Schockmoment für Alex Marquez: Wäre fast weggerutscht

Alex Marquez
Für Alex Marquez begann der Sprint in Spielberg wie aus dem Bilderbuch. Der Gresini-Pilot hatte sich am Samstagvormittag zwischen Polesetter Marco Bezzecchi (Aprilia) und Francesco Bagnaia (Ducati) qualifiziert. Den besten Start erwischte allerdings Alex: Er setzte sich an die Spitze und führte das Feld in die erste Kurve – direkt vor Marc Marquez, der wie ein Schatten an ihm klebte.
In den ersten Runden konnte Alex ein hohes Tempo gehen und seinen Bruder hinter sich halten. «Ich fühlte mich ganz gut, aber schon nach ein paar Runden hatte ich Probleme mit dem Vorderreifen», erklärte er nach dem Rennen. «An einer Stelle wäre ich fast weggerutscht, da musste ich etwas weiter gehen. Auf den Bodenwellen war das Motorrad sehr unruhig – und genau in diesem Moment hörte ich schon die Ducati von Marc hinter mir.»
Dieser kleine Fehler entschied das Rennen. In Runde 10 nutzte Marc die Gelegenheit, bremste sich vorbei und ließ seinen jüngeren Bruder hinter sich. «Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ich ihn bis ins Ziel hinter mir halten hätte können. Er hatte in den letzten vier, fünf Runden mehr Reserven als ich. Marc ist extrem stark, wenn die Reifen abbauen – da kann er das Motorrad besser kontrollieren», gestand der 29-Jährige selbstkritisch.
Anstatt zu übertreiben, entschied er sich für Schadensbegrenzung. Pedro Acosta auf Platz 3 konnte nicht mehr gefährlich werden, also brachte AM73 den zweiten Rang sicher nach Hause. «Neun Punkte sind sehr wichtig – besonders nach der Sommerpause. Das Rennen wird mit der Long-lap-Strafe ohnehin ein Überlebenskampf, es war deshalb entscheidend, heute das Maximum mitzunehmen», so der Spanier.
Die Long-lap-Strafe stammt noch aus dem vorangegangenen Rennen in Brünn: Dort hatte Alex Marquez Honda-Fahrer Joan Mir ins Aus befördert. Die Rennleitung ahndete die Aktion als vermeidbaren Zwischenfall – in Spielberg muss der Spanier die Konsequenzen für dieses missglückte Manöver tragen.
In der WM-Wertung bedeutet der Spielberg-Sprint: Der Rückstand auf Leader Marc beträgt nun 123 Punkte. Gleichzeitig konnte Alex aber den Vorsprung auf seinen direkten Verfolger Francesco Bagnaia auf 57 Zähler ausbauen – der zweifache MotoGP-Weltmeister erwischte einen rabenschwarzen Tag.
Ergebnisse MotoGP Spielberg, Sprint (16. August):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 14 Runden in 20:56,071 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +1,180 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +3,126
4. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +4,032
5. Brad Binder (ZA), KTM, +4,782
6. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +6,032
7. Enea Bastianini (I), KTM, +8,294
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +10,953
9. Johann Zarco (F), Honda, +11,999
10. Jorge Martin (E), Aprilia, +12,111
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +13,387
12. Luca Marini (I), Honda, +13,704
13. Joan Mir (E), Honda, +13,822
14. Franco Morbidelli (I), Ducati, +14,564
15. Ogura (J), Aprilia, +18,414
16. Alex Rins (E), Yamaha, +19,365
17. Jack Miller (AUS), Yamaha, +20,844
18. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +21,581
– Raul Fernandez (E), Aprilia, 6 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 8 Runden zurück
WM-Stand nach 25 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 393 Punkte. 2. A. Marquez 270. 3. Bagnaia 213. 4. Bezzecchi 162. 5. Di Giannantonio 144. 6. Morbidelli 139. 7. Acosta 131. 8. Zarco 110. 9. Quartararo 102. 10. Aldeguer 101. 11. Binder 73. 12. Vinales 69. 13. R. Fernandez 66. 14. Miller 52. 15. Marini 52. 16. Bastianini 52. 17. Ogura 51. 18. Rins 42. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Martin 9. 22. Savadori 8. 23. P. Espargaro 8. 24. A. Fernandez 6. 25. Oliveira 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 442 Punkte. 2. Aprilia 193. 3. KTM 182. 4. Honda 148. 5. Yamaha 133.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 606 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 371. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 283. 4. Red Bull KTM Factory Racing 204. 5. Aprilia Racing 179. 6. Monster Energy Yamaha 144. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 129. 8. Trackhouse MotoGP Team 117. 9. LCR Honda 111. 10. Honda HRC Castrol Team 84. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 61.