Harley-Davidson: Eigene Serie in der MotoGP

Sieger Marquez: Fabios Kurvenspeed ist eine Sensation

Von Thomas Kuttruf
Sieger Marc Marquez lobte die Konkurrenz

Sieger Marc Marquez lobte die Konkurrenz

Sprint-Serien-Sieger Marc Marquez war nach Erfolg Nr. 6 bester Dinge, hatte aber auch viele Worte des Lobes für die Konkurrenz übrig. Besonders beeindruckt ist der Spitzenreiter der MotoGP vom Speed Quartararos.

Nur in den ersten Runden des Sprints machte es Ducati-Werksfahrer Marc Marquez spannend. Dann zog die Startnummer 93 voll durch und holte sich den sechsten Sprint-Sieg im sechsten Anlauf. Zwar profitierte die MotoGP-Ikone aus Spanien auch davon, dass Bruder Alex kurz hinter Fabio Quartararo festhing – doch in Summe drehte Marc Marquez die schnellsten Runden des Sprint-Samstags.

Nach der Zeremonie für besten Sprinter des Frankreich-GP schilderte der neue und alte Spitzenreiter der Königsklasse seine Eindrücke. Marc Marquez: «Kurz vor dem Rennen habe ich das mögliche Rennen mit meinem Betreuer besprochen – ich sagte ihm, dass Fabio sicher am Anfang davonfahren will, aber ich ihn später versuchen werde einzuholen. Und genauso ist es gekommen. Fabio kann im Gegensatz zu mir sofort von Beginn an voll angreifen.»
Marquez weiter: «Mir ist klar, dass ich das nicht kann. Ich brauche ein paar Runden, um das optimale Gefühl zu finden, und ich wollte auf keinen Fall den Fehler von Jerez wiederholen.»

Das größte Lob für seinen Konkurrenten auf der Yamaha M1 stand aber noch aus. Ducati-Ass Marquez fuhr alles andere als mühelos an dem Franzosen: «Nach ein paar Runden bin ich stärker geworden – und Fabio hat recht früh Probleme bekommen. Aber dennoch – der Speed, den Fabio in den Kurven fährt, ist sensationell.»

Dass «El Diablo» den Spanier im Q2 sogar geschlagen hatte, sah Marquez aus zwei Blickwinkeln. «Aus Ducati-Sicht ist es weniger gut. Schließlich wollen wir unsere Dominanz behalten. Für den Sport ist es aber natürlich sehr gut und die Fans brauchen so eine Show. Wenn ein Star wie Fabio auf die Pole fährt, dann ist es gut für die MotoGP.»

Ebenfalls sehr beeindruckt zeigte sich Marc Marquez von Rookie Fermin Aldeguer: «Ehrlich gesagt ist es keine so große Überraschung, ihn hier zu sehen. Denn er war bereits in der Schlussphase in den USA außergewöhnlich schnell und hat immer wieder gezeigt, dass er in sehr kurzer Zeit auf ein hohes Niveau gekommen ist.»

Für den anstehenden Großen Preis von Frankreich wollte der WM-Führende noch keine klare Ansage machen. Marquez merkte an: «Viel wird von den Temperaturen abhängen. Wir haben das schon heute gesehen. Kleine Unterschiede können viel ausmachen.»
Angesprochen auf seine scheinbar mühelose Kontrolle der Konkurrenz in der zweiten Hälfte des Sprints gab der Serien-Sprint-Sieger zu Protokoll: «Für mich geht es in den Rennen um eine kleine Reserve, aber das heißt nicht, dass ich es mir erlauben kann, zu entspannen. Ich muss am Limit fahren. Nur wenn ich das tue, spüre ich, was passiert.»

Und abschließend zu seiner bestechenden Siegesserie: «Ok, jetzt bin ich Mr. Saturday, will aber auch zum Mr. Sunday werden. Letztes Jahr war die Lage andersherum und ich kämpfte mehr mit den Qualis und den Rennen am Samstag. Das gilt es jetzt auszubalancieren.»

Nach elf Rennen hat Marc Márquez seinem Bruder wieder die Spitzenposition in der Weltmeisterschaft abgenommen. Mit gerade einmal zwei Zählern Vorsprung geht es am Sonntag über die doppelte Distanz von 26 Runden.

Ergebnisse MotoGP Le Mans, Sprint (10. Mai):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 13 Runden in 19:49,022 min
2. Alex Márquez (E), Ducati, +0,530 sec
3. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +2,164
4. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +2,840
5. Maverick Viñales (E), KTM, +5,285
6. Johann Zarco (F), Honda, +7,939
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +8,367
8. Alex Rins (E), Yamaha, +8,930
9. Joan Mir (E), Honda, +9,858
10. Raúl Fernández (E), Aprilia, +11,599
11. Jack Miller (AUS), Yamaha, +12,238
12. Luca Marini (I), Honda, +12,458
13. Enea Bastianini (I), KTM, +12,540
14. Ai Ogura (J), Aprilia, +13,610
15. Franco Morbidelli (I), Ducati, +13,752
16. Takaaki Nakagami (J), Honda, +15,381
17. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +15,904
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +27,507
19. Pedro Acosta (E), KTM, +28,342
20. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +44,807
– Brad Binder (ZA), KTM, 9 Runen zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 12 Runden zurück

WM-Stand nach 11 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 151 Punkte. 2. A. Marquez 149. 3. Bagnaia 120. 4. Morbidelli 84. 5. Di Giannantonio 66. 6. Quartararo 56. 7. Zarco 47. 8. Ogura 37. 9. Bezzecchi 36. 10. Acosta 33. 11. Aldeguer 32. 12. Binder 32. 13. Marini 32. 14. Viñales 29. 15. Bastianini 28. 16. Miller 19. 17. Rins 19. 18. Mir 12. 19. R. Fernandez 6. 20. A. Fernandez 3. 21. Oliveira 2. 22. Savadori 1. 23. Chantra 0. 24. Nakagami 0. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 197 Punkte. 2. Yamaha 68. 3. KTM 63. 4. Honda 60. 5. Aprilia 53.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 271 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 181. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 150. 4. Monster Energy Yamaha 75. 5. Red Bull KTM Factory Racing 65. 6. Red Bull KTM Tech3 Racing 57. 7. LCR Honda 47. 8. Honda HRC Castrol Team 44. 9. Trackhouse MotoGP Team 43. 10. Aprilia Racing 37. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 24.

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