Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Fabio Quartararo (7.): Mehr Leistung ist keine Lösung

Von Toni Schmidt
Fabio Quartararo

Fabio Quartararo

Fabio Quartararo begeisterte beim zweiten MotoGP-Wochenende in Misano mit soliden Trainingsleistungen. Im Sprintrennen wurde der Yamaha-Pilot Siebter und es wäre mehr möglich gewesen – doch seine M1 machte es ihm schwer.

Viele Fans von Fabio Quartararo (Yamaha) staunten nicht schlecht, als der Franzose beim zweiten Rennwochenende in Misano mit starken Trainingsleistungen auf sich aufmerksam machte. Diesen Aufwärtstrend setzte er im Sprintrennen fort: Quartararo überquerte die Ziellinie im Sprint als Siebter und hatte nur 8,405 sec Rückstand auf Sieger Pecco Bagnaia – ein klares Zeichen, dass die Spitze in San Marino wieder in greifbare Nähe rückt.

Im Qualifying versuchte der 25-Jährige, sich eine gute Ausgangsposition zu sichern. Angesichts der anhaltenden Formkrise der japanischen Hersteller war der neunte Startplatz ein beeindruckendes Ergebnis. Quartararo hätte sich gerne eine Position in der zweiten Startreihe erkämpft, klagte jedoch über mangelnden Grip im Qualifying-Modus, was ihn die entscheidenden Zehntelsekunden kostete.

Im Rennen startete Quartararo aus der dritten Reihe und machte sofort zwei Positionen gut. Lediglich die Marquez-Brüder überholten in der ersten Runde mehr Konkurrenten. Am Ende des Sprints belegte Quartararo den siebten Platz.

Über weite Teile des Rennens über 13 Runden fand sich Quartararo hinter Brad Binder festgefahren. Auf die Frage, ob die mangelnde Motorleistung der Grund dafür war, dass er den KTM-Piloten nicht überholen konnte, antwortete er: «Das hat es uns ohnehin schwer gemacht. Generell sieht man in Misano nicht viele Überholmanöver. Ich hätte schneller fahren können, doch ich steckte hinter Brad fest.»

Neben der Motorleistung kritisierte der Franzose auch die Traktionskontrolle der Yamaha: «Unsere TC funktioniert nicht gut, wir haben viele Wheelies. Vor allem müssen wir die Motorleistung und den Grip verbessern.» Tatsächlich betrug Quartararos Topspeed im Misano-Sprint 296,7 km/h, während die Konkurrenz mit ihren europäischen Motorrädern im Schnitt 6 km/h schneller auf den kurzen Geraden war.

Yamaha plant in Zukunft den Umstieg auf das V4-Motorkonzept, der Reihen-Vierzylinder gilt als Auslaufmodell. Doch glaubt Quartararo, dass sich mit dem aktuellen Motor noch mehr Leistung erzielen lässt? «Ich bin kein Ingenieur und weiß nicht, ob es noch Spielraum für Leistungssteigerungen gibt. Wenn wir mehr Motorleistung bekommen, verlieren wir Agilität. Zu Beginn der Saison konnte ich auf den Geraden mit KTM mithalten, aber das ging auf Kosten des Kurvenverhaltens. Jetzt ist es andersherum. Ich möchte die Agilität beibehalten, aber gleichzeitig mehr Motorleistung.»

Trotz allem konnte Quartararo zumindest eines für sich verbuchen: Er hatte über das gesamte Rennen hinweg die Spitze im Blick – im Gegensatz zu seinen Honda-Rivalen. In der Gesamtwertung hat er bislang 64 Punkte gesammelt und belegt damit den 14. Platz.

Ergebnisse MotoGP Misano 2, Sprint (21. September):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 13 Runden in 19:50,237 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +0,285 sec
3. Enea Bastianini (I), Ducati, +1,319
4. Marc Márquez (E), Ducati, +5,386
5. Pedro Acosta (E), KTM, +6,580
6. Brad Binder (ZA), KTM, +8,143
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +8,405
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +8,965
9. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,271
10. Maverick Viñales (E), Aprilia, +9,538
11. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +11,542
12. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +12,049
13. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +14,819
14. Alex Márquez (E), Ducati, +16,566
15. Raúl Fernández (E), Aprilia, +17,742
16. Jack Miller (AUS), KTM, +19,411
17. Luca Marini (I), Honda, +20,101
18. Johann Zarco (F), Honda, +20,598
19. Takaaki Nakagami (J), Honda, +25,394
20. Augusto Fernández (E), KTM, +25,431
21. Joan Mir (E), Honda, +27,208

WM-Stand nach 27 von 40 Rennen:

1. Martin, 321 Punkte. 2. Bagnaia 317. 3. Marc Márquez 265. 4. Bastianini 257. 5. Binder 165. 6. Acosta 157. 7. Viñales 139. 8. Di Giannantonio 119. 9. Aleix Espargaró 119. 10. Alex Márquez 114. 11. Bezzecchi 95. 12. Morbidelli 91. 13. Oliveira 65. 14. Quartararo 64. 15. Miller 58. 16. R. Fernández 46. 17. Nakagami 21. 18. Zarco 21. 19. A. Fernández 20. 20. Rins 15. 21. Mir 15. 22. Pol Espargaró 12. 23. Pedrosa 7. 24. Bradl 2. 25. Marini 1. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 475 Punkte. 2. KTM 239. 3. Aprilia 224. 4. Yamaha 75. Honda 37.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 574 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 412. 3. Gresini Racing 379. 4. Aprilia Racing 258. 5. Red Bull KTM Factory Racing 223. 6. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 214. 7. Red Bull GASGAS Tech3 177. 8. Trackhouse Racing 111. 9. Monster Energy Yamaha 79. 10. LCR Honda 42. 11. Repsol Honda Team 16.

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