Álex Márquez kontert Vorwürfe: «Ich musste aufpassen»

Alex Marquez war an Marc nahe dran, kam aber nicht vorbei
Wie schnell sich doch die Vorzeichen ändern können. In der Vorsaison klassierte sich Álex Márquez (29) als ordentlicher Neunter in der MotoGP-Gesamtwertung. Nun, Mitte der Saison 2025, muss er sich nach dem Rennen rechtfertigen, weshalb er seinen Superstar-Bruder MM93 bei der Dutch TT im Kampf um den Sieg nicht schlagen konnte. «Es war sicher das erste Rennen, in dem ich Marc derart hart fordern konnte», meinte der jüngere Márquez nach den 13 Sprintrunden in Assen.
«Ich war sehr zufrieden mit meinem Bike und hatte ein sehr stabiles Fahrverhalten.» Doch der ehemalige Moto3- und Moto2-Weltmeister wusste seine Performance sehr genau einzuordnen. «Ich war vor allem dort schneller, wo man nicht überholen konnte. Die Assen-Piste ist sehr schmal, und nachdem ich eine Track-Limit-Warnung erhalten hatte, musste ich sowieso aufpassen. Es wäre nicht clever gewesen, extrem viel zu riskieren.»
In seiner Analyse musste Álex Márquez die Chancen, seinem übermächtigen Bruder Paroli zu bieten, Kurve für Kurve genau beurteilen. «Marc hatte seine größten Stärken in der ersten Kurve und im letzten Streckenteil.» Einen technischen Nachteil sah er in Assen im älteren Aero-Paket bei seiner 2024-Ducati im Gresini-Team von Nadja Padovani im Vergleich zur aktuellen Werks-Ducati.
«In Kurve 13 war tatsächlich oft eine Lücke offen», bestätigte er nach dem Rennen derartige Beobachtungen. «Aber auch dort ist es eng und es ist eine Linkskurve, da ist Marc schneller als ich», anerkannte Álex demütig die Stärke seines älteren Bruders.
Trotz seiner Niederlage ist der aktuelle WM-Zweite mit seinem Rennen zufrieden: «Ich habe nicht damit gerechnet, dass Marc aufgrund seiner beiden Freitagsstürze nicht top sein wird. Ich denke aber auch, dass er mit seinem Vorderreifen besser umgegangen ist als wir anderen. Das war vielleicht die einzige Schwäche bei meinem Motorrad. Gegen Ende des Rennens habe ich da etwas verloren.»
Für das Rennen vom Sonntag platzt Álex Márquez vor guten Vorsätzen: «In erster Linie muss ich besser starten. Ich glaube, ich habe den Sprint bereits beim Start verloren. Außerdem werde ich morgen beim Gas geben etwas feinfühliger fahren müssen, um gut über die Distanz zu kommen.»
Ergebnisse MotoGP Assen, Sprint (28. Juni):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 13 Runden in 20:02,150 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +0,351 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,247
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +2,269
5. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +2,686
6. Maverick Vinales (E), KTM, +4,074
7. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +9,064
8. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,159
9. Pedro Acosta (E), KTM, +8,069*
10. Brad Binder (ZA), KTM, +11,143
11. Johann Zarco (F), Honda, +11,327
12. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +12,147
13. Enea Bastianini (I), KTM, +15,290
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +15,899
15. Alex Rins (E), Yamaha, +15,900
16. Ai Ogura (J), Aprilia, + 17,554
17. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +24,707**
18. Aleix Espargaro , (E), Honda, +27,287
19. Somkiat Chantra (T), Honda, +32,441
– Fabio Quartararo (F), Yamaha
– Raul Fernandez (E), Aprilia
– Joan Mir (E), Honda
* 3-Sekunden-Strafe
** 8-Sekunden-Strafe wegen Luftdruck
WM-Stand nach 19 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 282 Punkte. 2. A. Marquez 239. 3. Bagnaia 165. 4. Morbidelli 130. 5. Di Giannantonio 126. 6. Bezzecchi 101. 7. Zarco 97. 8. Acosta 85. 9. Aldeguer 81. 10. Quartararo 61. 11. Vinales 58. 12. Ogura 49. 13. Binder 42. 14. Marini 38. 15. R. Fernandez 36. 16. Bastianini 35. 17. Mir 32. 18. Rins 32. 19. Miller 31. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 6. 23. Oliveira 6. 24. Chantra 0. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 331 Punkte. 2. Aprilia 25. 3. Honda 124. 4. KTM 124. 5. Yamaha 92.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 447 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 320. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 256. 4. Red Bull KTM Factory Racing 127. 5. Aprilia Racing 109. 6. LCR Honda 97. 7. Monster Energy Yamaha 93. 8. Red Bull KTM Tech3 Racing 93. 9. Trackhouse MotoGP Team 85. 10. Honda HRC Castrol Team 70. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 40.