Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

Grenzen für die Hersteller: «Kann frustrierend sein»

Von Ivo Schützbach
Das Thema Reifen stellt alle Hersteller vor eine Herausforderung

Das Thema Reifen stellt alle Hersteller vor eine Herausforderung

Nach dem folgenschweren Unfall von MotoGP-Weltmeister Jorge Martin in Sepang betonten Aprilia und Reifenlieferant Michelin, alles richtig gemacht zu haben. Das Thema Reifen bleibt eine diffizile Angelegenheit.

Nach dem verhängnisvollen Sturz von Jorge Martin während des Sepang-Tests am 5. Februar begaben sich Aprilia und Michelin auf Ursachensuche. Seit Jahren steht der Alleinausrüster in der MotoGP in der Kritik, weil die Vorderreifen zum Überhitzen neigen und die Reifen insgesamt nur in einem verhältnismäßig kleinen Fenster tadellos funktionieren.

«In seiner ersten fliegenden Runde stürzte Jorge am Ausgang von Kurve 1, also auf der rechten Seite», schilderte Aprilia-Rennchef Massimo Rivola damals. «Dann kam er zurück, ging nach einem Check wieder auf die Strecke. Es wiederholte sich, in der ersten fliegenden Runde stürzte er erneut, in Kurve 2, einer Links. Jorge ist kein Amateur, er ist ein MotoGP-Pilot und Weltmeister. Wir wissen, dass Jorge keinen Fehler gemacht hat und dass sein Motorrad technisch komplett in Ordnung war.»

Michelins Rennsport-Manager Piero Taramasso teilte nach eingehender Analyse mit, dass die Temperatur des Reifens von Martin zum Zeitpunkt des Unfalls «um 15 Grad niedriger war als ein Wert, den wir als normal definieren».

Rivola widersprach heftig: «Was den Sturz angeht, möchte ich klarstellen, dass unsere Daten die Aussagen von Piero Taramasso in keiner Weise bestätigen. Ich bin der Meinung, dass die Sicherheit der Fahrer Vorrang haben sollte, und ich habe ihm vorgeschlagen, ein Treffen mit allen Teams anzusetzen, um konstruktiv mit dieser offensichtlich kritischen Situation umzugehen.»

Sebastian Risse, bei KTM für die Technik der MotoGP-Teams an der Rennstrecke verantwortlich, versucht das Thema für SPEEDWEEK.com neutral zu bewerten.

«Letztendlich kann man mit den Reifen in vielen Bedingungen fahren. Aber wie schnell man damit fahren kann und wie vorsichtig man damit fahren muss, ist sehr unterschiedlich», hielt der Ennepetaler fest. «Wir haben keinen Vergleich zu anderen Reifenherstellern in dieser Klasse, von daher gehe ich davon aus, dass das so sein muss, wenn man einen Reifen bauen möchte, der solche Leistungen bringt, wie es diese tun. Aber dass das nicht einfach ist, kann ich unterschreiben. Am Ende ist das ein Werkzeug, das jeder Hersteller möglichst gut zum Funktionieren bringen muss und wo auch jeder an seine Grenzen stößt. Das kann frustrierend sein, keine Frage. Aber ich will da keinem den schwarzen Peter zuschieben.»

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