Superbike-WM: Iannone sorgt für Sensation

Einmal-Chance: Holt Aldeguer Rekord von Marc Marquez?

Von Thomas Kuttruf
Austin/Texas, 2013: Marc Marquez zelebrierte als jüngster Pilot der Geschichte den ersten von 65 MotoGP-Siegen. Am kommenden Wochenende hat Fermin Aldeguer die letzte Chance, der Rennikone den Rekord abzunehmen.

Der außergewöhnlich turbulente Frankreich-Grand-Prix brachte nicht nur einen Sensationssieger mit Namen Johann Zarco hervor – auch die spanische Fan-Fraktion hatte reichlich Grund zum Jubel. Neben Podiums-Dauergast Marc Marquez, der in Le Mans die Plätze 1 und 2 herausgefahren hatte, tauchte erstmals Rookie Fermin Aldeguer bei einer MotoGP-Siegerehrung auf.

Beim Sprint von Silverstone standen damit zwei Gresini-Piloten auf dem Podest – für das Team von Nadia Padovani eine angemessene Befriedigung nach dem Wechsel von Ikone Marc Marquez zur Werksmannschaft aus Bologna. Statt eines Absturzes hält sich das einzige Ducati-Satellitenteam ohne Werksmotorrad weiter tapfer an der Spitze der Klasse.

Alex Marquez gelang es auf der GP24 nochmals, mehr Speed und Konstanz zu fassen. Gekrönt wurde die Leistungssteigerung in Jerez. Nachdem Bruder Marc nach einer wenig glorreichen Vorstellung ungeduldig aus dem GP geflogen war, feierte Alex seinen ersten Grand-Prix-Triumph und die WM-Führung. Freude hat man in Faenza auch am Neuling aus Spanien. Nach Platz 5 in der Moto2-WM 2024 sprach vieles für eine Klatsche im Premierenjahr.

Doch Fermin Aldeguer schlug volles Kapital aus seinem Ducati-Deal und stieg mit den Wintertests im zeitlichen Mittelfeld der Topliga ein. Nach einer Handvoll Rennen ging es flink weiter voran.  Spätestens in Katar, als der Moto2‑Aufsteiger mit Zarco und Morbidelli um Platz 3 rangelte und am Ende als Fünfter erstmals vor Alex Marquez über die Linie fuhr, folgte ein weiterer Schub – der in Le Mans voll einschlug.

Aldeguer, der vor Le Mans sehr zurückhaltend wirkte und das Layout der Piste als ungeeignet für ein Spitzenresultat einstufte, brillierte in beiden Rennen. Beim Chaosrennen am Sonntag war der junge Spanier in der entscheidenden Phase der schnellste Pilot auf der Strecke. Im Finale schnappte sich Aldeguer die heißen KTM-Eisen Vinales und Acosta und stand somit erstmals auch am Sonntag im Parc Fermé. Es wäre sogar noch mehr drin gewesen – doch auch Aldeguer hatte wie die beiden Marquez-Brüder zunächst einen Motorradwechsel plus zwei Long-Lap-Strafen abzusitzen.

Mit der richtigen Strategie hätte sich der Gresini-Frischling womöglich den Sieg – und einen 12 Jahre alten Rekord geschnappt –, den für den jüngsten Sieger bei einem MotoGP-Rennen.

Rekordinhaber ist Marc Marquez. «MM93» schaffte dieses Kunststück in seiner Rookie-Saison 2013. Marquez war 20 Jahre und 63 Tage alt, als er auf dem Circuit of the Americas gewann, vor seinen Landsleuten Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo.

Damit steht auch fest – Rookie Aldeguer verbleibt nur noch ein Versuch. Fermin Aldeguer hat die einmalige Chance, diesen Rekord des achtfachen Weltmeisters zu brechen. Am Tag des Silverstone-GP ist Aldeguer 20 Jahre und 50 Tage jung. Zwei Wochen später in Aragon wäre die Frist bereits abgelaufen.

Den letzten Versuch, den Rekord des jetzigen Ducati-Werksfahrers zu schnappen, wagte Pedro Acosta. Der KTM-Pilot, der wie Aldeguer aus der Region Murcia stammt, wurde nach seinem stürmischen Debüt 2024 als sicherer Rekordbrecher gehandelt. Als 19-Jähriger war Acosta bei seinem zweiten MotoGP-Rennen Dritter geworden. In den USA führte er, immer noch 19, seinen ersten GP an. Alles Weitere ist bekannt – der Spanier wartet bis heute auf den ersten Sieg in der Königsklasse. Am Tag des Silverstone-GP, wenn Fermin Aldeguer den letzten Rekordversuch nimmt, feiert Pedro Acosta seinen 21. Geburtstag.

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