Aleix Espargaro (Aprilia): Entscheidung nach Mugello
MotoGP-Routinier Aleix Espargaro war am Donnerstag in Austin sehr gesprächig. Der Routinier reiste mit seiner Gattin Laura in die USA, mit ihr drehte Aleix auch schon ein paar Jogging-Runden durch die Rodeo-Stadt.
Aleix erzählt: «Ich konnte nicht daheim sein. Nach der Absage von Argentinien,haben wir entschieden, anders aktiv zu sein. Es war ein Radrennen auf Ibiza, das ich schon oft gefahren sind. Diesmal bin ich es mit Martin gefahren, es war ein wenig anders. Wir wollten Spaß haben und auch trainieren.»
Zum Liberty-Deal mit der MotoGP sagt der Katalane: «Ich verstehe die Lage noch nicht genau. Ich weiß nicht, was ich denken soll - wir müssen abwarten. Ich habe mit Carlos Ezpeleta am Telefon gesprochen. Er hat mich angerufen.»
Der Haudegen verrät dann auch: «Er sagte mir, wir sollten geduldig sein. Es braucht Zeit, um zu verstehen, in welche Richtung es gehen kann. Es ist nicht so, dass man alles kopieren kann von der Formel 1 - so wie es die Formel 1 mit Liberty Media gemacht hat. Unser Sport funktioniert anders und ist ja auch ein anderer Sport. Aber es sieht vielversprechend aus.»
Der Aprilia-Werksfahrer gibt zu bedenken: «Es wurden in den letzten zwei Jahren schon viele Dinge gemacht. Ich habe auch verschiedene Dinge gemacht und ich weiß, dass wir mehr Leute anziehen müssen. Aber es ist am Ende des Tages eine Show - eine der besten Shows der Welt. Aber die MotoGP ist noch nicht so bekannt, wie sie sein müsste.»
Zu Austin sagt Espargaro: «Ich war im Vorjahr hier gut, bin im Sprint Vierter geworden und dann im Hauptrennen jedoch gestürzt. Es ist eine anspruchsvolle Piste, eine der körperlich schwierigsten - das ist gut für mich. Wir werden sehen, wie der neue Asphalt ist.»
Auch mit Blick auf seine sportliche Zukunft macht der Senior des Feldes eine interessante Aussage. Zu der Frage ob er sich bereits für eine Fortsetzung seiner Karriere als Rennfahrer entschieden habe, sagte der Katalane: «Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht, ob ich 2025 noch Rennen fahren will. Es ist derzeit offen. Ich habe große Freude und ich bin gut dabei, aber ich möchte bis Mugello herausfinden, ob ich dieses Level halten kann. Ich denke, alles ist möglich, weiter machen, komplett aufhören oder eine Rolle als Testfahrer annehmen.»
Aleix Espargaro weiter: «Man muss auch sehen, vor allem die Testfahrerrolle ist heute viel spannender. Tests sind viel wichtiger. Es ist quasi ein neuer Berufszweig entstanden. Dazu kommt das neue Regelwerk. Das bedeutet es werden komplett neue Maschinen entstehen. Eine große Herausforderung und auch das könnte ich mir vorstellen».
Wie bereits auf zuletzt SPEEDWEEK berichtet: Auf der einen Seite wäre ein Rückzug des Spaniers vom aktiven Renngeschehen fast schon überfällig und Teil einer normalen Entwicklung, auf der anderen Seite durchlebt der ältere Espargaro-Bruder das Phänomen, dass er über die Zeit immer erfolgreicher und populärer wurde. Und körperlich würde dem 34-Jährigen auch eine weitere Rennsaison nichts anhaben.