Jobsuchender Miller: «Werde mich neu aufstellen»
Noch ist unklar in welcher Box Jack Miller 2025 sitzt
Mit der überraschenden Doppelverpflichtung von Maverick Vinales und Enea Bastianini als 2025er-Duo der Tech3-Mannschaft war auch Jack Miller seinen Job los. Eine spezielle Situation, denn bereits nach sieben von 20 MotoGP-Events auf Jobsuche zu, ist kein komfortables Szenario für einen Piloten, der in seiner vierten Saison in Folge vollen Werksfahrerstatus genießt.
Der Australier macht keinen Hehl aus seiner Enttäuschung, zeigt aber gleichzeitig Verständnis: «Es ist eine logische Entscheidung von KTM. Ich bin natürlich enttäuscht, dass meine Zeit im Werksteam vorbei sein wird. Aber es ist wie es ist, ich befinde mich jetzt auf Jobsuche.»
Miller, der erst im vergangenen Jahre zum KTM-MotoGP-Projekt gestoßen war, ergänzt: «Pedro als Riesentalent hat demonstriert, was möglich ist – und wir haben nicht das gezeigt, was wir hätten zeigen müssen. Nicht, dass ich es nicht schon versucht hätte, aber wir werden es in den nächsten paar Grands Prix weiter versuchen, auch bessere Ergebnisse zu erzielen. An das Projekt der RC16 glaube ich weiterhin, sonst wäre ich erst gar nicht dazugestoßen.»
Immerhin bleiben Miller noch über ein Dutzend Anläufe, um seine Verhandlungsbasis für 2025 zu optimieren. Abstriche wird «Thriller Miller» aber in jedem Fall machen müssen. Als eine realistische Option gilt Honda. Ironischerweise gelang dem 29-Jährigen auf der einem Kunden-RC213V, was ihm in Orange bislang verwehrt blieb, ein Sieg.
Für sich selbst beschlossen hat Jack Miller, dem es als Vizeweltmeister der Moto3 gelang, für 2015 direkt in die MotoGP aufzusteigen, dass es zu früh für einen Rücktritt ist: «Zunächst einmal ist ja der aktuelle Job noch nicht erledigt. Es gibt noch viele gute Gelegenheiten und ich kann mit mehreren Herstellern sprechen. Es ist eine neue Situation, ich muss mich neu aufstellen, aber ich denke, ich kann hier noch jede Menge leisten.»
Noch sind etliche Türen offen, nicht nur bei Honda. Doch Miller muss nun schleunigst seine eigene Werbekampagne durchziehen. Sowohl sein Alter als auch seine typisch für Australier lässig offene Art sprechen für den Familienvater.
Doch Marketing-Stärke allein reicht in der ultra-kompetitiven MotoGP nicht mehr aus. Dem Noch-KTM-Racer werden allein konstant gute Zielankünfte helfen. Die eigentliche Schonfrist ist allerdings schon abgelaufen und spätestens nach dem Sachsenring-GP Anfang Juli wird die Glocke zur vielleicht letzten Transferrunde für 2025 geschlagen.