Marc Marquez betonte immer: Nur eine Frage der Zeit
Marc Marquez hat die Freude wiedergefunden
Nach Jahren mit schlimmen Verletzungen und auf nicht siegfähigem Honda-Material hat sich für Marc Marquez die Sicht auf den Rennsport verändert. Fuhr er früher Sieg oder Sarg, geht der 31-Jährige inzwischen deutlich bedachter ans Werk. «Wenn ein vierter Platz das Maximum ist, dann bin ich auch damit zufrieden», betonte er nach dem Grand Prix von Italien in Mugello, wo er Enea Bastianini und Jorge Martin in den letzten Runden nichts entgegenzusetzen hatte.
Er habe durch den Wechsel zu Gresini Racing vor allem die Freude am Rennsport wiederfinden wollen und dies sei gelungen, weshalb er im Moment glücklich sei. Dieses Gefühl wird genährt durch die Erfolge in dieser Saison: Marc Marquez stand in 14 Rennen achtmal auf dem Podium, auch wenn ein erlösender Sieg noch fehlt.
Für die Gesamtwertung hat der Katalane bislang 136 Punkte gesammelt, womit er momentan WM-Dritter ist. Seine vor ihm platzierten Ducati-Kollegen Jorge Martin (171) und Pecco Bagnaia (153) liegen nach dem ersten Saisondrittel in Reichweite.
Marquez ist sich seiner Stellung bewusst: Im Team Gresini Ducati hat er weder ein aktuelles Motorrad noch kann er auf Ressourcen zurückgreifen wie Weltmeister Bagnaia im Lenovo-Werksteam.
«Beide sind etwas schneller als ich, ich bin aber nicht weit weg», hielt Marc fest. «Um mit ihnen kämpfen zu können, muss ich vor allem an meinen Leistungen im Qualifying arbeiten.»
Die MotoGP-WM legt derzeit die erste Sommerpause ein, Ende Juni geht es in Assen weiter. Anschließend folgt am Wochenende 5.–7. Juli mit dem Sachsenring Marc Marquez’ Vorzeigestrecke. Von 2013 bis 2021 gewann er dort achtmal in Folge (2020 fiel aus), klassenübergreifend kommen sogar elf Siege zusammen.
Natürlich würde er dort die bald 1000 Tage währende Durststrecke ohne einen Grand-Prix-Sieg gerne beenden, sofern ihm das nicht schon in Assen gelingt.
«Mein rechter Arm funktioniert perfekt», berichtete der Mann mit der Startnummer 93. «Ich sagte immer, dass es eine Frage der Zeit ist, bis ich genügend Vertrauen gesammelt habe und sich mein Körper wieder an alles gewöhnt. Man braucht eine gewisse Zeit ohne Verletzungen und Rennen, um das zu erreichen. Letztes Jahr habe ich mir eine Rippe gebrochen, dazu den Daumen und Bänder sind gerissen. Ich hatte viele Verletzungen – jetzt hoffe ich, dass es auch weiterhin wie bislang läuft.»
Ducati hat Marquez mit dem Vertrag im Werksteam für 2025 und 2026 das uneingeschränkte Vertrauen ausgesprochen. Die Wertschätzung des Herstellers aus Borgo Panigale sei bereits vorher sehr hoch gewesen und dies ehre ihn, unterstrich Marc. Vor allem in Relation zu den Platzierungen vor seinem Teamwechsel, als er in den letzten Jahren nicht einmal mehr um Top-10-Platzierungen kämpfen konnte.