Binder (KTM/8.): «Habe die Warnung ernst genommen»
Noch liegt KTM-Pilot Brad Binder vor Espargaro und Fernandez
Brad Binder erlebte in Barcelona ein wenig glanzvolles Rennen. Dabei sah es zunächst nach einem Spitzenresultat aus. Aus der zweiten Reihe war «Brad Attack» fast schon routinemäßig sehr gut gestartet. Auch nach fünf Runden lag der Red Bull-KTM-Racer nur eine Sekunde hinter der Spitze.
Doch dann ließ die Performance schnell und deutlich nach. Am Ende der langen GP-Distanz lag der Werksfahrer nur noch zwei Sekunden vor Yamaha-Pilot Fabio Quartararo.
Brad Binder erklärt das nachlassende Tempo: «Es war heute wieder ein kurioses Rennen. Wir sind davon ausgegangen, dass es über die lange Distanz besonders wichtig ist, den Hinterreifen optimal zu managen. Und das Ergebnis war, dass mein Vorderreifen ab der sechsten Runde tot war. Das hat es wirklich schwierig gemacht. Wenn du weißt, dass du am Kurvenausgang besonders gefühlvoll fahren musst und gleichzeitig nicht mehr schnell in die Ecken gehen kannst, dann leidet das Tempo.»
Der KTM-Werksfahrer wollte seine RC16 nach drei Stürzen am Barcelona-Wochenende aber in jedem Fall heil in die Box zurückbringen. «Als die Front nicht mehr funktionierte, hatte ich auch mehrfach ein blockierendes Vorderrad, das Bremsen hat auch nicht mehr optimal geklappt. Gestern vor meinem Crash hatte ich eine ähnliche Warnung. Aber heute habe ich sie ernst genommen. Ich hatte die Wahl, entweder wieder zu stürzen oder ein nicht überragendes Ergebnis heimzufahren. Heute habe ich mich für eine sichere Lösung entschieden.»
Trotz eines nicht befriedigenden Resultats glaubt der Routinier die Gründe für die Rückschritte während des GP-Wochenendes zu kennen. Denn am ersten Trainingstag waren die Piloten mit Bikes aus Österreich noch die bestimmende Kraft.
Binder: «Ich erkläre mir das mit der Beschaffenheit der Strecke. Während die Pisten in der Regel über ein Event schneller werden, ist hier das Gegenteil der Fall. Am Freitag im FP1 war am meisten Grip vorhanden und beim GP am wenigsten. Das aktuelle Bike arbeitet immer besser bei hohem Grip. Das erklärt auch, warum die Ducati-Jungs am Sonntag wieder so gut waren. Ihr Bike reagiert nicht so stark auf mehr oder weniger Grip von der Strecke.»
Tatsache bleibt: Die KTM ist in der Basis für Siege und Podestplätze geeignet, doch der Prototyp mit Karbonchassis verzeiht auch wenig. Von den vier Stürzen, die es beim Grand Prix über 24 Runden gab, gingen drei auf das Konto der RC16-Racer.
Ergebnisse MotoGP-Rennen Barcelona (26. Mai):
1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 24 Runden in 39:11,726 min
2. Jorge Martin (E), Ducati, +1,740 sec
3. Marc Marquez (E), Ducati, +10,491
4. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +10,543
5. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +15,441
6. Raul Fernandez (E), Aprilia, +15,916
7. Alex Marquez (E), Ducati, +16,882
8. Brad Binder (ZA), KTM, +18,578
9. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +20,477
10. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +20,889
11. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +21,023
12. Maverick Vinales (E), Aprilia, +22,137
13. Pedro Acosta (E), KTM, +31,967
14. Takaaki Nakagami (J), Honda, +32,987
15. Joan Mir (E), Honda, +33,132
16. Johann Zarco (F), Honda, +34,554
17. Luca Marini (I), Honda, +36,689
18. Enea Bastianini (I), Ducati, +50,615
19. Stefan Bradl (D), Honda, +55,295
20. Alex Rins (E), Yamaha, +1:03,428 min
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 7 Runden zurück
– Augusto Fernandez (E), 19 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), KTM, 22 Runden zurück
WM-Stand nach 12 von 42 Rennen:
1. Martin, 155 Punkte. 2. Bagnaia 116. 3. Marc Marquez 114. 4. Bastianini 94. 5. Vinales 87. 6. Acosta 83. 7. Aleix Espargaro 76. 8. Binder 75. 9. Di Giannantonio 62. 10. Bezzecchi 42. 11. Alex Marquez 42. 12. Quartararo 32. 13. Oliveira 29. 14. Raul Fernandez 28. 15. Miller 27. 16. Morbidelli 15. 17. Augusto Fernandez 13. 18. Mir 13. 19. Zarco 9. 20. Nakagami 8. 21. Rins 7. 22. Pedrosa 7.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 204 Punkte. 2. Aprilia 125. 3. KTM 122. 4. Yamaha 35. 5. Honda 19.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 210 Punkte. 2. Prima Pramac Racing, 170. 3. Aprilia Racing, 163. 4. Gresini Racing MotoGP, 156. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team, 104. 6. Red Bull KTM Factory Racing, 102. 7. Red Bull GASGAS Tech3, 96. 8. Trackhouse Racing, 57. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP, 39. 10. LCR Honda 17. 11. Repsol Honda 13.