, und dafür gab es zwei Gründe. «Es gibt nur eine relativ schmale gute Linie, das macht es echt schwierig», stellte Miller fest. «Außerdem ist Ducati unglaublich stark, weshalb ja auch so viele Piloten in Zukunft eine Desmosedici steuern wollen.»
Millers sprichwörtlichen Optimismus erschütterte die Ducati-Überlegenheit auf der Lusail-Piste allerdings nicht im Geringsten. «Ducati ist in einer starken Phase, kein Zweifel. Doch auch KTM macht rasante Fortschritte, auf jeder Strecke regnen die Weiterentwicklungen wie Goldtaler auf uns ein. Es wird nicht lange dauern, dann stimmen die Leute über KTM die gleichen Lobeshymnen an, die man derzeit über Ducati hört», ist er überzeugt.
Ergebnis MotoGP-Sprint, Doha (18.11.):
1. Martin, Ducati, 11 Rdn in 20:52,634 min
2. Di Giannantonio, Ducati, + 0,391 sec
3. Marini, Ducati, + 2,875
4. Alex Márquez, Ducati, + 3,370
5. Bagnaia, Ducati, + 3,957
6. Viñales, Aprilia, + 4,239
7. Binder, KTM, + 5,761
8. Quartararo, Yamaha, + 6,454
9. Augusto Fernández, KTM, + 8,285
10. Zarco, Ducati, + 8,314
11. Marc Márquez, Honda, + 9,596
12. Miller, KTM, + 10,173
13. Bezzecchi, Ducati, + 10,646
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 11,117
15. Morbidelli, Yamaha, + 12,163
16. Pol Espargaró, KTM, + 12,745
17. Lecuona, Honda, + 19,285
18. Nakagami, Honda, + 26,238
19. Mir, Honda, + 28,446
20. Bastianini, Ducati, + 35,553
– Aleix Espargaró, Aprilia, 10 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 1. Runde nicht beendet
MotoGP-WM-Stand nach 36 von 39 Rennen:
1. Bagnaia, 417 Punkte. 2. Martin 410. 3. Bezzecchi 323. 4. Binder 257. 5. Zarco 200. 6. Aleix Espargaró 198. 7. Viñales 179. 8. Marini 178. 9. Quartararo 158. 10. Miller 156. 11. Alex Márquez 155. 12. Di Giannantonio 109. 13. Morbidelli 93. 14. Marc Márquez 84. 15. Bastianini 76. 16. Oliveira 76. 17. Augusto Fernández 70. 18. Rins 54. 19. Nakagami 52. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 13. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 638 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 337. 3. Aprilia 296. 4. Yamaha 178. 5. Honda 169.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 610 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 503. 3. Mooney VR46 Racing 501. 4. Red Bull KTM Factory Racing 413. 5. Aprilia Racing 377. 6. Gresini Racing 264. 7. Monster Energy Yamaha 251. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 108. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 92.