MotoGP: Marc Marquez hatte Motocross-Unfall

Jorge Martin: Auf Wiedersehen, Pramac Ducati?

Von Thomas Kuttruf
Mit der Frage, ob Vizeweltmeister Jorge Martin als Werksfahrer direkt bei einem der fünf MotoGP-Hersteller andockt, wird das Fahrer-Karussell erstmals kräftig angedreht. Pramac Racing Manager Gino Borsoi nimmt Stellung.

Unmittelbar vor dem Kick-off der Motorrad-Straßenweltmeisterschaft 2024 hatte sich Weltmeister Pecco Bagnaia selbst aus dem Schaufenster der verfügbaren Werksfahrer ab 2025 genommen, in dem er seine Unterschrift zum frühestmöglichen Zeitpunkt unter einen neuen Zweijahres-Vertrag mit Ducati Corse setzte. Ein schlauer Schachzug von beiden Seiten. Im Ducati Lenovo Werksteam kehrte schnell Ruhe für den Saisonauftakt ein. Das Ergebnis ist bekannt – der Weltmeister verließ die Wüste auch 2024 als WM-Führender.

In den anderen Ducati-Teamstrukturen war damit klar: sieben Desmosedici-Piloten werden sich um nur einen Platz in der Ducati Corse-Werksmannschaft raufen. Der erste Anwärter auf diesen begehrten Sitz in der Lenovo-Box heißt, Stand heute, Jorge Martin. Auch wenn die Rennsaison erst gestartet ist, die Wahrscheinlichkeit, dass Martin ein weiteres Jahr im Team um Manager Gino Borsoi bleibt, geht gegen null.

Es entspricht dem normalen Menschenverstand, dass ein Rennfahrer, der regelmäßig Siege herausfährt und ein heißer Kandidat auf den WM-Titel ist, den Anspruch hat, dies im offiziellen Auftrag eines Herstellers zu tun. Für ein entsprechendes Gehalt.

Angesprochen auf die Situation, äußerte sich Pramac Racing Manager Gino Borsoi gegenüber SPEEDWEEK: «Niemand weiß, was geschehen wird. Jorge beweist seinen Wert und meiner Meinung nach verdient er es, in einem Werksteam zu sein. Auch weil er bereits ein Werksmotorrad bewegt.»

Die Worte des Team-Managers sind mehrdeutig und klar zugleich. Borsoi ist sich bewusst, einen Jorge Martin in dieser Form wird er trotz technischer Werksunterstützung nicht in der privaten Teamstruktur halten. Top-Teams wie Pramac sind eben genau dafür vorhanden, um die besten Newcomer weiter auszubilden, um sie dann an ein volles Werksteam zu übergeben.

Bereits 2023 wackelte der Sitz von Enea Bastianini. Doch der lange verletzte Italiener wurde loyal behandelt und erhielt seine zweite Chance neben Pecco Bagnaia. 2024 wird er Jorge Martin sowie alle anderen Ducati-Treiber im Griff haben müssen, exklusive des Weltmeisters, um seine Position zu verteidigen. In jedem Fall wird es für «La Bestia» Bastianini eine heftige Saison. Vor ihm ein gesetzter Weltmeister. Hinter ihm ein überragender Martin plus ein nicht zu unterschätzender Marc Márquez.

Solange der jetzige Pramac-Nr.1 Fahrer nicht die goldenen Ducati-Löffel klaut, ist er der klare Favorit auf den zweiten Sitz. Martin ist clever genug zu wissen, dass die Marke aus Bologna auch mittelfristig das richtige Motorrad für den Gewinn des Titels an die Linie rollen wird.

Eine Überraschung ist in der schnellen MotoGP-Welt aber nicht auszuschließen. Auch in allen anderen Werksteams ist für 2025 mindestens ein Platz verfügbar. Welche Marke es für Jorge Martin sein wird, das bleibt ungewiss. Dass der Heißsport aus Spanien gerade seine Abschiedssaison bei Pramac Racing fährt, das ist aber mehr als ein Gerücht.

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