Harley-Davidson: Eigene Serie in der MotoGP

Ohrfeige: Bagnaia nennt Ducati GP25 einen Rückschritt

Von Ivo Schützbach
Pecco Bagnaia stürzte im Sprint in der zweiten Runde

Pecco Bagnaia stürzte im Sprint in der zweiten Runde

Der zweifache MotoGP-Champion Pecco Bagnaia wird mit der diesjährigen Ducati nicht warm. Nach seinem Sturz im Sprint in Le Mans nahm er kein Blatt vor den Mund und brachte seine Probleme auf den Tisch.

Mit seinem Sieg im Sprintrennen am Samstagnachmittag hat Ducati-Lenovo-Werksfahrer Marc Marquez die Führung in der MotoGP-Weltmeisterschaft von seinem Bruder Alex zurückerobert. Marc liegt jetzt zwei Punkte voraus – es könnten auch 48 sein. In den Grands Prix in Austin und Jerez hat Marc zwei Siege weggeschmissen, in Andalusien kam er trotz Crash dennoch als Zwölfter ins Ziel.

Während Marc Marquez mit der Ducati Jahrgangsmodell 2025 eins ist und die Gegner dominiert, fischt Teamkollege Pecco Bagnaia im Trüben. Von den bislang elf Rennen hat er nur eins gewonnen – weil Marc in Texas gestürzt ist. Er sagt, das Motorrad würde ihm nicht das Gefühl vermitteln, das er brauche, um sein Potenzial ausschöpfen zu können. Teammanager Davide Tardozzi schließt auch nicht aus, dass die derzeitige Lage Pecco mental mehr zu schaffen macht, als dieser sich möglicherweise selbst eingestehen will.

Bagnaia qualifizierte sich in Frankreich für Startplatz 6, aus der starken ersten Runde kam er als Vierter zurück. Wenig später war es vorbei, der 28-Jährige rutschte in der Dunlop-Schikane aus.

«Ich wiederhole mich seit Saisonbeginn», hielt der Mann mit der Startnummer 63 fest. «Mir fehlt das Gefühl, dann können solche Stürze passieren. Ich war langsamer und hatte weniger Schräglage als normal, trotzdem rutschte mir das Vorderrad weg. Ich kann nicht tun, was ich tun will. Dabei hatte ich ein gutes Gefühl, ich war bereit, um die Top-2 zu kämpfen. Aber dann rutschte mir plötzlich das Vorderrad weg. Kurve 3 war immer ein Schwachpunkt für mich, zumindest in der Vergangenheit. Dieses Jahr bin ich wie durch ein Wunder besser in Linkskurven. Ich fahre in diesen jetzt ein bisschen anders und das funktioniert auch gut. Ich übe das ständig und nutze jetzt viel mehr die Hinterradbremse, auf Marcs Level bin ich aber noch nicht. Auch, weil ich diese Saison den Vorderreifen nicht spüre. Sobald ich Druck mache und mit Speed in die Kurven hineinbremse, merke ich, wie das Vorderrad kurz davor ist wegzurutschen. Das schränkt mich enorm ein. Wir werden versuchen, für Sonntag eine Lösung zu finden.»

Alex Marquez und Rookie Fermin Aldeguer, der am Samstag zum ersten Mal als Dritter in der MotoGP aufs Podium preschte, sind mit der Vorjahresmaschine GP24 unterwegs. Sehnt sich Bagnaia nach diesem Motorrad zurück?

«Das Problem ist, dass Marc ein fantastisches Gefühl hat», erklärte Pecco in seiner Medienrunde. «Er kommt von der GP23, die schnell war, aber einige Limits hatte. Er hat jetzt ein Motorrad, das für ihn besser ist. Die GP24 ist er nie gefahren, er kennt sie nicht. Nur er erlebt diese Verbesserung, für mich ist das aktuelle Bike kein Fortschritt, weil ich kein Gefühl mehr habe für den Vorderreifen. Hinzu kommt: Marc könnte auch einen Traktor fahren und wäre konkurrenzfähig. Bei mir ist das anders, ich brauche ein gewisses Gefühl für das Motorrad, vor allem für den Vorderreifen. Wenn ich mir die Daten von Alex Marquez und Fermin anschaue, dann machen sie genau das Gleiche wie ich letztes Jahr. Ich schaue mir alle Daten genau an und versuche Dinge wie die Balance aus dem letzten Jahr zu reproduzieren.»

Ergebnisse MotoGP Le Mans, Sprint (10. Mai):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 13 Runden in 19:49,022 min
2. Alex Márquez (E), Ducati, +0,530 sec
3. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +2,164
4. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +2,840
5. Maverick Viñales (E), KTM, +5,285
6. Johann Zarco (F), Honda, +7,939
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +8,367
8. Alex Rins (E), Yamaha, +8,930
9. Joan Mir (E), Honda, +9,858
10. Raúl Fernández (E), Aprilia, +11,599
11. Jack Miller (AUS), Yamaha, +12,238
12. Luca Marini (I), Honda, +12,458
13. Enea Bastianini (I), KTM, +12,540
14. Ai Ogura (J), Aprilia, +13,610
15. Franco Morbidelli (I), Ducati, +13,752
16. Takaaki Nakagami (J), Honda, +15,381
17. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +15,904
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +27,507
19. Pedro Acosta (E), KTM, +28,342
20. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +44,807
– Brad Binder (ZA), KTM, 9 Runen zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 12 Runden zurück

WM-Stand nach 11 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 151 Punkte. 2. A. Marquez 149. 3. Bagnaia 120. 4. Morbidelli 84. 5. Di Giannantonio 66. 6. Quartararo 56. 7. Zarco 47. 8. Ogura 37. 9. Bezzecchi 36. 10. Acosta 33. 11. Aldeguer 32. 12. Binder 32. 13. Marini 32. 14. Viñales 29. 15. Bastianini 28. 16. Miller 19. 17. Rins 19. 18. Mir 12. 19. R. Fernandez 6. 20. A. Fernandez 3. 21. Oliveira 2. 22. Savadori 1. 23. Chantra 0. 24. Nakagami 0. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 197 Punkte. 2. Yamaha 68. 3. KTM 63. 4. Honda 60. 5. Aprilia 53.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 271 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 181. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 150. 4. Monster Energy Yamaha 75. 5. Red Bull KTM Factory Racing 65. 6. Red Bull KTM Tech3 Racing 57. 7. LCR Honda 47. 8. Honda HRC Castrol Team 44. 9. Trackhouse MotoGP Team 43. 10. Aprilia Racing 37. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 24.

 

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