MotoGP: Marc Marquez hatte Motocross-Unfall

KTM: Karten noch längst nicht aufgedeckt

Von Simon Patterson
Weder Jack Miller noch Brad Binder wollten die heutigen Test-Zeiten überbewerten, wobei der Südafrikaner noch mehr am Bike tüftelt als der Australier. Technisch ist der Weg für beide Fahrer inzwischen klar.

Jack Miller präsentierte sich frisch rasiert in Katar. Genauso aufgeräumt war seine Laune nach Tag 1 des Katar-Tests: «Alles in allem war das der nächste gute Tag für uns. Was in Sepang schon okay war, hat hier noch besser funktioniert.» Generell gilt Katar als eine Piste, die der KTM entgegenkommt – zumindest ganz sicher mehr als jene von Sepang. Und doch hatte Jack Attack eine Schrecksekunde zu verdauen: «Gegen Ende habe ich eine Time-Attack probiert und in Kurve 6 die Front verloren, als ich runtergeschalten habe. Aber es war nicht so wild, ich habe das Bike wieder aufgehoben und bin in die Box gerollt. Die Front war ein bisschen verbogen.» Welche Aussagekraft hat Platz 14 mit 0,856 Sekunden Rückstand auf den Tagesschnellsten Bagnaia? Miller winkt ab: «Ach, die Zeiten waren recht gut, dafür dass wir heute noch nicht alle Karten aufgedeckt haben.» Entscheidender für die Saison findet der Australier einen anderen Umstand: «Es war wichtig zu verstehen, wie Wind unsere Aerodynamik beeinflusst, und heute war es wirklich windig!»

Wind sei in Katar das eine Problem, Sand das andere, findet Brad Binder, der den Tag auf Platz 4 mit knapp 3 Zehntel Rückstand auf Bagnaia beendete: «Sand erwartet man hier fast. Was man nicht unbedingt erwarten durfte: Wie rasch der Grip kommt. Darum war das ein recht produktiver Test-Tag heute. Ich kann mich nicht beklagen!»

Brad probierte im Laufe seiner heutigen 51 Runden eine Reihe von Dingen. Einige davon funktionierten nicht so recht, doch zum Schluss hatte er sich ein Bike zusammengepuzzelt, mit dem er gut leben kann: «Über den Tag gesehen haben wir einen weiteren Schritt gemacht. Morgen geht es für mich fleißig weiter. Ich will noch einige Teile probieren, auch in Kombination mit anderen. Erst im Qualifying beim ersten Rennen hier werden wir sehen, wo wir wirklich stehen. Das gilt allerdings auch für die anderen.»

Er lobt die Arbeit des Sepang-Tests vor 10 Tagen, dessen Früchte man jetzt ernte. Aktuell stehe man vor zwei funktionierenden Konfigurationen, die jedoch unterschiedliche Setups benötigten, um ihr Potenzial auszuspielen. Binder hat seinen Favoriten ausgemacht. Rund um den wird das Bike morgen abgestimmt. Erst zum Schluss sollen für eine Time-Attack alle performance-relevanten Teile ans Bike kommen.

Letztes Jahr hat Binder beim Katar-GP bekanntlich ums Podium gekämpft, bis sein Vorderreifen gegen Rennende in die Knie ging. Ein Umstand, den man bei KTM für den Grand Prix auf der Rechnung hat. Doch bislang gab es keinerlei Anzeichen für erhöhten Verschleiß mit dem neuen Bike – im Gegenteil. Und noch ein Punkt ist Brad Binder aufgefallen: «Es scheint so, als hätten uns die Jungs ein wenig mehr Power freigegeben. Der Motor fühlt sich an wie immer – aber er dreht freier hoch.» Mit 351,7 km/h Spitze schaffte er den zweithöchsten Wert des Tages hinter Bastianini mit 355,2 km/h.

Katar-Test, Montag (19. Februar):

1. Bagnaia, Ducati, 1:52,040 min
2. Martin, Ducati, + 0,220 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,292
4. Brad Binder, KTM, + 0,296
5. Di Giannantonio, Ducati, + 0,427
6. Viñales, Aprilia, + 0,455
7. Alex Márquez, Ducati, + 0,516
8. Bastianini, Ducati, + 0,549
9. Zarco, Honda, + 0,592
10. Quartararo, Yamaha, + 0,597
11. Bezzecchi, Ducati, + 0,759
12. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,774
13. Mir, Honda, + 0,783
14. Miller, KTM, + 0,856
15. Acosta, KTM, + 0,898
16. Marc Márquez, Ducati, + 0,919
17. Nakagami, Honda, + 1,168
18. Marini, Honda, + 1,393
19. Rins, Yamaha, + 1,602
20. Augusto Fernández, KTM, + 1,715
21. Oliveira, Aprilia, + 1,903
22. Pirro, Ducati, + 2,469
23. Crutchlow, Yamaha, + 2,471

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