Max Bartolini (Yamaha): «Jetzt wird immer entwickelt»
Mit dem Italiener Massimo «Max» Bartolini kam bereits Schwung in die Weiterentwicklung der seit Anfang der letzten Saison ebenfalls klar ins Hintertreffen geratenen MotoGP-Yamaha. Bartolini hat eine starke Ducati-Vergangenheit. Offensichtlich genießt der Ingenieur volles Vertrauen und etliche Freiheiten, auch an den Grundfesten der Entwicklung zu rütteln.
Max Bartolini betont, dass die eigentliche Entwicklung bereits bei der Grundeinstellung beginnt. «Der große Unterschied liegt nicht in den technischen Möglichkeiten. Alle Hersteller haben eine sehr gute Basis geschaffen. Wir müssen aber die Entwicklung beschleunigen und haben damit bereits begonnen. Die Distanz zu Japan ist zwar vorhanden, aber das ist kein Grund, sich nicht schnell zu entwickeln.»
Der seit Beginn des Jahres in Yamaha-Diensten stehende Bartolini weiter: «Die Distanz zum Kern der Entwicklung zu überbrücken, ist einfach. Ich verbringe rund eine Woche im Monat in Japan und wir arbeiten eng zusammen. Der entscheidende Punkt ist aber das Grundverständnis über die Entwicklung. In der Vergangenheit war es in Ära der japanischen Dominanz immer so, dass es eine technische Spezifikation für eine Saison gab und eine Phase der Entwicklung. Außerhalb wurde aus Prinzip nichts verändert.»
Als Italiener lernte Bartolini allerdings eine andere, erfolgreiche Vorgehensweise kennen. «Die Europäer arbeiten allerdings ganz anders. Ihre Einstellung kennt in Wahrheit keine Pause. Wenn ein Teil verbessert wurde, dann wird es direkt wieder angeschaut, mit der Idee, es konstant immer noch besser zu machen. So funktioniert die Entwicklung heute in der MotoGP bei den erfolgreichen Marken. Und das hat man auch bei Yamaha verstanden.»
Als großen Vorteil sieht Bartolini auch, dass bereits ein Teil des Bikes in Europa entwickelt wird. «Zwar entsteht die Basis in der Rennabteilung in Japan, aber gewisse Elemente können wir auch in Europa umsetzen. Das Team hat seine Basis in Italien und eine meine Aufgaben besteht darin, die beiden Technik-Abteilungen permanent zu verbinden.»
Und wie schätzt Yamaha die Wichtigkeit der Tests ein?
Bartolini: «Eine gut funktionierende Teststruktur ist nicht das Allerwichtigste, aber doch sehr bedeutend. Je schneller und besser die Neuerungen erprobt werden können, desto besser. Um ehrlich zu sein, auch hier haben wir noch etwas Nachholbedarf.»
Angesprochen auf den starken ersten Trainingstag, speziell von Alex Rins, geht der Technische Leiter auf die Bedeutung der Testabteilung ein, die ebenfalls unter der Verantwortung von Bartolini liegt, ein: «Der Test, den wir in Mugello hatten, war sehr effektiv und speziell die neue Aerodynamik hat sehr gut mit der Strecke harmoniert. Hier macht sich eine gute Aero auch besonders positiv bemerkbar. Es ist normal – wo gut gestestet wird, da fällt es den Piloten auch leichter, schnell auf gute Zeiten zu kommen. Ich gehe auch davon aus, dass wir einen Teil der guten Effekte auch in den nächsten Rennen spüren werden.»
Im zweiten Teil des Gesprächs mit Max Bartolini, das am Donnerstag auf SPEEDWEEK.com erscheint, geht es um die Möglichkeit, die Yamaha YZR-M1 über ein Satellitenteam schneller weiter zu entwickeln.
Ergebnisse MotoGP-Rennen Mugello (2. Juni):
1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 23 Runden in 40:51,385 min
2. Enea Bastianini (I), Ducati, +0,799 sec
3. Jorge Martin (E), Ducati, +0,924
4. Marc Marquez (E), Ducati, +2,064
5. Pedro Acosta (E), KTM, +7,051
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,890
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +10,076
8. Maverick Vinales (E), Aprilia, +11,683
9. Alex Marquez (E), Ducati, +13,535
10. Brad Binder (ZA), KTM, +15,901
11. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +19,182
12. Raul Fernandez (E), Aprilia, +20,307
13. Marco Bezzecchi (I), Ducati, 20,346
14. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +23,292
15. Alex Rins (E), Yamaha, +23,613
16. Jack Miller (AUS), KTM, +28,417
17. Pol Espargaro (E), KTM, +28,778
18. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +30,622
19. Johann Zarco (F), Honda, +31,457
20. Luca Marini (I), Honda, +32,310
21. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +47,724
– Augusto Fernandez (E), 19 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda 17 Runden zurück
– Takaaki Nakagami (J), Honda, 14 Runden zurück
Ergebnisse MotoGP-Sprint Mugello (1. Juni):
1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 11 Runden in 19:30,251 min
2. Marc Marquez (E), Ducati, +1,469 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +4,147
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,421
5. Maverick Vinales (E), Aprilia, +7,693
6. Brad Binder (ZA), KTM, +8,271
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +8,571
8. Alex Marquez (E), Ducati, +8,846
9. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +8,984
10. Raul Fernandez (E), Aprilia, +10,085
11. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +10,199
12. Jack Miller (AUS), KTM, +13,988
13. Alex Rins (E), Yamaha, +14,137
14. Pol Espargaro (E), KTM, +18,259
15. Johann Zarco (F), Honda, +18,309
16. Takaaki Nakagami (J), Honda, +19,374
17. Augusto Fernandez (E), KTM, +23,060
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +24,596
19. Luca Marini (I), Honda, +25,587
– Jorge Martin (E), Ducati, 4 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 7 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), Ducati, 9 Runden zurück
– Miguel Oliveira (P), Aprilia, 10 Runden zurück
– Fabio Quartararo (F), Yamaha, 10 Runden zurück
WM-Stand nach 14 von 42 Rennen:
1. Martin, 171 Punkte. 2. Bagnaia 153. 3. Marc Marquez 136. 4. Bastianini 114. 5. Acosta 101. 5. Vinales 100. 7. Binder 85. 8. Aleix Espargaro 82. 9. Di Giannantonio 74. 10. Alex Marquez 51. 11. Bezzecchi 45. 12. Raul Fernandez 32. 13.Quartararo 32. 14. Morbidelli 31. 15. Oliveira 31. 16. Miller 27. 17. Augusto Fernandez 13. 18. Mir 13. 19. Zarco 9. 20. Nakagami 8. 21. Rins 7. 22. Pedrosa 7.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 241 Punkte. 2. KTM 140. 3. Aprilia 138. 4. Yamaha 36. 5. Honda 19.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 267 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 202. 3. Gresini Racing MotoGP 187. 4. Aprilia Racing 182. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 119. 6. Red Bull GASGAS Tech3 114. 7. Red Bull KTM Factory Racing 112. 8. Trackhouse Racing 63. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 40. 10. LCR Honda 17. 11. Repsol Honda 13.