Sprint-Katastrophe: Bagnaia parkte unfahrbare Ducati
Die Zuschauer des MotoGP-Sprints am Red Bull Ring konnten mit eigenen Augen verfolgen, welche Probleme den Doppelweltmeister plagten. Bagnaia kam mit durchdrehendem Hinterrad so schlecht vom Start weg, dass er bereits in Kurve hoffnungslos im Mittelfeld verschwunden war.
Und es ging weiter rückwärts. Aus Runde 1 kehrte die Startnummer 63 nur an Position 14 zurück. Selbst auf den Geraden schlingerte der Italiener teilweise furchterregend. An eine Aufholjagd war nicht zu denken. Als Bagnaia auch noch von Jorge Martin und Joan Mir einkassiert wurde, der nächste Schreckmoment. Der Turiner ging Ende der Zielgerade in den Notauslauf und war damit Letzter. Aus und vorbei – Bagnaia steuerte sein Bike kopfschüttelnd zurück in die Ducati-Lenovo-Garage.
Als sich der gescheiterte Teamkollege des Siegers der Presse stellte, gab es zunächst nur ein Schulterzucken: «Warum das Motorrad sich so benommen hat, das habe ich auch mein Team gefragt. Aber noch gibt es keine Antwort, es wird eine Weile dauern, bis wir genau wissen, woran es lag.»
Dann beschrieb der WM-Dritte seine Probleme: «Ich habe bereits in der Aufwärmrunde Probleme gehabt, das Bike hat von Beginn an keinen Grip. Auch nach dem großen Slide direkt beim Rennstart hat sich das nicht geändert und selbst auf den Geraden hat der Gummi hinten durchgedreht.»
Bagnaia weiter: «Nach nur drei Runden war der Hinterreifen dann komplett am Ende. Dadurch ist die Maschine nie zur Ruhe gekommen – es hat gewaltig gewackelt. Auf der Geraden hat es die Bremsbeläge auseinandergedrückt und ich habe Kurve 1 verpasst. Das war der Moment zum Aufhören. So hat es keinen Sinn gemacht.»
Pecco Bagnaia mit bitterem Blick: «Es ist sehr schade, denn ich bin davon ausgegangen, alles in der Hand zu haben, um beim Sprint mit um den Sieg zu fahren, aber nichts hat funktioniert.»
Dazu gestand der Vizewelteister, dass das Phanömen der kompletten Unfahrbarkeit nichts Neues ist. «Es ist nicht das erste Mal. Ich habe das in der Saison 2023 zweimal zuvor erlebt. In Barcelona und während des Sprints in Katar.»
Während der Doppelsieger der letzten Jahre in der Box grübelte, ließ sich Marc Marquez zum ersten Mal in der Steiermark als MotoGP-Sieger feiern. Es war bereits der 20. Triumph in der laufenden Saison – und die vierte Nullnummer für Pecco Bagnaia.
Ergebnisse MotoGP Spielberg, Sprint (16. August):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 14 Runden in 20:56,071 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +1,180 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +3,126
4. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +4,032
5. Brad Binder (ZA), KTM, +4,782
6. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +6,032
7. Enea Bastianini (I), KTM, +8,294
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +10,953
9. Johann Zarco (F), Honda, +11,999
10. Jorge Martin (E), Aprilia, +12,111
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +13,387
12. Luca Marini (I), Honda, +13,704
13. Joan Mir (E), Honda, +13,822
14. Franco Morbidelli (I), Ducati, +14,564
15. Ogura (J), Aprilia, +18,414
16. Alex Rins (E), Yamaha, +19,365
17. Jack Miller (AUS), Yamaha, +20,844
18. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +21,581
– Raul Fernandez (E), Aprilia, 6 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 8 Runden zurück
WM-Stand nach 25 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 393 Punkte. 2. A. Marquez 270. 3. Bagnaia 213. 4. Bezzecchi 162. 5. Di Giannantonio 144. 6. Morbidelli 139. 7. Acosta 131. 8. Zarco 110. 9. Quartararo 102. 10. Aldeguer 101. 11. Binder 73. 12. Vinales 69. 13. R. Fernandez 66. 14. Miller 52. 15. Marini 52. 16. Bastianini 52. 17. Ogura 51. 18. Rins 42. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Martin 9. 22. Savadori 8. 23. P. Espargaro 8. 24. A. Fernandez 6. 25. Oliveira 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 442 Punkte. 2. Aprilia 193. 3. KTM 182. 4. Honda 148. 5. Yamaha 133.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 606 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 371. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 283. 4. Red Bull KTM Factory Racing 204. 5. Aprilia Racing 179. 6. Monster Energy Yamaha 144. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 129. 8. Trackhouse MotoGP Team 117. 9. LCR Honda 111. 10. Honda HRC Castrol Team 84. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 61.