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Saison-Start: Der Guide für Einsteiger

Von Werner Jessner
Was ist neu in der MotoGP? Wer sind die Favoriten, was muss man wissen, wie kann man die Show verfolgen? Pünktlich vor Beginn zehn Punkte, um fit für die Saison 2024 zu sein.
1.        Welche Fahrer haben Teams gewechselt?

Die größte Umstellung: Der achtfache Weltmeister Marc Márquez ist vom Honda-Werksteam auf eine Ducati des privaten Gresini-Teams gewechselt. Sein Honda-Nachfolger ist Luca Marini, der das VR46-Team seines Halbbruders Valentino Rossi zugunsten Hondas verlassen hat. Franky Morbidelli ist nicht mehr bei Yamaha, sondern hat bei Pramac-Ducati Platz genommen, weil der bisher dort beheimatete Johann Zarco zu LCR-Honda gewechselt ist. Auf der freien Yamaha sitzt nun Alex Rins (Ex-LCR-Honda). Dann war da noch Fabio di Giannantonio, der von der Gresini- auf die VR-46-Ducati gewechselt ist. Und Moto2-Weltmeister Pedro Acosta ist mit GASGAS in die MotoGP aufgestiegen. Klingt alles noch ungewohnt? Keine Sorge, man wird sich rasch eingewöhnen.

2.        Wer sind die Favoriten?

Die Testfahrten in Malaysia und Katar haben bestätigt, dass Ducati nach wie vor das schnellste Bike baut, gefolgt von KTM und Aprilia. Weltmeister Pecco Bagnaia war sehr schnell, genau wie sein Teamkollege Enea Bastianini und Vize-Weltmeister Jorge Martín. Marc Márquez wird die Ducati vermutlich früher oder später so virtuos bewegen wie einst die Honda. Brad Binder und Jack Miller auf ihren KTMs sollte man genauso auf der Rechnung haben wie die 2024er-Aprilias von Aleix Espagaró, Maverick Viñales und Miguel Oliveira.

3.        Wo kommen die neuen Farben her?

Das mutige Neon-Gelb bei VR46 ist schlicht einem neuen Hauptsponsor und viel Mut zu auffälligem Design geschuldet. Dass Raúl Fernandez und Miguel Oliveira in Stars-and-Stripes-Design ausrücken liegt daran, dass das ehemalige RNF-Aprilia-Team von Trackhouse übernommen wurde. Das sind Amerikaner, die bislang hauptsächlich in der NASCAR-Serie von sich reden gemacht haben. Können die das? Ja, denn Sitz des Trackhouse-MotoGP-Teams ist direkt im Aprilia-Werk in Noale. Und mit Davide Brivio haben sie einen hoch kompetenten Teamchef bekommen.

4.        Was kann man Rookie Pedro Acosta zutrauen?

Sehr viel. Dieser junge Mann fühlte sich bei den Tests wie ein Fisch im Wasser. Selbst wenn viele Experten betonen, dass der amtierende Moto2-Weltmeister Zeit benötigt, um sich auf die komplexe MotoGP einzustellen, hat man gesehen, dass er sehr schnell lernt. Das beweisen seine schnellen Test-Zeiten. Und vor allem dürfen wir uns auf seinen spektakulären Fahrstil mit extremem Hang-Off und frontlastiger Sitzposition freuen.

5.        Was ist mit den Japanern?

Um offen zu sein: Noch sind ihre Probleme, die sie sich in den letzten Jahren mit zu langen Entwicklungszeiten, zu konservativer Herangehensweise und zu wenigen Bikes am Grid eingehandelt haben, ungelöst. Ducati hat 8 Motorräder, um Daten zu sammeln, Honda 4, Yamaha nur 2. Zwar haben sich beide Hersteller verbessert, um die Spitze werden sie allerdings nicht so schnell kämpfen können ­– selbst wenn Yamaha bei den Vor-Saison-Tests bisweilen die höchsten Topspeed-Werte erzielt hat. Bei Honda gab es in den letzten Monaten Personal-Rochaden. Doch es wird dauern, bis die Wirkung zeigen.

