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Zum 80. von 500er-GP-Sieger Edmund Czihak

Von Thorsten Horn
Kurze Karriere mit exklusivem GP-Sieg: Edmund Czihak

Kurze Karriere mit exklusivem GP-Sieg: Edmund Czihak

Edmund Czihak gehört zu jenen deutschen Motorrad-Rennfahrern, denen lediglich aufgrund besonderer Umstände ein Grand-Prix-Sieg gelang. Heute feiert der einzige deutsche Halbliter-GP-Sieger seinen 80. Geburtstag.

Deutschland hat viele Grand-Prix-Sieger hervorgebracht, allerdings nur einen in der Königsklasse bis 500 ccm oder MotoGP. Wenngleich der Sieg von Edmund Czihak 1974 auf dem Nürburgring nicht besonders rühmlich zustande kam, nimmt der gebürtige Frankfurter damit einen ganze besonderen Platz in den Motorsport-Geschichtsbüchern ein. Am heutigen 20. Juni feiert er seinen 80. Geburtstag.

Es war das Wochenende vom 26. bis 28. April 1974. Auf dem Nürburgring inklusive der anspruchsvollen Nordschleife stand der zweite Grand Prix des Jahres auf dem Programm und von den bereits 1972 von den Stars lautstark geforderten weitergehenden Sicherheitsvorkehrungen war nicht viel zu sehen. 1973 wurde aufgrund des damaligen regelmäßigen Wechsels der Große Preis von Deutschland in Hockenheim ausgetragen.

Am Morgen des Rennsonntags lag in der Eifel sogar Schnee, sodass die Top-Fahrer wie Giacomo Agostini, Phil Read, Gianfranco Bonera oder Teuvo Länsivouri ihre Boykott-Drohung in die Tat umsetzten und abreisten. Immerhin hatten die deutschen Fahrer und eine Handvoll internationale Fahrer aus der zweiten und dritten Reihe ein Einsehen und drehten den Fans zuliebe ihre Runden.

Beim «DM-Lauf-Plus» gewann Ingo Emmerich das Rennen der 50er-Klasse und Fritz Reitmaier jenes der Achtelliter-Kategorie. Bei den 250ern und 350ern schnappte sich Helmut Kassner, der jüngere Bruder von Horst Kassner und Onkel von Bernd Kassner, die unwirklichen Grand-Prix-Siege. Bevor zum Abschluss des Tages Werner Schwärzel und Karl Kleis das Rennen der Seitenwagen gewannen, schoben sieben Fahrer ihre Maschinen für das Rennen der Königsklasse bis 500 ccm an den Start.

Nach sieben Runden auf der damals 22,835 Kilometer langen Strecke fuhr Edmund Czihak mit seiner natürlich privaten Yamaha knapp zwei Minuten vor dem Zweitplatzierten Helmut Kassner über den Zielstrich. Dritter wurde Walter Kaletsch. Dem letzten Fahrer im Ziel, Udo Kochanski, fehlten schon knapp sieben Minuten auf den GP-Sieger Edmund Czihak.

Es war Edmund Czihaks einziger Start in der Motorrad-WM, denn wenig später beendete er seine kurze, aber eigentlich vielversprechende Karriere bereits wieder.

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