Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Zurückhaltung und Freude vor dem Portugal-GP

Von Thomas Kuttruf
Während sich die aktuell schnellsten MotoGP-Piloten auf der Strecke mit vollem Einsatz bekriegen, zeigen sich Pecco Bagnaia, Brad Binder und Jorge Martin im Presseraum versöhnlich. Alle vereint die Liebe zu Portimão.

Fester Bestandteil eines jeden Motorrad Grand Prix sind die am Donnerstag eingetakteten Pressekonferenzen. In zwei Wellen stellen sich die Hauptakteure der Königsklasse den internationalen Medienvertretern. Bekannte Gesichter fanden sich heute auf der Bühne in Portimão ein. Pecco Bagnaia gebührte als WM-Führender auch hier das Eingangsstatement. Trotz einer durchaus spannenden Ausgangslage und den jüngsten Personaldebatten der vergangenen Woche – Fermín Aldeguer wurde für die Saison 2025 als MotoGP-Aufsteiger bestätigt – gab sich der Doppelweltmeister besonders unaufgeregt.

Bagnaia: «Portimão ist auch für mich eine der liebsten Strecken im Kalender. Nicht nur, weil ich gute Erinnerungen an 2023 habe. Es ist wie ein Mix aus Mugello und dem Sachsenring. Wir sind, denke ich, einfach gut aufgestellt. Wir müssen dann sehen, wie es auf der Strecke ist, aber ich freue mich sehr, morgen da draußen zu sein».

Nicht minder gut aufgelegt ist Brad Binder. Beflügelt von der Leistung seiner RC16 und der eigenen überzeugenden Vorstellung beim Auftakt-GP meldete sich der WM-Zweite zu Wort: «Mir geht es ähnlich wie vielen. Die Strecke selbst ist wirklich verrückt, mit den Höhenunterschieden und vielen flüssigen Passagen. Ich meine, sie ist auch schwierig, aber sehr reizvoll. Wenn du hier auf einem Bike sitzt, bei dem alles passt, dann ist es ein Traum. Ich weiß aber auch, wie es sich anfühlt, wenn das Setting nicht passt, dann ist es schrecklich». Zum Stand des Bikes für die besondere Strecke zeigte sich Binder ebenfalls positiv: «Wir wissen, dass die Basis des Bikes jetzt sehr gut ist und vom Charakter kommt sie uns definitiv eher noch mehr entgegen als Losail».

Der stets gut gelaunte Südafrikaner sieht aber nicht nur rosarot. Auf die Frage nach seinem Dauer-Optimismus entgegnete die 33: «Richtig ist, ich bin ein positiver Mensch, aber glaubt mir, wenn ich in der Box bin und die Türe zu ist, dann hören die Jungs da drin auch ganz anderes. Im Ernst, es läuft sehr gut, aber es ist auch viel Arbeit und es gibt immer Dinge, die noch besser zu machen sind».

Sehr fokussiert auf die morgige Action auf der Strecke und vergleichsweise mundfaul Vize-Weltmeister Jorge Martin. Der Pramac Racing-Fahrer wollte sich weder zum angedrehten Personal-Karussell äußern, noch ließ er sich zu spekulativen Rennverläufen in Portimão hinreißen. Für den leidenschaftlichen «Martinator» war es ein nahezu kühler Auftritt: «Es ist nicht leicht zu sagen. Letztes Jahr war das Tempo grundsätzlich gut und ich fühle mich wohl. Also schauen wir, wie es morgen klappt».

Es ist offensichtlich: Obwohl sich die Top 3 drei MotoGP-Weltmeisterschaft auf der Piste nach allen Regeln der Rennkunst bekriegen, die Herren Bagnaia, Binder und Martin sind gereifte Persönlichkeiten, die einander abseits der Strecke nichts Schlechtes wünschen. Respektvoll bis wohlwollend, so lässt sich der Umgang des aktuellen führenden Trios bezeichnen.

Die Ruhe vor dem Sturm. So lässt sich das Gefühl im Raum, weniger als 24 Stunden vor dem ersten Austausch der Argumente auf der außergewöhnlichen Piste, gut ausdrücken.

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