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Di Giannantonio sucht Rezept gegen die Márquez-Brüder

Von Philippe Soutter
«Diggia» (in Gelb) hatte einige Arbeit vor sich, bis er Vierter war

«Diggia» (in Gelb) hatte einige Arbeit vor sich, bis er Vierter war

Bei einem der MotoGP-Saisonhöhepunkte wusste sich Fabio Di Giannantonio in Assen wiederum gut in Szene zu setzen. Langsam wird seine gelbe VR46-Ducati zum Albtraum für den gebeutelten Pecco Bagnaia.

Hinter den Márquez-Brothers belegten gleich drei Italiener die folgenden Plätze. Neben dem brillanten Marco Bezzecchi (Aprilia), der das Podium komplettierte, folgte bereits wieder Fabio Di Giannantonio, welcher erneut seine gelbe VR46-Ducati an Werksfahrer Pecco Bagnaia vorbeipresste.

Wobei in diesem Zusammenhang anzumerken wäre, dass der beste Nicht-Spanier und Nicht-Italiener der zehntklassierte Brad Binder (Red Bull KTM) ist. Etwas mehr Abwechslung täte der internationalen Ausstrahlung der MotoGP bestimmt gut.

«Wir waren wirklich stark», bestätigte «Diggia» den Eindruck, den seine Fahrt hinterließ. «Vor allem auf der Bremse hatten wir gegenüber vielen anderen Fahrern entscheidende Vorteile», erkannte der WM-Vierte die Qualitäten seines Bikes. «Ein Rückstand von nur zwei Sekunden auf den Sieger ist nicht schlecht und zeigt, wo unser Team steht.»

«Es ist auch klar, wo wir uns verbessern müssen», wusste der 26-jährige Römer. «Im Qualifying sind wir zu schwach.» Tatsächlich war er dort mit stattlichen 0,678 sec Rückstand auf Polesetter und Vornamensvetter Quartararo sogar schwächster der sechs Ducati-Reiter. Und dies als einziger Desmosedici25-Pilot neben den beiden Werksfahrern. «Es ist immer dasselbe. Wenn ich für eine schnelle Runde pushen will, verpasse ich zu oft den richtigen Kurvenradius und gehe zu weit», wusste er zu berichten.

Als er nach dem Rennen gefragt wurde, ob er ein Rezept wüsste, wie man die Márquez-Brüder bezwingen könnte, fand er mit rhetorischer Gewandtheit eine passende Antwort. «Ich werde es versuchen, und wenn es funktioniert hat, werde ich es allen berichten.»

Für das sonntägliche Rennen nimmt sich Di Giannantonio einiges vor. «Mein Sprintrennen war ein Steigerungslauf. Vielleicht gelingt es mir mit der größeren Rundenzahl noch weiter nach vorne zu stoßen. Aber eben. Ich muss besser starten, denn wenn man vorne fährt, kann einem weniger passieren und man nimmt weniger Risiken in Kauf.» Vielleicht weiß Diggia nach dem Grand Prix in Assen bereits erstmals zu berichten, wie es sich anfühlt, einen Márquez zu schlagen.

Ergebnisse MotoGP Assen, Sprint (28. Juni):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 13 Runden in 20:02,150 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +0,351 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,247
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +2,269
5. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +2,686
6. Maverick Vinales (E), KTM, +4,074
7. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +9,064
8. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,159
9. Pedro Acosta (E), KTM, +8,069*
10. Brad Binder (ZA), KTM, +11,143
11. Johann Zarco (F), Honda, +11,327
12. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +12,147
13. Enea Bastianini (I), KTM, +15,290
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +15,899
15. Alex Rins (E), Yamaha, +15,900
16. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +16,707
17. Ai Ogura (J), Aprilia, + 17,554
18. Aleix Espargaro , (E), Honda, +27,287
19. Somkiat Chantra (T), Honda, +32,441
– Fabio Quartararo (F), Yamaha
– Raul Fernandez (E), Aprilia
– Joan Mir (E), Honda
* 3-Sekunden-Strafe

WM-Stand nach 19 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 282 Punkte. 2. A. Marquez 239. 3. Bagnaia 165. 4. Morbidelli 130. 5. Di Giannantonio 126. 6. Bezzecchi 101. 7. Zarco 97. 8. Acosta 85. 9. Aldeguer 81. 10. Quartararo 61. 11. Vinales 58. 12. Ogura 49. 13. Binder 42. 14. Marini 38. 15. R. Fernandez 36. 16. Bastianini 35. 17. Mir 32. 18. Rins 32. 19. Miller 31. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 6. 23. Oliveira 6. 24. Chantra 0. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 331 Punkte. 2. Aprilia 25. 3. Honda 124. 4. KTM 124. 5. Yamaha 92.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 447 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 320. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 256. 4. Red Bull KTM Factory Racing 127. 5. Aprilia Racing 109. 6. LCR Honda 97. 7. Monster Energy Yamaha 93. 8. Red Bull KTM Tech3 Racing 93. 9. Trackhouse MotoGP Team 85. 10. Honda HRC Castrol Team 70. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 40.

 

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