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Pramac bleibt – Jorge Martin geht – Yamaha kommt?

Von Thomas Kuttruf
Teil der Rückkehr von Yamaha an die MotoGP-Spitze ist der Aufbau eines zweiten Teams. Pramac Racing steht als Premium-Partner zur Debatte. Sicher ist auch: Jorge Martin wird sich nicht auf eine M1 setzen.

Während des zweiten MotoGP-Wochenendes in Portugal blieben sämtliche Anfragen der Öffentlichkeit im Bezug auf die weitere Karriere von Jorge Martin unbeantwortet. Mit einem Pokerface und kargen Phrasen liefen alle medialen Worte in Richtung des Tabellenführers ins Leere.

In den USA ist die Situation eine andere. In der Gemengelage auch um das klare MotoGP-Bekenntnis von Yamaha und die damit verbundenen Kraftanstrengungen ist eine neue Dynamik entstanden.

Neben den technischen Aktivitäten an der Yamaha-Racing-Basis und der weiteren Verpflichtung von Fabio Quartararo, wird sich das japanische Werk über eine Verbindung mit einem Satellitenteam zurück ins Rennen um Siege kämpfen müssen.

Als Referenz-Team bietet sich für Yamaha nach Zahlen beurteilt das seit Jahren aufs Engste mit Ducati verbundene Pramac Racing Team an. Zwar ist die Konstellation mehr als erprobt, doch zugleich festgefahren. Pramac Racing steht an. Auf höchstem denkbarem Niveau leistet das Team um Manager Gino Borsoi und Inhaber Paolo Campinoti seit Jahren Rückendeckung für die Werksmannschaft aus Bologna. Die Kooperation ist klar definiert und es spräche nichts gegen eine Fortführung über 2024 hinaus – wenn sich beide Parteien mit der Rollenverteilung zufriedengeben. Will aber Campinoti aus dem Schatten des Ersten von drei Dienstleistern heraustreten und sich als exklusiver Partner eines Werkes in Stellung bringen, dann bekommt eine Verbindung zu Yamaha Sinn.

Ausgestattet mit einem entsprechenden Budget könnte die Verbindung von Pramac Racing-Yamaha zu einer klassischen Win-Win-Win Situation führen. Yamaha hätte einen Entwicklungsbeschleuniger mit höchster Expertise – Pramac eine neue wirtschaftliche und persönliche Motivation – und Ducati wäre ein überzähliges Team los. Was zynisch klingt, verliert in der Realität an Schärfe. Selbstverständlich schätzt Ducati die Zusammenarbeit aufs Höchste, doch mit Gresini und der VR46 sind weitere kompetente Partner an Bord. Und – Ziel ist es sowieso, dass am Ende einer Saison die Nummer Eins auf einem reinen Werksrenner klebt. Der größte Gewinner der spannenden Konstellation wäre der Sport selbst. Eine Umverteilung der Kräfte würde die Wettbewerbsfähigkeit der MotoGP potenziell weiter anspitzen.

In Austin wurde Jorge Martin angesprochen auf einen möglichen Ritt 2025 mit einer Pramac-Yamaha. Der offenen Frage folgte eine genauso klare Absage. Jorge Martin: «Ich plane meine weitere Karriere mit Ducati und wenn es einen Wechsel von Pramac zu Yamaha geben sollte, dann werde ich da nicht fahren.»
Der «Martinator» betonte nochmals: «Mein Ziel ist es nächstes Jahr für ein Werksteam zu fahren und dafür kämpfe ich.»

Damit steht fest: Jorge Martin sieht sich 2025 als Nachfolger von Enea Bastianini, oder für den im Kopf des Spaniers nicht vorhandenen Fall, dass er von «La Bestia» in der WM geschlagen wird, bei Aprilia als Nachfolger von Aleix Espargaro. Dessen Rücktritt ist aber alles andere als beschlossene Sache.

Neben dem spannenden Racing-Tagesgeschäft auf der Piste bleibt auch der MotoGP-Zirkus in ständiger Bewegung. Wenn in Bälde die Motoren gestartet werden, gehen die Gespräche in den Management-Kabinen der Team-Trucks weiter.

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