Superbike-WM: Zweites BMW-Team steigt aus

Stefan Bradl (Honda/18.): «Da lag ich auch schon oft»

Von Thomas Kuttruf
Stefan Bradl steuerte den Test-Prototypen auf Platz 18 ins Ziel

Stefan Bradl steuerte den Test-Prototypen auf Platz 18 ins Ziel

Trotz Trainingsdefizit und angeschlagener Gesundheit zeigte HRC-Testpilot Stefan Bradl bei seinem zweiten MotoGP-Wildcard-Einsatz eine fast fehlerfreie Fahrt. Im Gegensatz zu etlichen Stars sah der Bayer den Zielstrich.

HRC-Testfahrer Stefan Bradl nimmt seine Aufgabe ernst. Nachdem der MotoGP-Vielfahrer gestern einen halben Tag mit einer Infektion außer Gefecht war, griff Bradl am Samstag wieder an den Lenker. Freies Training, Quali, Sprintrennen, der Deutsche nahm das maximale Textprogramm mit.

Im Vieraugen-Debrief mit SPEEDWEEK.com berichtete Stefan Bradl zunächst von der Catalunya-Spezifikation der RC213V. «Mittlerweile gibt es eine große Anzahl von Teilen und Möglichkeiten, die auch nicht nur ich zur Verfügung habe. Ich selbst nutze hier als Basis die Ausbaustufe des letzten Mugello-Tests der Stammfahrern plus einige komplett neue Sachen.»

Stefan Bradl weiter: «Ganz neu sind hier noch einmal ein paar geänderte Aero-Teile. Und ich habe einige weitere Motorabstimmungen zu probieren. Das Ganze immer in Kombination mit der neuen Auspuffkonfiguration mit dem kurzen Heckstück, die aber auch hier von Johann Zarco eingesetzt wird.»

Aus Sicht des Cheftesters lässt ein Durchbruch weiter auf sich warten. «Mir war klar, dass es hier nicht einfach wird. Und dass die Zeiten etwas näher beisammen liegen und auch Luca besser zurechtkommt, das würde ich nicht zu sehr überbewerten. Tatsache ist, wir sind nach wie vor in einer schwierigen Situation. Vor allem, wenn die Maschine nicht exakt gerade fährt, macht die Aero Probleme. Aktuell will das Bike wahnsinnig präzise gefahren werden. Es fordert extrem viel Aufmerksamkeit.»

Wenig begeistert war der Bayer dann auch vom Verlauf des Sprints. «Wir haben das vernünftig durchgezogen, aber vom Ergebnis war halt nichts drin. Denn nicht nur andere hatten Probleme oder Stürze, ich bin auch selbst gleich in der dritten Runde einmal richtig neben der Spur gewesen. Dadurch kam es erst gar nicht zu Kämpfen um eine bessere Postion.»

Dass es etliche Abflüge über das Vorderrad gab, wundert den Wildcard-Piloten nicht. «Es hat sich nicht so gut angefühlt in der Front, was zum Teil auch am Typ des Vorderreifens liegt. Meiner Meinung nach bräuchte es hier auch einen Dual-Compound-Reifen vorne, so wie wir das in Australien oder am Sachsenring fahren. Links müsste der Reifen eigentlich härter sein.»

Auch der Sturz des Weltmeisters entging dem Deutschen nicht. «Ja, ich habe das gesehen, aber ich wusste nicht, dass Pecco in Führung lag. Die Ecke ist schon auch heikel. Ich habe da auch schon sehr oft gelegen. Mir tut es leid für Pecco, aber es scheint trotzdem so zu sein, dass es sein Fehler war.»

Und wie geht es Stefan Bradl am Ende eines intensiven Tages?
Also gestern war ich schon richtig platt, aber mit den richtigen Medikamenten und 12-Stunden Schlaf war ich heute wieder gut drauf. Vielleicht nicht 100 Prozent, aber es hat gepasst und auch wenn ich mir jetzt keine großen Hoffnungen aufs Rennen selbst mache, werden wir alles probieren und das Projekt weiter zu unterstützen.»

Ergebnisse MotoGP-Sprint Barcelona/E (25. Mai):
1. Aleix Espargaró (E), Aprilia, 12 Runden in 20:01,478 min
2. Marc Márquez (E), Ducati, +0,892 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +1,169
4. Jorge Martín (E), Ducati, +2,147
5. Enea Bastianini (I), Ducati, +2,980
6. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati,+4,623
7. Jack Miller (AUS), KTM, +8,084
8. Maverick Viñales (E), Aprilia, +8,245
9. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +8,643
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +9,241
11. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,537
12. Alex Rins (E), Yamaha, +13,045
13. Takaaki Nakagami (J), Honda, +13,199
14. Alex Márquez (E), Ducati, +13,378
15. Joan Mir (E), Honda, +16,438
16. Luca Marini (I), Honda, +18,000
17. Augusto Fernández (E), KTM, +25,262
18. Stefan Bradl (D), Honda, +33,751
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 1 Runde zurück
– Miguel Oliveira (P), Aprilia, 4 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 4 Runden zurück
– Brad Binder (ZA), KTM, 6 Runden zurück
– Raúl Fernández (E), Aprilia, 8 Runden zurück

WM-Stand nach 11 von 40 Rennen:
1. Martin, 135 Punkte. 2. Marc Marquez 98. 3. Bastianini 94. 4. Bagnaia 91. 5. Viñales 83. 6. Acosta 80. 7. Binder 67. 8. Aleix Espargaró 63. 9. Di Giannantonio 51. 10. Bezzecchi 37. 11. Alex Márquez 33. 12. Miller 27. 13. Quartararo 25. 14. Oliveira 23. 15. R. Fernández 18. 16. Morbidelli 15. 17. A. Fernández 13. 18. Mir 12. 19. Zarco 9. 20. Rins 7. 21. Pedrosa 7. 22. Nakagami 6. 23. Marini

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 179 Punkte. 2. KTM 114. 3. Aprilia 112. 4. Yamaha 28. 5. Honda 17.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 185 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 150. 3. Aprilia Racing 146. 4. Gresini Racing 131. 5. Red Bull KTM Factory Racing 94. 6. Red Bull GASGAS Tech3 93. 7. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 88. 8. Trackhouse Racing 41. 9. Monster Energy Yamaha 32. 10. LCR Honda 15. 11. Repsol Honda Team 12.

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