Formel 1: Max Verstappen ist genervt

Ducati GP25: Wie berechtigt sind die Sorgen?

Von Michael Scott
Auch wenn Ducati die Grands Prix in Le Mans und Silverstone nicht gewinnen konnte, ist der Hersteller aus Borgo Panigale in der MotoGP die Nummer 1. Trotzdem sind nicht alle Fahrer glücklich.

Was man sät, das erntet man. Anscheinend. Eine Inspiration für diejenigen, die im Rückstand sind, eine Warnung für alle, die ganz oben stehen. Es sieht so aus, als würde sich das in der MotoGP wiederholen. Auch wenn Honda und Aprilia Ducatis Vorherrschaft durch Siege in Le Mans und Silverstone erschüttert haben, scheint Ducati selbst einen Fehltritt begangen zu haben. Ihr Motorrad für 2025 (und laut Reglement auch für 2026) ist schlechter als das Vorgängermodell. Das verschafft den vermeintlich zweitklassigen Fahrern einen Vorteil gegenüber den ausgewählten Werksfavoriten.

Pecco Bagnaia hat mit der GP25 große Probleme, auch wenn er sich zuletzt in Aragon als Dritter ordentlich schlug. Er findet kein Gefühl, kann die Desmosedici nicht so fahren, wie er möchte. Bremsen und der Kurveneingang waren bislang die Grundlage seines Erfolgs, aber nicht in diesem Jahr. Auch er hat viel zu viele Stürze erlitten – der Crash, der sein Rennen in Silverstone ruinierte, war sein zweiter in einem Sonntagsrennen, aber sein sechster in diesem Jahr, genauso viele wie Marc Marquez.

Bis zum Frankreich-GP hat Ducati 22 Rennsiege in Folge erzielt – in jedem Event seit dem britischen Grand Prix im letzten Jahr. Damit egalisierte Ducati den Rekord von Honda aus den Jahren 1997/98 und lag damit deutlich vor MV Agusta (20 Siege, 1968/69). Besonders bitter war, dass Zarco mit seinem Sieg in Le Mans auf Honda Ducati daran hinderte, die Spitze in dieser Rangliste zu übernehmen.

Ducatis technischer Vorsprung, erworben durch ständige Innovationen in der Aerodynamik und Fahrwerkstechnologie, ist nach wie vor beträchtlich. Was ihnen Sorgen bereiten sollte, ist, dass ihr neues Motorrad nicht so gut ist wie das alte. Eine deutliche, wenn auch nicht gerade massive technische Umkehrung. Dies zeigte sich bei den ersten Tests vor Saisonbeginn in Sepang, wo beide Werksfahrer am Ende zu dem Schluss kamen, dass ihnen der neueste Motor der GP25 nicht gefiel. Er hatte zwar mehr Leistung, war aber weniger benutzerfreundlich, insbesondere in Bezug auf die Motorbremse und das Verhalten am Kurveneingang. Sie wechselten zu einer Motorenspezifikation, die eher der des Vorjahres ähnelte. Aber es war nicht so einfach, zum mehrfach erfolgreichen GP24-Triebwerk zurückzukehren. Aus unerfindlichen Gründen, wahrscheinlich weil die gesamte Motorarchitektur ausreichend unterschiedlich war, musste das neue Chassis beibehalten werden.

Im Laufe der Saison wurde immer deutlicher, dass das ältere Motorrad besser ist. Ein Beweis dafür ist Alex Marquez, der zweimal die Führung in der Gesamtwertung übernommen und seinen ersten Sieg errungen hat. Im vergangenen Jahr hatte er mit einer GP23, dem gleichen Motorrad, mit dem sein ehemaliger Gresini-Teamkollege Marc drei Siege errungen hatte, einige Schwierigkeiten. Das beste Ergebnis von Alex damit war ein dritter Platz. Jetzt auf einer GP24 fährt AM73 konstant vorne mit und schlägt nicht nur Bagnaia, sondern auch seinen älteren Bruder, der auf der nominell überlegeneren (oder zumindest neueren) GP25 fährt. Unterdessen überzeugte bislang Rookie Fermin Aldeguer, ebenfalls auf einer GP24 unterwegs, mit zwei Podestplätzen in Frankreich und Platz 3 im Sprint in Aragon sowie regelmäßigen Top-Ten-Platzierungen.

Kann Ducatis genialer Ingenieur Gigi Dall'Igna einen Weg finden, diesen besorgniserregenden Trend umzukehren?


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