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Augusto Fernández: Was für einen Rookie schwierig ist

Von Simon Patterson
Augusto Fernández (26)

Augusto Fernández (26)

Im Interview blickt Augusto Fernández (GASGAS Factory Racing Tech3) auf seine erste MotoGP-Saison und die damit verbundenen Umstellungen und Herausforderungen zurück: Was mühsam war und was ihm geholfen hat.

Den Titel «Rookie of The Year» hatte Augusto Fernández als einziger MotoGP-Neuling der Saison 2023 von vornherein sicher. Ganz unabhängig davon zeigte der Moto2-Weltmeister von 2022 in seinem Debüt-Jahr in der Königsklasse eine beachtliche Leistung.

In seinen ersten elf MotoGP-Rennen über die volle Distanz landete Augusto jedes Mal in den Punkterängen, beim Tech3-Heimspiel in Le Mans glänzte er sogar als Vierter. Im Zeittraining schaffte es der großgewachsene RC16-Fahrer insgesamt vier Mal ins Qualifying 2, die WM schloss er mit fünf Top-10-Ergebnissen und 71 Punkten auf Gesamtrang 17 ab.

Augusto, verlief deine Rookie-Saison in der MotoGP-Klasse vielleicht sogar besser als erwartet?

Es war eine positive Saison. Die Erwartungen vor der Saison sind eine Sache, aber ich war zufrieden damit, wie die Dinge gelaufen sind. Vor allem zuletzt hatte ich das Gefühl, dass ich stärker war. Ich muss zufrieden sein, weil der Level gut ist und wir uns immer weiter verbessern.

Es war eine anstrengende Saison – eine positive, mit vielen neuen Dingen wie den Reifen: Selbst noch in Katar [beim vorletzten Grand Prix] haben wir einen neuen Vorderreifen ausprobiert, mit dem ich die ganze Saison lang nie gefahren war, und es ist immer noch schwierig, diese Dinge zu verstehen. Auch jetzt noch, mit der Erfahrung, die ich inzwischen in der MotoGP gesammelt habe. Alles ist super-neu und super-anders im Vergleich zu dem, was ich gewohnt war.

Weil sich die MotoGP-Bikes aktuell doch stark von den Moto2-Maschinen unterscheiden?

Ich glaube schon, ja. Wenn ich mit Brad [Binder], Pol [Espargaró] oder Joan [Mir] spreche – Fahrer, zu denen ich ein gutes Verhältnis habe, dann war es nicht so, als sie in die MotoGP gekommen sind. Es war ein Bike, ein Motorrad, und es war viel einfacher zu fahren – viel besser als das Moto2-Bike, mit mehr Leistung, besseren Reifen, generell alles war besser. Das ist immer noch so, aber es ist sehr schwierig, sich im Performance-Fenster zu bewegen.

Es reicht ein Nichts und es läuft sehr, sehr schlecht oder das Gefühl ist so merkwürdig – mit dem Reifendruck, der Temperatur, den ganzen Flügeln und der Aerodynamik… Es ist sehr gut, manchmal, aber es ist eben auch sehr schnell sehr schlecht.

War es vielleicht auch schwierig, als einziger Rookie im Feld keinen direkten Vergleich ziehen zu können?

Das war es vor allem zu Beginn des Jahres, als ich mich selbst mit dem Rest der Fahrer verglichen habe, die über viel Erfahrung verfügen, und ich war Letzter, Letzter und nochmal Letzter, obwohl ich wie verrückt gepusht habe. Am Maximum und gleichzeitig Letzter zu sein ist wahrscheinlich der schwierigste Aspekt dieser Anpassungsphase. Es wurde dann besser, weil ich nicht mehr Letzter war – und weil ich es jetzt auch auf eine andere Weise lesen kann.

Wenn du es aus der Vorsaison gewohnt bist, um die Plätze 1, 2 und 3 in der Moto2 zu kämpfen, dann ist es zu Beginn schwierig, wenn man sich auf den letzten Positionen wiederfindet.

Dazu warst du nach der schweren Verletzung von Pol Espargaró gleich zu Beginn deiner MotoGP-Karriere plötzlich der Teamleader.

Ich war allein, aber zum Glück hat mir das andere Team, das KTM-Werksteam, mit den Informationen von Brad und Jack [Miller] sehr geholfen. Ich muss sagen, dass sie mir all das gegeben haben, was ich wollte. Es ist nicht dasselbe, denn mit Pol konnte ich mich direkt vergleichen – ich springe vom Bike, gehe zum Daten-Ingenieur, frage nach Pols Runde und bekomme sie.

Bei Brad und Jack muss ich vielleicht bis zum Nachmittag warten, um Vergleiche ziehen zu können. Es war anders, aber ich muss sagen, dass sie mich so gut unterstützt haben, wie sie nur konnten, und darüber bin ich glücklich.

Fühlte es sich ein bisschen so an, als würdest du ins kalte Wasser geworfen, als du zum ersten Mal alleine in der GASGAS-Tech3-Box warst?

Es war eine große Veränderung, aber das Tech3 Team hat mich gut unterstützt und überhaupt keinen Druck ausgeübt. Ich habe einfach versucht, die Dinge zu verstehen und kleine Schritte zu machen. Ich habe die Unterstützung von allen gespürt, es hat sich in dieser gesamten Phase der Anpassung gut angefühlt. Das hat geholfen, ich war nicht einfach allein.

Du kamst ja auch aus dem offiziellen KTM-Team aus der Moto2, Red Bull KTM Ajo, das war wahrscheinlich auch eine Hilfe.

Das hat geholfen, ja, weil ich schon in der Moto2 mit den KTM-Leuten gesprochen habe und dadurch in dieser MotoGP-Familie war. Sich aus dem Vorjahr zu kennen war mich Sicherheit eine Hilfe, ja.

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