KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Fabio Quartararo (Yamaha/10.): «Das ist inakzeptabel»

Von Sarah Göpfert
Fabio Quartararo mühte sich auch am ersten Testtag in Katar mit den Schwächen seiner Yamaha M1 ab. Doch der Franzose ist zuversichtlich, da er große Hoffnungen in den neuen Technikdirektor Massimo Bartolini setzt.

«Ich war komplett am Limit, mehr ging nicht», seufzte Fabio Quartararo am Montagabend beim Blick auf die Zeitenliste des ersten Testtages in Katar. Dem Yamaha-Werksstar gelang auf dem 5,42 km langen «Losail International Circuit» eine Bestzeit von 1:52,637 min. Platz 10 und 1,602 sec Vorsprung auf Yamaha-Neuling Alex Rins konnten sich zunächst durchaus sehen lassen, doch fehlten Quartararo am Ende 0,597 sec auf die Bestzeit von Pecco Bagnaia (Ducati).

In den vergangenen Jahren war Yamaha häufig am unteren Ende der Top-Speed-Listen zu finden. Dieses Problem scheinen die Japaner inzwischen beseitigt zu haben. «El Diablo» war in Doha mit 348,3 km/h der drittschnellste Pilot auf der Strecke. «Das Bike sieht schnell aus, in diesem Bereich wurde im Winter wirklich viel gearbeitet», bestätigte er, fügte dann aber an: «Das ist aktuell auch nicht unser Hauptproblem.»

Der 24-jährige Franzose erklärte anschließend, was ihn noch von den Top-Platzierungen fernhält: «Das Problem ist das gleiche wie früher. Der Grip ist schlimm. Selbst wenn wir neue Reifen montieren und ich eine Zeitenjagd starte, spüre ich keine Verbesserung. Mit einem Reifen, der bereits elf Runden auf dem Buckel hat, bin ich gerade einmal zwei Zehntelsekunden langsamer als mit einem neuen Reifen. Das ist inakzeptabel.»

Quartararo kam daher zu dem Schluss: «Wir müssen einen Weg finden, wie wir auf eine Runde schneller werden, selbst wenn wir den Reifen dabei verheizen. Denn unsere Pace ist nicht schlecht, aber wenn du außerhalb der Top-10 startest, hast du keine Chance, um die Podestplätze zu kämpfen.»

Dabei helfen soll dem MotoGP-Weltmeister von 2021 Yamahas neuer Technikdirektor Massimo Bartolini, der in diesem Jahr von Ducati übergesiedelt ist. «Normalerweise nehmen wir nur kleine Veränderungen, vor aber dank Max wurden nun radikal Dinge getestet und Veränderungen vorgenommen. Jedoch brauchen wir noch viel Zeit, um unser Potenzial auch wirklich nutzen zu können.»

Quartararo lobte weiterhin die Arbeit von Bartolini: «Er ist erst seit etwas mehr als einem Monat im Team. Nach der Zeit kann man nicht erwarten, dass er das Bike perfekt kennt. Doch ich liebe seine Arbeit bereits jetzt. Er bleibt immer ruhig, da er weiß, dass wir momentan weit hinten liegen und wir Zeit brauchen, um besser zu werden. Auch für ihn ist es eine große Herausforderung, da er von einem erfolgsverwöhnten Hersteller kommt. Aber ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam wieder an die Spitze kommen.»

Katar-Test, Montag (19. Februar):

1. Bagnaia, Ducati, 1:52,040 min
2. Martin, Ducati, + 0,220 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,292
4. Brad Binder, KTM, + 0,296
5. Di Giannantonio, Ducati, + 0,427
6. Viñales, Aprilia, + 0,455
7. Alex Márquez, Ducati, + 0,516
8. Bastianini, Ducati, + 0,549
9. Zarco, Honda, + 0,592
10. Quartararo, Yamaha, + 0,597
11. Bezzecchi, Ducati, + 0,759
12. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,774
13. Mir, Honda, + 0,783
14. Miller, KTM, + 0,856
15. Acosta, KTM, + 0,898
16. Marc Márquez, Ducati, + 0,919
17. Nakagami, Honda, + 1,168
18. Marini, Honda, + 1,393
19. Rins, Yamaha, + 1,602
20. Augusto Fernández, KTM, + 1,715
21. Oliveira, Aprilia, + 1,903
22. Pirro, Ducati, + 2,469
23. Crutchlow, Yamaha, + 2,471

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