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Johann Zarco (Honda): Vier Punkte sind wie ein Sieg

Von Friedemann Kirn
Johann Zarco ließ sich feiern

Johann Zarco ließ sich feiern

Für Johann Zarco war das MotoGP-Heimrennen in Le Mans ein Erfolg: Mit seiner LCR-Honda eroberte er vier WM-Punkte – und freute sich über die Begeisterung der treuen französischen Fans.

«Vier Punkte zu holen, werten wir positiv», stellte Johann Zarco nach dem Rennen am Sonntag fest. Den Zusatz «mit diesem Motorrad» hatte er höflich vermieden, denn die niederschmetternde Zwischenbilanz von Honda spricht für sich selbst: Der größte Motorradhersteller liegt derzeit mit mageren 17 WM-Punkten an einsamer letzter Stelle der Konstrukteurswertung.

Zarco sammelte bisher neun Punkte, und sein 12. Platz in Le Mans ist einer Mischung aus Fahrkönnen und dem Glück des Tüchtigen zuzuschreiben. «Zum Erfolg gehört, die Zielflagge zu erreichen und die Möglichkeiten zu nutzen, die sich dir durch die Stürze und technischen Probleme anderer Fahrer auftun», dozierte der 33-jährige Rennveteran.

Über die Performance der RC213V hatte er nur wenig zu berichten. «Ich hatte gehofft, ein paar Zehntelsekunden pro Runden schneller fahren zu können als am Samstag, mit hohen 1:31-Zeiten. Doch es ging nicht, das Fahren war insgesamt etwas schwieriger», erzählte er. «Wir sind noch nicht konkurrenzfähig. Wir akzeptieren das und konstruieren uns unsere eigenen, mentalen Podestplätze, kleine Meilensteine, um mit einem positiveren Gefühl in die Rennen zu gehen.»

Joan Mir habe seine Sache trotz eines erneuten Rennsturzes besonders gut gemacht. «Auf Renndistanz betrachtet ist er sehr gut, er kann prima den Rhythmus halten und noch ein zusätzliches Register ziehen. Er ist ein guter Fahrer, eine Kämpfernatur. Vielleicht, weil er Spanier ist», grinste Zarco, der im Rennen lange hinter seinem Teamkollegen herfuhr. «Ich kann hier und dort im Training ein bisschen mehr herausholen. Seit dem Grand Prix in Jerez fühle ich mich als Fahrer konkurrenzfähig. Ich bin konzentriert und kann dann attackieren, wenn es notwendig ist und etwas einbringt.»

Er ziehe einen Trennstrich zwischen der Performance des Motorrads und der eigenen als Fahrer, fügte er hinzu. Diesen Trennstrich können wohl auch die Fans ziehen, denn in Le Mans feierten sie Zarco wie zu seinen erfolgreichsten Zeiten. «Vor dem Grand Prix dachte ich, sie wären traurig und enttäuscht über meine Resultate mit Honda. Doch übers gesamte Wochenende haben sie mich nach Kräften unterstützt. Das war eine sehr angenehme Überraschung – und gibt mir die Motivation, die nächsten Jahre weiterzumachen.»

Ein Programmpunkt in der näheren Zukunft ist der Honda-Test in Mugello am kommenden Mittwoch. «Ich weiß noch nicht, was genau wir dort ausprobieren werden. Doch ich freue mich darauf. Am Dienstag fahre ich dort ein bisschen Fahrrad, am Mittwoch bin ich mit dem Motorrad auf der Strecke. Ich versuche, zweimal pro Woche mit dem Motorrad zu trainieren, notfalls mit meiner Honda CBR. Dass ich mein Training diesmal mit der MotoGP-Maschine absolvieren kann, ist die beste Option!»

Ergebnisse MotoGP-Rennen Le Mans/F (12. Mai):

1. Jorge Martín (E), Ducati, 27 Runden in 41:23,709 min
2. Marc Márquez (E), Ducati, +0,446 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,585
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +2,206
5. Maverick Viñales (E), Aprilia, +4,053
6. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +9,480
7. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,868
8. Brad Binder (ZA), KTM, +10,353
9. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +11,392
10. Alex Márquez (E), Ducati, +13,442
11. Raúl Fernández (E), Aprilia, +24,201
12. Johann Zarco (F), Honda, +26,809
13. Augusto Fernández (E), KTM, +27,426
14. Takaaki Nakagami (J), Honda, +30,026
15. Alex Rins (E), Yamaha, +30,936
16. Luca Marini (I), Honda, +40,000
– Jack Miller (AUS), KTM, 11 Runden zurück
– Fabio Quartararo (F), Yamaha, 11 Runden zurück
– Miguel Oliveira (P), Aprilia, 11 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 13 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, 24 Runden zurück
– Pedro Acosta (E), KTM, 25 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP-Sprint Le Mans/F (11. Mai):

1. Jorge Martín (E), Ducati, 13 Runden in 19:49,694 min
2. Marc Márquez (E), Ducati, +2,280 sec
3. Maverick Viñales (E), Aprilia, +4,174
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +4,798
5. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +7,698
6. Pedro Acosta (E), KTM, +9,185
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +11,190
8. Jack Miller (AUS), KTM, +11,516
9. Raúl Fernández (E), Aprilia, +12,257
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +12,699
11. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +13,492
12. Franco Morbidelli (I), Ducati, +15,578
13. Johann Zarco (F), Honda, +16,439
14. Alex Márquez (E), Ducati, +16,816
15. Brad Binder (ZA), KTM, +16,969
16. Takaaki Nakagami (J), Honda, +19,123
17. Augusto Fernández (E), KTM, +23,618
18. Luca Marini (I), Honda, +27,854
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, 4 Runden zurück
– Alex Rins (E), Yamaha, 7 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 9 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 10 Runden zurück

WM-Stand nach 10 von 42 Rennen:

1. Martin, 129 Punkte. 2. Bagnaia 91. 3. Marc Marquez 89. 4. Bastianini 89. 5. Viñales 81. 6. Acosta 73. 7. Binder 67. 8. Aleix Espargaró 51. 9. Di Giannantonio 47. 10. Bezzecchi 36. 11. Alex Márquez 33. 12. Quartararo 25. 13. Miller 24. 14. Oliveira 23. 15. R. Fernández 18. 16. Morbidelli 15. 17. Mir 12. 18. A. Fernández 13. 19. Zarco 9. 20. Rins 7. 21. Pedrosa 7. 22. Nakagami 6. 23. Marini 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 170 Punkte. 2. KTM 107. 3. Aprilia 100. 4. Yamaha 28. 5. Honda 17.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 180 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 144. 3. Aprilia Racing 132. 4. Gresini Racing 122. 5. Red Bull KTM Factory Racing 91. 6. Red Bull GASGAS Tech3 86. 7. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 83. 8. Trackhouse Racing 41. 9. Monster Energy Yamaha 32. 10. LCR Honda 15. 11. Repsol Honda Team 12.

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