KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Enea Bastianini (Ducati): Aggressiv sein ist das Ziel

Von Thomas Kuttruf
Bevor in Katar wieder die MotoGP-Triebwerke aufbrüllen, spricht der Teamkollege des Weltmeisters. Enea Bastianini über seinen Plan, 2024 von Beginn an der Spitze unterwegs zu sein.

Unvergessen ist der Auftritt von Enea Bastianini beim Saisonauftakt in Katar 2022. Bei seinem ersten Rennen für das Gresini Ducati Team war der Italiener nicht zu stoppen und gewann in beeindruckender Manier. Die Ausgangslage für den Triumph in der Wüste bildete ein nicht minder starkes Training. Schnellster im wichtigen P3 und Zweiter in der alles entscheidenden Q2-Sitzung – die erste Startreihe und eine hohe Aggressivität in allen Trainings ließen Bastianini sein Tempo umsetzen.

Der Speed war auch in späteren Rennen vorhanden, doch der Sunnyboy aus Rimini zeigte auch oft Momente der Unentschlossenheit. Eher die Regel als die Ausnahme waren Rennverläufe, in denen sich der hochtalentierte Bastianini erst im Schlussspurt vom Mittelfeld lösen konnte.
Trotz schwankender Resultate erhielt der Moto2-Champ des Jahres 2020 einen der vielleicht begehrtesten beiden Plätze im offiziellen Ducati-Werksteam. Nach einer von durch unverschuldete Verletzungen verfälschten Saison freut sich Enea Bastianini auf die neue Saison und seine zweite Chance um die WM-Krone zu kämpfen.

Bei den letzten Tests klebte die Nummer «23» im Tausendstel-Bereich am Heck von Pecco Bagnaia. Legt man den letzten Testtag in Losail als Maßstab an, dann gehen die beiden Ducati Lenovo Piloten als Doppelfavoriten ins Jahr.
Enea Bastianini ist sich aber bewusst, dass er 2024 im Rennen eine andere Herangehensweise benötigt.

«Das Stichwort ist Aggressivität. Ich habe mich stark damit beschäftigt», so Bastianini im Fahrerlager von Losail. «Auf der einen Seite ist es extrem wichtig, gerade zu Beginn eines Rennes besonders offensiv zu sein. Das ist eine Sache. Die Aggressivität ist auch verbunden mit dem Fahrstil. Und da bin ich das komplette Gegenteil. Ich bevorzuge sanfte Bewegungen und meine besondere Stärke am Kurveneingang finde ich genau darüber. Mich aggressiv zu bewegen, wäre also nicht gut. Es geht darum, die Aggressivität im Kopf zu haben», fügt der 26-Jährige an.

Auf der Frage, ob er auch beim Training auf der Strecke, etwa beim Supermoto-Fahren daran arbeiten kann, betont «La Bestia»: «Es bleibt eine Kopfsache. Wir haben aber speziell bei den Wintertests gut an den «time attacks» gearbeitet. In jeder Sitzung vorne dabei zu sein, das muss meine Herangehensweise dieses Jahr sein».

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