MotoGP: Marquez oder Martin ins Ducati-Werksteam?

Jorge Martin (1.): «Die größte Lektion der Saison»

Von Sarah Göpfert
Jorge Martin bejubelt seinen neunten Sprint-Sieg der Saison

Jorge Martin bejubelt seinen neunten Sprint-Sieg der Saison

Mit seinem Sprint-Sieg in Valencia vertagte Jorge Martin die MotoGP-WM-Entscheidung auf den Rennsonntag. Neben jeder Menge Eigenlob zollte der Prima-Pramac-Ducati-Fahrer auch seinem Rivalen Pecco Bagnaia viel Respekt.

Mit seinem fulminanten Sieg im Sprintrennen von Valencia verkürzte Jorge Martin nicht nur seinen WM-Rückstand auf Pecco Bagnaia (Lenovo Ducati) von 21 auf 14 Punkte, sondern vertagte die WM-Entscheidung auch auf den finalen Grand Prix am Sonntag.

Für den Pramac-Ducati-Fahrer war es der inzwischen neunte Sprint-Sieg der Saison 2023. Dem gegenüber stehen vier Grand-Prix-Siege, während Rivale Bagnaia bereits sechs Siege auf seinem Konto stehen hat. Die Vermutung, dass dem «Martinator» die Kurzdistanz besser taugt, wies der Ducati-Fahrer jedoch entschieden ab: «Diese ungleiche Quote hängt von vielen Faktoren ab», holte er aus. «In Indonesien bin ich in Führung liegend gestürzt. In Australien haben wir die falsche Reifenwahl getroffen und in Katar haben wir einen schlechten Reifen erwischt. In Thailand hingegen habe ich gewonnen.»

Auf dem Circuit Ricardo Tormo bewies Martin einmal mehr Nerven, als er von Startplatz 6 direkt in die Top-4 vorstürmte. In Runde 7 übernahm er erstmals die Führung, die er bis zum Zielstrich nicht mehr aus der Hand gab. «Ich habe wirklich Eier bewiesen», strotzte der 25-Jährige anschließend vor Selbstbewusstsein. «Ich hatte kein gutes Gefühl, weder mit dem Vorder- noch mit dem Hinterreifen. In jeder Kurve bin ich fast gestürzt. Dennoch habe ich alles für diesen Sieg gegeben.»

Dass er den WM-Kampf bis zum finalen Saisonlauf offenhalten konnte, macht den Madrilenen stolz. Gleichzeitig zollte er seinem WM-Widersacher Respekt: «Pecco hat eine astreine erste Saisonhälfte abgeliefert, ich war hingegen in der zweiten Hälfte stark. Momentan bin ich der Stärkste. Jedoch war ich das zu Saisonbeginn nicht. Deshalb liegen wir jetzt hinten.»

Vor dem großen Finale am Sonntag wurde Martin dann sogar etwas sentimental: «Wir wissen nicht, was am Sonntag passieren wird. Die größte Lektion, die ich in diesem Jahr jedoch gelernt habe: es ist egal, ob du das Rennen mit zehn Sekunden oder nur einer Zehntelsekunde Vorsprung gewinnst. Am Ende erhältst du die gleiche Punktzahl.»

Inzwischen steht auch fest, dass Martin und Stallkamerad Johann Zarco die Teamweltmeisterschaft vor dem Ducati Lenovo Werksteam gewonnen haben. Eine besondere Leistung, an der Martin maßgeblich beteiligt war: «Was wir als Satellitenteam leisten ist unglaublich. Ich hoffe, dass wir diese Form auch im nächsten Jahr beibehalten können.»

Mit Blick auf die Spekulationen, Martin an die Stelle von Enea Bastianini ins Ducati-Werksteam zu transferieren, entgegnete der Moto3-Weltmeister von 2018: «Ich bin glücklich, wo ich aktuell bin. Aber diese Entscheidung liegt nicht bei mir.»

Ergebnis MotoGP-Sprint, Valencia (25.11.):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:38,827 min
2. Binder, KTM, + 0,190 sec
3. Marc Márquez, Honda, + 2,122
4. Viñales, Aprilia, + 3,106
5. Bagnaia, Ducati, + 4,253
6. Di Giannantonio, Ducati, + 4,400
7. Bezzecchi, Ducati, + 4,502
8. Alex Márquez, Ducati, + 5,578
9. Zarco, Ducati, + 5,910
10. Augusto Fernández, KTM, + 6,095
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 7,674
12. Miller, KTM, + 8,098
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 9,513
14. Pol Espargaró, KTM, + 12,453
15. Bastianini, Ducati, + 12,599
16. Nakagami, Honda, + 13,787
17. Marini*, Ducati, + 13,887
18. Morbidelli*, Yamaha, + 14,943
19. Rins, Honda, + 20,378
20. Savadori, Aprilia, + 25,017
– Quartararo, Yamaha, 9 Runden zurück

*= 3-Sekunden-Strafe (Reifendruck-Vergehen)

MotoGP-WM-Stand nach 38 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 442 Punkte. 2. Martin 428. 3. Bezzecchi 329. 4. Binder 277. 5. Zarco 205. 6. Aleix Espargaró 198. 7. Viñales 198. 8. Marini 194. 9. Alex Márquez 167. 10. Quartararo 167. 11. Miller 163. 12. Di Giannantonio 138. 13. Marc Márquez 96. 14. Morbidelli 93. 15. Bastianini 84. 16. Oliveira 76. 17. Augusto Fernández 71. 18. Rins 54. 19. Nakagami 52. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 26. 23. Pol Espargaró 13. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 675 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 357. 3. Aprilia 215. 4. Yamaha 187. 5. Honda 181.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 633 Punkte (Weltmeister). 2. Ducati Lenovo Team 536. 3. Mooney VR46 Racing 523. 4. Red Bull KTM Factory Racing 440. 5. Aprilia Racing 396. 6. Gresini Racing 305. 7. Monster Energy Yamaha 260. 8. Repsol Honda 122. 9. CryptoDATA RNF 120. 10. LCR Honda 112. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 93.

 

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