MotoGP: Geniestreich von Aprilia?

Ikone: Seltener Start des «weißen Riesen» Wil Hartog

Von Thorsten Horn
GP-Held vergangener Tage: Will Hartog auf der Suzuki RG500

GP-Held vergangener Tage: Will Hartog auf der Suzuki RG500

Die ClassicGP-Parade im Rahmen der Historischen Motordemo Tubbergen (HMT) lockte zahlreiche Stars an. Einige davon, die man bei derartigen Events nur selten zu Gesicht bekommt – so wie den weißen Riesen Wil Hartog.

Wer glaubt, den mit seinem Triumph im Regenrennen der 500-ccm-Klasse bei der Dutch TT in Assen 1977 über den Weltmeister Barry Sheene zum Motorsport-Nationalhelden der Niederlande aufgestiegenen Wil Hartog öfters bei Classic-Events anzutreffen, der irrt.

«So was mache ich nur ein oder zwei Mal pro Jahr, wenn ich nach Assen eingeladen werde oder nach Tubbergen», erklärte der 77-jährige «De Witte Reus» (der weiße Riese) genannte Wil Hartog am Rande der HMT im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Die Rennsport-Legende weiter: «Ich habe spezielle Erinnerungen an Tubbergen, denn nachdem ich hier 1972 das internationale 250er-Rennen gewonnen hatte, wurde das erste Mal für mich die Nationalhymne gespielt. Und natürlich war auch mein Sieg 1977 in Assen sehr speziell, und wenn Assen mich fragt, komme ich immer gern mit meiner Maschine. Wenn ich mehr Veranstaltungen fahren wollte, hat man im Sommer an jedem Wochenende die Möglichkeit, aber das will ich nicht.»

Das hängt auch mit seiner nach wie vor beruflichen (Selbst-)Verpflichtung zusammen. Dazu erklärte er: «Ich habe als Familienunternehmen immer noch meine Trocknungsanlage für Pferdefutter. Das ist ein großes Geschäft, aber es macht sehr viel Freude. Man darf niemals aufhören zu arbeiten, denn das hält einen fit.»

Seinen Sieg in Assen 1977 errang er mit seiner privat eingesetzte Suzuki RG 500, die er noch heute sein Eigen nennt. Doch 1978 stieg er plötzlich zum Suzuki-Werksfahrer an der Seite von Barry Sheene auf. Der US-Amerikaner Pat Hennen hatte sich bei einem Sturz auf der Isle of Man verletzt und Wil Hartog wurde als dessen Ersatz nominiert. Er beendete die Weltmeisterschaft als Vierter.

Nach unter anderem seinen weiteren Grand-Prix-Siegen 1978 in Spa-Francorchamps sowie in Imatra in Finnland und WM-Endrang vier erhielt Will Hartog auch 1979, 1980 und 1981 Werksmaterial von Suzuki . Er dankte es ihnen mit zwei weiteren GP-Siegen 1979 in Hockenheim und 1980 wiederum in Imatra sowie einem weiteren vierten Schlussrang 1979 und Platz 6 1980. 1981 kam er nur einmal als Neunter in die Punkteränge und sagte am Saisonende dem Rennsport Lebewohl. Übrigens, den Unterschied von seiner privaten Suzuki zur Heron-Suzuki bezifferte er am Beispiel von Assen mit zweieinhalb Sekunden pro Runde.

Wenngleich der wegen seiner stets weißen Rennkombi und Größe von 1,86 m «weißer Riese» genannte Holländer beim In-Erinnerungen-schwelgen zuerst immer an seinen Sieg in Assen denkt, nennt er auch Hockenheim 1979 als ein sehr schönes Erlebnis. «Da habe ich den Weltmeister Kenny Roberts geschlagen. Wenn man in Führung nach den langen Waldgeraden ins Motodrom und in die Sachs-Kurve rein kommt, war das auch sehr emotional. Es kamen damals auch viele holländische Zuschauer nach Hockenheim. Das hat mir auch ein spezielles Gefühl gegeben, das war auch ein spezieller Sieg.»

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