6.        Aber es gab doch diese «concessions». Was ist das genau?

Je nach Punkte-Ausbeute im Vorjahr werden Hersteller in 5 Kategorien mit unterschiedlichen Privilegien eingeteilt. Je schlechter, desto mehr Zugeständnisse gibt es. Da geht es um die Anzahl der Reifen, der erlaubten Verkleidungs-Updates und Motoren, aber auch – und vor allem – wer wo wie oft und mit welchen Fahrern testen darf. Wenig überraschend darf Ducati 2024 am wenigsten, Honda und Yamaha am meisten. Wie genau das System der concessions funktioniert, steht hier.

7.        Warum ist Aerodynamik so ein bestimmendes Thema geworden?

Weil sie die Bikes zu Boden drückt und sie so schneller macht – und zwar nicht nur beim Bremsen und Beschleunigen, sondern mittlerweile auch in der Kurve. Die Sache hat allerdings einen Haken: Die dadurch erzeugten Turbulenzen machen Überholmanöver für den Hintermann schwierig. Darunter leidet die Show. Daher werden wir nach der Saison 2026 deutlich simplere Verkleidungen erleben. In dieser Saison geht das Aerodynamik-Wettrüsten allerdings fröhlich weiter. Führend: die drei europäischen Hersteller Ducati, KTM und Aprilia.

8.        Wie lang ist die Saison?

Wir legen dieses Wochenende in Katar los und beenden die Saison mit dem 21. Grand Prix des Jahres am 17. November in Valencia. Der ursprünglich geplante Argentinien-GP ist mittlerweile (aus politischen Gründen) abgesagt, hinter Kasachstan (14. bis 16. Juni) steht ein kleines Fragezeichen, genau wie hinter Indien (20. bis 22. September). Aber im Moment kann man davon ausgehen, dass alle 21 Rennen im Kalender ausgetragen werden. Lang ist die Saison auch aus einem anderen Grund: An jedem Samstag wird zusätzlich zum sonntäglichen GP ein Sprint gefahren. In Summe haben die Fahrer 2024 42 Rennstarts vor sich. Die Saison wird also lang. Sehr lang.

9.        Gibt es deutschsprachige Fahrer?

Der Schweizer Noah Dettwiler startet in der Moto3-Klasse für CIP Green Power (im Feld leicht erkennbar an der grün-weißen Lackierung). Lukas Tulovic aus Eberbach (Baden-Württemberg) bleibt im deutschen Team Dynavolt Intact GP, startet allerdings nicht mehr in der Moto2, sondern in der MotoE. Der GP von Deutschland findet vom 5. bis 7. Juli auf dem Sachsenring statt.

10.  Wo kann ich die Rennen verfolgen?

In Österreich und der Schweiz ist es einfach: ServusTV überträgt kostenlos live und in HD. Die komplette Berichterstattung (incl. Moto3, Moto2 rund 9 Stunden pro Renn-Wochenende) gibt es auch auf ServusTV On. SRF wird sich bei seinen Übertragungen auf Noah Dettwiler und die Moto3 konzentrieren, allerdings auch Seitenblicke in die großen Klassen wagen. In Deutschland überträgt der Bezahl-Sender Sky. Das Basis-Paket kommt auf 20 Euro pro Monat, gemeinsam mit dem Streaming-Dienst WOW bis zu 29,99 Euro pro Monat. Alternative: Der VideoPass von Motogp.com mit Abos für einzelne Monate oder die gesamte Saison, Preise zwischen 29,99 Euro und 148,99 Euro.
Gratis: Red Bull TV und DF1 übertragen 12 Wochenenden live und liefern die Highlights aller Rennen. Hier gibt es alle Details.

Schöne Saison uns allen!

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