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Aprilia vs. KTM: Enger Zweikampf um den Vize-Titel

Von Thomas Kuttruf
Mit dem Australien-GP biegt die MotoGP-WM auf die Zielgerade 2024 ein. Während Ducati der volle Triumph schon nicht mehr zu nehmen ist, ist die Frage nach dem ersten Verfolger offen. KTM liegt 20 Zähler vor Aprilia.

Die kleinste Überraschung in der bis dato äußerst kurzweiligen MotoGP-Saison 2024 gelang Ducati mit dem erneuten und vorzeitigen Gewinn der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Mit Beginn des ersten Rennens in der Wüste vor Doha setzte sich der Desmo-Zug unaufhaltsam in Bewegung. Die Bilanz des Bologna-Projektes ist erdrückend. 29 der 32 Siege gingen an Piloten einer Desmosedici. Werksintern ist auch die haushohe Überlegenheit der aktuellen Spezifikation nicht zu übersehen. Nur dreimal triumphierte mit Marc Marquez eine GP23.

Ganz anders schaut es hinter der dominierenden Marke Ducati aus. Vier Events und acht Rennen vor dem Ende der Kampagne 2024 liegen KTM und Aprilia getrennt durch 20 Zähler auf den Rängen 2 und 3. Sicher ist, der Vizetitel geht entweder nach Oberösterreich oder nach Venetien.

Die beiden Hersteller aus Japan liegen klar abgeschlagen hinten – Nach der Bewertung der Ergebnisse zur Saisonhalbzeit wurden Yamaha und Honda weiterhin auf dem letzten Rang der Concessions-Wertung (D) gelistet. Wie deutlich die Asiaten weitzer im Hintertreffen sind, verraten die nackten Zahlen. Ducati als Titelträger hält aktuell bei 574 Punkten, die Honda-Piloten kommen auf 56.

Während Spitze und Keller klar definiert sind, wird es im Match um die Vize-Meisterschaft spannend. Außergewöhnlicher ist hierbei die Leistung des WM-Dritten aus Noale. Aprilia kam ordentlich in die Saison und sorgte mit dem US-GP in Austin für einen Paukenschlag. Überragende Siege von «Top Gun» Vinales führten zu Euphorie und dem kurzfristigen Glauben, dass Aprilia den Erfolgscode der Konkurrenz aus Bologna entschlüsselt hatte. Fehlanzeige. Der Triumph in den Vereinigten blieb einmalig. Auch auf der Aprilia-Hausstrecke in Barcelona blieb der nächste GP-Sieg aus.

Dank Podestplätzen in den Sprints von Catalunya und Deutschland hatte Aprilia die Konkurrenz aus Mattighofen zur Sommerpause dennoch von Platz 2 der Tabelle verdrängt. Dort konnten sich die Piloten der RS-GP aber nur kurz behaupten. Ab dem GP im Motorland Aragon gelang es den Österreichern, das Blatt wieder zu wenden. Während Aprilia Racing kein einziges Spitzenergebnis mehr gelang, rückte KTM speziell über den selbstbewussten Pedro Acosta vor – die Punkte des GASGAS-Tech-Athleten zahlen bekanntlich zur Gänze aufs KTM-Konto ein.

Mit dem schwachen Abschneiden in Japan – als Marke holte KTM in Motegi nur 12 Punkte – versemmelten die RC16-Fahrer die Möglichkeit, sich ein solides Punktepolster vor dem großen Endspurt zu verschaffen. Zwar spricht der Trend der letzten Events eindeutig für Österreich, doch nach objektiver Beurteilung ist die Vize-Meisterschaft in der Königsklasse noch offen. Auch, weil alle drei Nicht-Ducati-Siege von Aprilia geholt wurden.

Gelänge es den vier RC16-Piloten, die vier Akteure auf der Aprilia RS-GP ohne einen einzigen Sieg um die Vize-Meisterschaft zu bringen, dann wäre das einer höheren Konstanz bei den Top-10 Ergebnissen zu verdanken – und das, obwohl die KTM-Piloten die schlechteste Sturz-Bilanz nach Australien bringen. Das KTM-Quartett flog bei den ersten 16 Events 65-mal von der Piste. Pedro Acosta übernahm in Japan sogar von Marc Marquez den unrühmlichen Titel des Sturzkönigs. Die vier Aprilia-Racer brachten es vor Phillip Island dagegen auf nahezu bescheidene 38 Unfälle.

WM-Stand nach 32 von 40 Rennen:

1. Martin, 392 Punkte. 2. Bagnaia 382. 3. Bastianini 313. 4. Marc Márquez 311. 5. Binder 183. 6. Acosta 181. 7. Viñales 163. 8. Morbidelli 136. 9. Bezzecchi 134. 10. Di Giannantonio 134. 11. Aleix Espargaro 134. 12. Alex Márquez 124. 13. Quartararo 86. 14. Oliveira 71. 15. Miller 66. 16. R. Fernández 56. 17. Zarco 36. 18. Nakagami 28. 19. Rins 20. 20. Mir 20. 21. A. Fernández 20. 22. Pol Espargaro 12. 23. Pedrosa 7. 24. Marini 5. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 574 Punkte. 2. KTM 275. 3. Aprilia 255. 4. Yamaha 97. 5. Honda 56.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 695 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 528. 3. Gresini Racing 435. 4. Aprilia Racing 297. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 268. 6. Red Bull KTM Factory Racing 249. 7. Red Bull GASGAS Tech3 201. 8. Trackhouse Racing 127. 9. Monster Energy Yamaha 106. 10. LCR Honda 64. 11. Repsol Honda Team 27.

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