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Joan Mír (Honda, 10.): «Noch immer weit weg»

Von Jordi Gutiérrez
Repsol-Werksfahrer Joan Mír war am zweiten Testtag die schnellste Honda und knackte die Top-10. In absehbarer Zeit deutlich weiter vorn zu kämpfen, hält der Spanier allerdings nicht für realistisch.

Wie schon gestern waren die Honda-Piloten Joan Mír, Luca Marini, Johann Zarco und Takaaki Nakagami dazu angehalten, Runden zu sparen. Mír drehte 39 Runden, Zarco und Marini 41, Nakagami 37. Rekord an Tag 2: Marc Márquez mit 72. Im Vergleich zum ersten Testtag fand Speerspitze Mír heute fast eine volle Sekunde: «Gestern haben wir viele Dinge probiert und am Nachmittag verifiziert. Heute haben wir darauf aufgebaut, und die Folge war, dass ich meine Rundenzeit deutlich verbessern konnte. Das zeigt das Potenzial. Aber die Wahrheit ist auch: In Summe sind wir noch immer weit weg.«

Bezüglich Topspeed muss sich Honda vor den anderen Herstellern nicht mehr verstecken. Luca Marini und Joan Mír waren mit 336,4 km/h auf Ducati-Niveau. Leader hier: Quartararo mit 338,5 km/h (und im Vergleich zur Konkurrenz wenig Aerodynamik auf seiner Yamaha). Joan Mír relativiert die Bedeutung reiner Höchstgeschwindigkeit: «Dafür fehlt es uns in anderen Bereichen. Wenn man ein Ding ändert – wie im konkreten Fall den Motor – muss man auch den Rest ausbalancieren. Morgen werden wir beginnen an Details zu arbeiten, die das eine oder andere Zehntel bringen sollten.»

Wie beurteilt er die Aussage seines Neo-Kollegen Luca Marini, wonach Hondas Schwäche besonders mit gebrauchten Reifen deutlich zu spüren sei? «Ich finde, das ist streckenabhängig. Der Unterschied zwischen Valencia im Winter und der Hitze hier in Malaysia ist enorm. Manche Probleme sind hier deutlicher spürbar. Für mich ist die Reifen-Sache nicht neu. Wir haben das im Vergleich zu früher schon gelindert, aber es ist immer noch vorhanden.»

Genau wie Marini mahnt auch Mír alle Honda-Fans zu Geduld: «Man kann nicht erwarten, in einem Satz vom langsamsten zum schnellsten Bike des Feldes zu werden. So funktioniert das nicht. Unser erstes Ziel müssen konstante Top 10 sein, danach kommen die ersten 5, schließlich Podiumsplätze und Siege. Es ist ein Prozess.»

Gleichzeitig sieht er Sepang als positiven Ort für eine Standort-Bestimmung: «In der Vergangenheit haben wir hier besonders gelitten – wie überall auf Strecken mit wenig Grip. Letztes Jahr war ich mit 1:58,4 schnellste Honda im Malaysia-Qualifying, und da bin ich um mein Leben gefahren. Mit dem neuen Bike schaffe ich heute fast aus dem Stand 1:57,8. Das zeigt schon, dass wir richtig unterwegs sind – und dabei haben wir das volle Potenzial noch nicht abgerufen.»

Bessere Rundenzeiten sind dabei nicht allein eine Bringschuld des Bikes, das ihm Honda hinstellt, findet der Spanier: «Ich muss an mir arbeiten und gemeinsam mit meiner Crew verstehen, was es braucht, um das Motorrad zum Arbeiten zu bringen und die letzten Zehntel zu finden, die in diesem Paket stecken.» Joan dämpft überbordenden Optimismus gleich wieder: «Selbst wenn wir alles rausquetschen, werden wir immer noch weit weg von der Spitze sein.» Und endet salomonisch: «50 Prozent der Verbesserungen müssen von Honda kommen, die zweite Hälfte muss ich finden.»

 

 

MotoGP-Test Sepang, Mittwoch (7. Februar):

1. Bastianini, Ducati, 1:57,134 min
2. Martin, Ducati, + 0,139 sec
3. Binder, KTM, + 0,193
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,312
5. Bagnaia, Ducati, + 0,335
6. Di Giannantonio, Ducati, + 0,485
7. Alex Márquez, Ducati, + 0,538
8. Acosta, KTM, + 0,592
9. Bezzecchi, Ducati, + 0,733
10. Mir, Honda, + 0,738
11. Quartararo, Yamaha, + 0,754
12. Zarco, Honda, + 0,877
13. Rins, Yamaha, + 0,976
14. Marc Márquez, Ducati, + 0,984
15. Miller, KTM, + 1,166
16. Nakagami, Honda, + 1,238
17. Marini, Honda, + 1,260
18. Viñales, Aprilia, + 1,322
19. Oliveira, Aprilia, + 1,415
20. Augusto Fernández, KTM, + 1,781
21. Cal Crutchlow, Yamaha, + 1,856
22. Savadori, Aprilia, + 2,542
23. Pirro, Ducati, + 2,568

MotoGP-Test Sepang, Dienstag (6. Februar):

1. Martin, Ducati, 1:57,951 min
2. Acosta, KTM, + 0,269 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,277
4. Di Giannantonio, Ducati, + 0,374
5. Bastianini, Ducati, + 0,406
6. Viñales, Aprilia, + 0,519
7. Alex Márquez, Ducati, + 0,591
8. Bezzecchi, Ducati, + 0,654
9. Marc Márquez, Ducati, + 0,670
10. Zarco, Honda, + 0,719
11. Rins, Yamaha, + 0,765
12. Binder, KTM, + 0,773
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,787
14. Mir, Honda, + 0,790
15. Oliveira, Aprilia, + 0,799
16. Bagnaia, Ducati, + 0,862
17. Marini, Honda, + 1,018
18. Miller, KTM, + 1,097
19. Crutchlow, Yamaha, + 1,186
20. Nakagami, Honda, + 1,261
21. Augusto Fernández, KTM, + 1,592
22. Raúl Fernández, Aprilia, + 2,169
23. Pirro, Ducati, + 2,451

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