Le Mans: Marc Marquez zerschmettert Streckenrekord!
Volle 60 Minuten standen den Piloten der Königsklasse zur Verfügung, um über die zehn schnellsten Q2-Teilnehmer zu entscheiden.
Laut wurde es rund um den Circuit Bugatti nach fünf Minuten: Fabio Quartararo hatte mit seiner 1:31,054 min die erste Bestzeit vorgelegt. Nur wenig langsamer war Pramac-Pilot Jack Miller – Doppelführung für Yamaha. Die Laune bei der Werksmannschaft verbesserte sich weiter: Quartararo legte nochmals nach und unterbot als erster Pilot die Marke von 1:31 min. Zum Vergleich die Bestzeit von Marc Márquez im FP1: 1:30,764 min.
Mit Bagnaia, Binder, Aldeguer, Bezzecchi und Binder folgte zunächst eine Horde Piloten europäischer Bikes. Nach einer Viertelstunde fand sich Ducati-Werksfahrer Marc Márquez lediglich an zehnter Stelle wieder. Johann Zarco, zweiter Held der beeindruckenden Zuschauermenge in Le Mans, lag auf Position 12 – wobei dem Routinier dabei gerade einmal 0,15 sec auf Rang 5 und Pecco Bagnaia fehlten.
Bemerkenswert die Zeitabstände: Bereits in der frühen Phase des Zeittrainings drängten sich 16 Fahrer innerhalb von 0,8 sec. Auch einen Abflug gab es zu verzeichnen. Rookie Ai Ogura flog von der Trackhouse-Aprilia, konnte das Training auf seinem Ersatzbike wieder aufnehmen.
Kaum war das erste Drittel der längsten Session des Wochenendes abgelaufen, legten die Ducati-Piloten nach. Erst schob sich Alex Márquez zwischen das Yamaha-Duo, dann schmetterte Marc Márquez los. Der achtfache Motorrad-Champion fuhr zwei Bestzeiten in Serie und setzte sich mit seiner 1:30,467 min klar in Front.
Zeitgleich spulte auch Pecco Bagnaia sein Programm ab. Der MotoGP-Doppelweltmeister verbesserte sich noch vor dem Halbzeitgong auf die dritte Stelle, blieb dort aber nicht lange – denn KTM-Tech3-Zugmaschine Maverick Vinales war die zweitbeste Zeit der Session gelungen.
Als erstmals weiche Hinterreifen aufgezogen wurden, kam weitere Bewegung in den Zeitenmonitor. Mit Luca Marini schob sich erstmals auch ein Honda-Athlet nach vorne. 20 Minuten vor der Flagge lag der Italiener an vierter Stelle. Dann wollte es auch Vinales wissen. Der Spanier schaffte etliche Sektor-Bestzeiten, verpasste die Spitze aber – im zweiten Anlauf um nur 0,005 sec. Versuch 3 endete im Kies. Vinales sprintete zurück zur Box.
Mit zehn Minuten auf der Uhr erreichte Vinales die Tech3-Garage – zeitgleich schossen erst Fabio Quartararo und dann Marc Márquez in Führung. «MM93» fuhr nicht einfach nur schneller – der Spanier zerschmetterte mit einer 1:29,855 min den Streckenrekord.
Auch LCR-Honda-Pilot Zarco machte auf sich aufmerksam. Vor dem allerletzten Anlauf rangierte die #5 auf Position 7. Den Q2-Schleudersitz – Platz 10 – hatte fünf Minuten vor Schluss Jack Miller inne, direkt davor die beste Aprilia unter Marco Bezzecchi.
Dann stürzte Zarco im Finale und verlor dadurch den Q2-Platz. Eng wurde es auch für Vinales. Doch «Top Gun» schaffte nochmals eine Verbesserung und rettete sich als Achter ins Q2.
Im Finale schlugen dann weitere Ducati-Piloten zu. Pecco Bagnaia sicherte sich Platz 3 – direkt dahinter Gresini-Rookie Fermin Aldeguer, der damit noch vor Alex Márquez (5.) zurück in die Garage kam. Yamaha-Pilot Miller schaffte es mit einer Chaos-Runde und Platz 6 ebenso ins Q2 wie Acosta (7.), Morbidelli (9.) und Bezzecchi (10.).
Fünf Ducati, zwei KTM, zwei Yamaha und eine Aprilia – so der bunte Hersteller-Mix in Le Mans nach Tag 1.
Schwer tat sich auch im Zeittraining Miguel Oliveira. Der Teamkollege von Jack Miller bei Pramac, der die letzten sieben Rennen verletzungsbedingt auslassen musste, büßte 2,470 sec ein. Hinter Honda-Wildcard-Pilot Nakagami beendete der Rückkehrer den Tag auf Position 21.
Ergebnisse MotoGP Le Mans, Zeittraining (9. Mai):
1. Marc Márquez (E), Ducati, 1:29,855 min
2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,177 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,184
4. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,366
5. Alex Márquez (E), Ducati, +0,401
6. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,422
7. Pedro Acosta (E), KTM, +0,453
8. Maverick Viñales (E), KTM, +0,635
9. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,654
10. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,767
11. Luca Marini (I), Honda, +0,820
12. Johann Zarco (F), Honda, +0,899
13. Enea Bastianini (I), KTM, +0,946
14. Joan Mir (E), Honda, +0,966
15. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,087
16. Ai Ogura (J), Aprilia, +1,310
17. Alex Rins (E), Yamaha, +1,399
18. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +1,402
19. Brad Binder (ZA), KTM, +1,562
20. Takaaki Nakagami (J), Honda, +1,700
21. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +2,470
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +2,570