Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Luca Marini (Honda): «Weiß nicht, wie das geht»

Von Simon Patterson
Der Ducati-Umsteiger und Halbbruder von Valentino Rossi zieht realistische Bilanz nach dem Sepang-Test: Seine durchwachsene Performance liege nicht nur an der Honda, sondern auch an ihm selbst, meint er.

Am dritten Tag des IRTA-Tests in Sepang war die schnellste Runde des Italieners 1:58,0 min – mehr als sechs Zehntel langsamer als Teamkollege Joan Mir. Auch die LCR-Piloten Zarco und Nakagami lagen in der Endabrechnung vor dem Repsol-Honda-Piloten. Und doch reist er einigermaßen optimistisch aus Malaysia ab: «Es gibt durchaus etliche positive Dinge. Nach drei Tagen zugleich mit all den anderen schnellen Jungs auf der Strecke ist klar, wo wir im Moment stehen. Joan hat bei seiner time attack eine großartige Runde hingeknallt. Ganz klar: Er hat verstanden, was die Honda braucht, um schnell zu sein. So weit bin ich noch nicht. In mir steckt noch zu viel Ducati-Stil.»

Wie wird er die RC213V also zu seinem Bike machen? «Am letzten Tag haben wir begonnen, mit dem Setup zu spielen. Mit dem Radstand, aber auch bei der Balance ganz generell. Das hat sich gegen Ende schon ganz okay angefühlt. In Katar werden wir noch etliche neue Teile bekommen, von denen ich mir einiges verspreche.» Generell meint er, werde der Katar-Test mehr über die tatsächliche Renn-Pace aussagen als der erste Test der Saison hier in Malaysia. Auch Marini grübelt, was Ducati den Winter über gefunden hat. «1:56er-Rundenzeiten sind ein Hammer. Ich weiß nicht, wie das geht. Ich verliere auf der Bremse, weil ich das Heck nicht so nutzen kann, wie ich es gewohnt bin. Da geht es um die letzten Meter vor dem Einlenken. Hier war ich auf der Ducati deutlich besser als auf der Honda im Moment.» In diesem Bereich ortet der Italiener auch den größten Rückstand auf Kollegen Mir.

Und doch will «Maro» aus der Honda keine Ducati machen: «Davon halte ich nichts. Man muss die DNA respektieren. Ich bin ein großer Freund davon, seine Stärken auszubauen.» Was genau die aktuellen Stärken der Honda sind – darüber hüllte sich der Italiener auf Nachfrage allerdings in Schweigen. Gegenüber dem Vortag hat er immerhin eine Verbesserung ausgemacht: «Auf gebrauchten Reifen hatte ich heute nicht mehr so stark mit dem Fahrverhalten zu kämpfen. Das sieht man auch daran, dass mein Rückstand geschrumpft ist.»

Eine konkrete Verbesserung durch die Test-Arbeit der letzten Tage: «Der Kurven-Ausgang ist besser geworden ab dem Moment, in dem ich wieder ans Gas gehe. Unsere Aufgabe ist klar: In Katar müssen wir den Eingang verbessern.»

Und Marini hat eine generelle Tendenz beobachtet: «Durch die verbesserte Aerodynamik werden die Reifen stärker beansprucht als in der Vergangenheit. Künftig werden wir härtere Reifen benötigen. Hinten ganz sicher, aber vermutlich auch vorn. Die aktuellen sind nicht mehr konstant genug.»

MotoGP-Test Sepang, kombinierte Zeiten (6. bis 8. Februar):

1. Bagnaia, Ducati, 1:56,682 min
2. Martin, Ducati, + 0,172 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,233
4. Alex Márquez, Ducati, + 0,256
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,409
6. Marc Márquez, Ducati, + 0,588
7. Binder, KTM, + 0,625
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,661
9. Acosta, KTM, + 0,683
10. Mir, Honda, + 0,692
11. Quartararo, Yamaha, + 0,843
12. Viñales, Aprilia, + 0,846
13. Nakagami, Honda, + 1,083
14. Miller, KTM, + 1,169
15. Bezzecchi, Ducati, + 1,185
16. Rins, Yamaha, + 1,197
17. Zarco, Honda, + 1,260
18. Oliveira, Aprilia, + 1,318
19. Marini, Honda, + 1,326
20. Crutchlow, Yamaha, + 1,991
21. Augusto Fernández, KTM, + 2,058
22. Savadori, Aprilia, + 2,132
23. Pirro, Ducati, + 2,183

MotoGP-Test Sepang, Donnerstag (8. Februar):

1. Bagnaia, Ducati, 1:56,682 min
2. Martin, Ducati, + 0,172 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,233
4. Alex Márquez, Ducati, + 0,256
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,409
6. Marc Márquez, Ducati, + 0,588
7. Binder, KTM, + 0,625
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,661
9. Acosta, KTM, + 0,683
10. Mir, Honda, + 0,692
11. Quartararo, Yamaha, + 0,843
12. Viñales, Aprilia, + 0,846
13. Nakagami, Honda, + 1,083
14. Miller, KTM, + 1,169
15. Rins, Yamaha, + 1,197
16. Zarco, Honda, + 1,260
17. Bezzecchi, Ducati, + 1,313
18. Oliveira, Aprilia, + 1,318
19. Marini, Honda, + 1,326
20. Crutchlow, Yamaha, + 1,991
21. Augusto Fernández, KTM, + 2,058
22. Savadori, Aprilia, + 2,132
23. Pirro, Ducati, + 2,183

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