Franco Morbidelli (Ducati): «Habe Jack nicht gehört»
Franco Morbidelli ging gemeinsam mit Jack Miller im Jerez-GP zu Boden
Nach einer Kollision zwischen Franky Morbidelli und Jack Miller in der schnellen Rechtskurve vor den Gegengeraden (Kurve fünf) mussten beide Piloten zu Boden. Im Kiesbett entging der Italiener dabei nur knapp einer Tracht Prügel. Ein mutiger Streckenposten agierte als erfolgreicher Mediator in der hitzigen Situation. Der Australier hatte sich bereits in großer Aufregung zu der Aktion des Ducati-Piloten geäußert.
Aus der Sicht Morbidellis war die Aktion zwar unglücklich, aber nichts anderes als ein normaler Rennunfall. Das Statement des erst zu dieser Saison ins Pramac-Team gewechselten Römers klang dabei allerdings ganz schön kleinlaut: «Fakt ist, ich war zu diesem Zeitpunkt des Rennens wesentlich schneller als Jack. Aber es war dennoch sehr schwierig für mich, ihn zu überholen. Als noch sieben Runden zu fahren waren, ist Jack in Kurve fünf von der Linie abgekommen und ich habe versucht, die Lücke zu nutzen und bis innen vorbeigezogen; da haben wir uns berührt. Das war sehr unglücklich.»
Im wahrsten Sinne unverständlich reagierte Morbidelli auf die Frage, was ihm Jack Miller im Kiesbett mitgeteilt hatte. «Um ehrlich zu sein, ich habe davon gar nichts verstanden. Mit den Ohrstopfen und dem ganzen Lärm um uns herum kam nichts bei mir an.» In Selbsterkenntnis fügte der Verursacher des Unfalls hinzu: «Ich vermute aber mal, dass er mich nicht gefragt hat, wie es mir geht. Wir haben später kurz dazu gesprochen, es ist in Ordnung.»
Fakt ist, der Crash geht auf die Kappe des Pramac-Piloten. Auch ohne Ausbildung zum offiziellen Sicherheitsbeauftragten war ersichtlich, dass Miller nicht auf einer kuriosen Linie unterwegs war. Turn fünf wird von allen Piloten, speziell mit abgenutzten Hinterreifen, in einem ausholenden Bogen gefahren und Morbidelli wusste, dass Miller von außen zurückkehren würde. Mutwillig zu Fall bringen wollte der Italiener den KTM-Reiter sicherlich nicht, aber die Aktion bescherte den beteiligten Rennfahrern ein unnötiges Verletzungsrisiko und den Mechanikern beider Teams reichlich überflüssige Arbeit.