KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Bagnaia entschuldigt sich: «Meine Worte waren falsch»

Von Thomas Kuttruf
Francesco Bagnaia: Nicht in Bestform vor Misano

Francesco Bagnaia: Nicht in Bestform vor Misano

Ducati-Star Pecco Bagnaia war der große Verlierer des letzten MotoGP-Wochenendes im MotorLand von Aragon. Vor seinem Heim-GP in Misano zeigte sich der noch leicht angeschlagene WM-Zweiter als ehrlicher Sportsmann.

Kaum waren die Mikrofone zur Auftaktpressekonferenz in Misano eingeschaltet, ergriff Francesco Bagnaia das Wort – dem Weltmeister war es ein dringendes Bedürfnis, seine erst vier Tagen alten Aussagen zu dem Rennunfall mit Alex Márquez im MotorLand Aragon zu korrigieren. «Als Erstes möchte ich mich entschuldigen. Meine Worte nach dem Unfall am Sonntag waren falsch.»

Der Weltmeister weiter: «Es war nicht korrekt von mir zu behaupten, dass Alex mich vorsätzlich zu Fall gebracht hat. Das war sicher nicht so. Es tut mir leid, dass ich mich so geäußert habe, als meine Aufregung und mein Ärger über den Ausfall noch sehr groß waren. Ich bin noch am Abend zu Alex gegangen und wir haben darüber gesprochen. Es hat nur etwas gedauert, die Ruhe wiederzufinden.»

Sieben Runden der Zielflagge zum Aragon-GP waren Alex Márquez und Pecco Bagnaia nach einer Kollision hart zu Boden gegangen. Nachdem es keinen klaren Schuldigen für den Rennunfall gab, mit Pecco Bagnaia in Hinblick auf den WM-Punktestand aber einen deutlich Geschädigten, hatte sich die #1 mit hohem Puls und Schmerzen hart in Richtung Gresini-Pilot Alex Márquez geäußert. Diese Anschuldigungen sind nach den Worten in Misano endgültig vom Tisch.

Noch nicht ausgestanden ist dagegen die körperliche Belastung für Bagnaia. Auf die Frage nach seiner Verfassung sagte der Ducati-Star: «Ich bin leider nicht bei 100 Prozent guter Verfassung. Der Unfall war durchaus intensiv. Ich spüre, dass sehr viel Gewicht auf mir gelastet hat und auch der Aufprall im Kies war massiv. Ich habe wirklich Glück gehabt, dass ich ohne Brüche davon gekommen bin. Fakt ist, die Muskulatur im Rücken- und Halsbereich und auch die Bänder sind nicht in bester Verfassung.»

Bagnaia: «Ich denke im zweiten Misano-Event wird es deutlich besser, aber am kommenden Wochenende werde ich mich vielleicht nicht so auf dem Bike bewegen können, wie ich es sollte.»

Auf seine Zielsetzung hat die Situation aber keinen Einfluss. Der Italiener, der 15 Minuten entfernt von der Strecke lebt: «Ich freue mich trotzdem hier in Misano mit allen Fans zu sein. Es gibt dadurch weder mehr noch weniger Druck.»

Noch zum letzten GP vor einer Woche war Francesco Bagnaia mit einem Vorsprung von fünf Punkten angereist. Sieben Tage später fehlen dem dreifachen Weltmeister 23 Punkte auf Jorge Martin. Dazu kommt: Sowohl sein zukünftiger Teamkollege Marc Márquez als auch Enea Bastianini sind mit Beginn der zweiten Saisonhälfte noch Teil des WM-Geschäfts.

WM-Stand nach 24 von 40 Rennen:

1. Martin, 299 Punkte. 2. Bagnaia 276. 3. Marc Marquez 229. 4. Bastianini 228. 5. Acosta 148. 6. Binder 145. 7. Vinales 139. 8. Aleix Espargaro 118. 9. Di Giannantonio 112. 10. Alex Márquez 104. 11. Morbidelli 83. 12. Bezzecchi 82. 13. Oliveira 60. 14. Miller 50. 15. Quartararo 51. 16. Raul Fernandez 46. 17. Augusto Fernandez 19. 18. Nakagami 17. 19. Zarco 16. 20. Rins 15. 21. Mir 14. 22. Pedrosa 7. 23. Pol Espargaro 6. 24. Marini 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 426 Punkte. 2. Aprilia 219. 3. KTM 217. 4. Yamaha 62. 5. Honda 33.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 504 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 382. 3. Gresini Racing MotoGP 333. 4. Aprilia Racing 258. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 194. 6. Red Bull KTM Factory Racing 193. 7. Red Bull GASGAS Tech3 168. 8. Trackhouse Racing 106. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 66. 10. LCR Honda 35. 11. Repsol Honda 16.

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