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Pecco Bagnaia (15.): Martin sollte seinen Job machen

Von Nora Lantschner
Trotz Martins Psychospielchen und dem verpassten Q2-Einzug blieb MotoGP-Titelanwärter Pecco Bagnaia am Freitag in Valencia überraschend entspannt. Eine Teamorder wolle er auch nicht, bekräftigte der Ducati-Werksfahrer.

«Ich hatte es ein bisschen erwartet, nicht ins Q2 zu kommen. Denn ich war langsam», hielt Francesco «Pecco» Bagnaia am Freitagabend in Valencia ganz offen fest. «Am Vormittag hatte ich ziemliche Mühe, am Nachmittag genauso. Normalerweise schaffen wir es, die Arbeit noch am Freitag zu Ende zu bringen, heute aber ist es uns nicht gelungen.»

«Wir haben uns die Daten schon angeschaut. Ich verliere eine halbe Sekunde in drei Kurven, was sehr viel ist. Zum Glück sind es aber nur drei Kurven und wir können das Problem auch ziemlich gut identifizieren. Ich habe kein gutes Gefühl zur Front und verliere im Eingang der Kurven 1, 2 und 6 viel Zeit. Wir werden versuchen, es für morgen zu verbessern – und wir haben die Zeit dafür», beruhigte der Ducati-Werksfahrer trotz Platz 15 im Zeittraining.

Auf die Strategie seines WM-Rivalen Jorge Martin (21 Punkte zurück) angesprochen, der ihn auf Zeitenjagd wie ein Schatten verfolgte, gab sich Bagnaia betont gelassen. «Ich glaube, das war schon an den vergangenen drei Wochenenden so. Er hängt sich oft an. Aber ich glaube, es ist auch richtig, dass er etwas versucht. Er muss etwas probieren – auch wenn er sich besser auf seinen Job konzentrieren sollte, weil er – wie er selbst gesagt hat – beide Rennen gewinnen muss. Und im Moment ist er nicht der Schnellste», schob der Italiener vielsagend nach.

Gelang es dem Spanier aber, den Titelverteidiger etwas nervös zu machen? «Ich war so langsam, dass es in jedem Fall schwierig geworden wäre, ins Q2 zu kommen», entgegnete Pecco lachend. «Nein, ehrlich nicht, er macht das seit drei Rennen so. Und ich bin es ohnehin gewohnt, sechs oder sieben Fahrer hinter mir zu haben.»

Mehr Sorgen macht ihm das stark besetzte Qualifying 1 – unter anderen mit Ex-Weltmeister Fabio Quartararo, Sepang-Sieger Enea Bastianini und dem Drittplatzierten von Doha, Luca Marini. «Es wird ein schwieriges Q1, mit Sicherheit», räumte Bagnaia ein. «Wir werden das Maximum versuchen und wie immer eine Lösung für die Probleme finden. Und wir müssen die WM nicht am Samstag gewinnen, deshalb sind wir ziemlich entspannt.»

Schützenhilfe von den anderen Ducati-Piloten oder zumindest seinem Lenovo-Teamkollegen Bastianini, der ihn schon in Mandalika vom letzten Q2-Platz verdrängt hatte, erhofft sich der WM-Leader auch beim Finale nicht. Zwar scherzte er: «Ich werde allen sagen, sie sollen das Gas zudrehen.» Danach bekräftigte Pecco aber einmal mehr: «Eine Teamorder ist nicht notwendig. Solche Dinge mag ich nicht.»

Insgesamt macht Bagnaia vor der WM-Entscheidung 2023 tatsächlich einen entspannteren Eindruck als vor seinem ersten MotoGP-Titelgewinn. «Es ist besser als im Vorjahr», pflichtete der 26-Jährige bei. «Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich mich darauf konzentrieren muss, mein Gefühl zu verbessern. Im Vorjahr hatte ich aber größere Schwierigkeiten mit dem Druck, ich war nervöser. Heute akzeptiere ich, dass wir Probleme haben und arbeiten müssen. Wir haben anhand der Daten schon viele Runden analysiert. Dass ich die Zeit nur in drei Kurven verliere, ist fantastisch. Das macht mich glücklich.»

MotoGP-Ergebnis Zeittraining, Valencia (24.11.):

1. Viñales, Aprilia, 1:29,142 min
2. Martin, Ducati, + 0,147 sec
3. Zarco, Ducati, + 0,154
4. Di Giannantonio, Ducati, + 0,253
5. Bezzecchi, Ducati, + 0,254
6. Binder, KTM, + 0,260
7. Marc Márquez, Honda, + 0,317
8. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,328
9. Miller, KTM, + 0,339
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,429
11. Bastianini, Ducati, + 0,431
12. Alex Márquez, Ducati, + 0,472
13. Quartararo, Yamaha, + 0,473
14. Morbidelli, Yamaha, + 0,633
15. Bagnaia, Ducati, + 0,659
16. Nakagami, Honda, + 0,860
17. Marini, Ducati, + 1,201
18. Augusto Fernández, KTM, + 1,303
19. Rins, Honda, + 1,322
20. Savadori, Aprilia, + 1,653
21. Pol Espargaró, KTM, + 1,798

MotoGP-Ergebnis FP1, Valencia (24.11.):

1. Zarco, Ducati, 1:30,191 min
2. Di Giannantonio, Ducati, + 0,187 sec
3. Martin, Ducati, + 0,259
4. Bezzecchi, Ducati, + 0,299
5. Viñales, Aprilia, + 0,343
6. Quartararo, Yamaha, + 0,365
7. Marc Márquez, Honda, + 0,373
8. Augusto Fernández, KTM, + 0,376
9. Bastianini, Ducati, + 0,620
10. Alex Márquez, Ducati, + 0,666
11. Pol Espargaró, KTM, + 0,683
12. Miller, KTM, + 0,710
13. Bagnaia, Ducati, + 0,778
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,855
15. Morbidelli, Yamaha, + 0,921
16. Brad Binder, KTM, + 1,061
17. Marini, Ducati, + 1,106
18. Nakagami, Honda, + 1,252
19. Rins, Honda, + 1,297
20. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,323
21. Mir, Honda, + 1,362
22. Savadori, Aprilia, + 1,806

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