Geld- und Zeitstrafe für Technik-Opfer Jack Miller

Bestraft: Pramac-Racer Jack Miller
Geprägt wurde die wichtigste MotoGP-Session zum Auftakt des Österreich-GP von einer 20-minütigen Unterbrechung. Kurz hintereinander waren die beiden Yamaha-Vertreter Fabio Quartararo und Miguel Oliveira in Kurve 6 von ihren M1-Geräten geflogen. Beide Piloten kamen ohne grobe Verletzungen davon, doch die Streckensicherheit musste nach dem Vorfall erst einmal wiederhergestellt werden.
Dabei kam auch Bindemittel an der identischen Sturzstelle zum Einsatz. Nicht klar war dabei, ob die dort verteilte geringe Menge Flüssigkeit von den gestürzten Bikes – oder von Jack Miller verteilt wurde. Denn der Australier war nur kurz zuvor mit seiner defekten MotoGP-Yamaha mit geringem Tempo um den Kurs gehumpelt. Ein mechanischer Schaden an dem Renngerät war unübersehbar und auch Yamaha räumte ein technisches Problem ein.
Zwar fuhr Technik-Patient Miller nicht vorsätzlich überall auf der Ideallinie, doch alleine der Umstand, dass der Routinier sein Bike überhaupt noch um den Red Bull Ring bewegte, reichte den Rennkommissaren für eine Anklage.
Im offiziellen Protokoll der Stewards heißt es: «Es wurde beobachtet, dass der Fahrer in Kurve 1 ein technisches Problem hatte. Er fuhr mit langsamer Geschwindigkeit auf der Ideallinie weiter, wobei zeitweise Rauch aus dem Motorrad austrat. Insbesondere in Kurve 4 war dies deutlich zu sehen. Er fuhr den Rest der Runde weiter, bevor er in die Boxengasse einbog.»
Das Regelwerk der Motorrad-WM sieht dafür klar definierte Sanktionen vor. Jack Miller erhielt für «unverantwortliches Fahren» eine Zeitstrafe. Die ersten fünf Minuten der anstehenden FP2-Sitzung muss Millers M1in der Pramac-Box bleiben. Die Fahrzeit reduziert sich für «Thriller Miller» auf 25 Minuten. Zusätzlich muss der MotoGP-Routinier 1000 Euro Strafe zahlen.