Phänomen Alex Rins: Mit hohem Tempo ganz hinten

Alex Rins musste sich auch Rookie Ai Ogura geschlagen geben
Für den Teamkollegen von Fabio Quartararo kam es beim letzten Schlagabtausch der MotoGP ganz dicke. Nicht nur, dass Alex Rins die schwächste Leistung aller Yamaha-Racer ablieferte, auch alle anderen Piloten inklusive Ersatzmann Pol Espargaro fuhren am Balaton vor der Startnummer 42.
Vom vorletzten Startplatz in die Rennen gefahren, schaffte es Rins zweimal, sturzfrei das Ziel zu erreichen. Da das im Großen Preis nicht allen Fahrern gelang, wurde der Yamaha-Stammpilot nach Rang 13 sogar mit WM-Punkten belohnt. Gut 22 Sekunden hatte Rins auf Dominator Marc Marquez während des 26-Runden-Rennens verloren. Nur drei Sekunden dahinter lief dann Alex Marquez ein, der aber einmal zu Boden gegangen war.
Wie komplex der Begriff der Konkurrenzfähigkeit in der MotoGP geworden ist, dokumentiert der Ausdruck der Rundenzeiten. Mit einer 1:38,254 min lag Rins im guten Mittelfeld und war in der Spitze schneller unterwegs als Pecco Bagnaia, Pol Espargaro oder Fabio Quartararo.
Wie konnte sich der Pilot das Phänomen erklären? Alex Rins spielte volley: «Genau das habe ich meine Techniker gefragt. Wie kann es sein, dass ich zu Beginn eines Rennens mit vollem Tank und neuen Reifen mit niemandem mithalten kann und ab Mitte eines Laufs konkurrenzfähige Zeiten fahre? Diese große Veränderung des Motorrads über die Distanz ist es, die uns gefangen hält. Ich habe mich in den ersten Rennen absolut schlecht gefühlt.»
Was zu einem Teil auch der neuen Rennsportanlage am Plattensee geschuldet war. Alex Rins gehörte zu jenen Athleten, die sich klar gegen den Balaton Park Circuit stellten: «Ich habe es von Anfang an gesagt – das hier ist keine MotoGP-Strecke!»
Doch auch der 18-fache Grand-Prix-Sieger ist Realist: «Tatsache ist aber auch, dass alle Fahrer die gleiche Strecke hatten und damit klarkommen mussten.»
Alex Rins hofft wie «El Diablo» auf einen zeitnahen Durchbruch der neuen V4-Entwicklung, die in Misano (12. September) erstmals von Augusto Fernandez gefahren wird. Für den erst 29-Jährigen hängt alles von der Schlagkraft der Yamaha-Entwicklung ab. 2026 wird der Katalane noch einmal an der Seite von Fabio Quartararo antreten. Darüber hinaus wird es eng werden, sich gegen den hungrigen Moto2-Nachwuchs vom Kaliber eines David Alonso oder Manuel Gonzalez zu behaupten.
Ergebnisse MotoGP Balaton Park, Rennen (24. August):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 26 Runden in 42:37,681 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +4,314 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +7,488
4. Jorge Martin (E), Aprilia, +11,069
5. Luca Marini (I), Honda, +11,904
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +12,608
7. Brad Binder (ZA), KTM, +12,903
8. Pol Espargaro (E), KTM, +14,015
9. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +14,854
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +15,473
11. Ai Ogura (J), Aprilia, +18,112
12. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +19,021
13. Alex Rins (E), Yamaha, +22,861
14. Alex Marquez (E), Ducati, +25,938
15. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +26,262
16. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +55,239
– Enea Bastianini (I), KTM, 25 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 22 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), Yamaha, 16 Runden zurück
– Raul Fernandez (E), Aprilia, 14 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 4 Runden zurück
WM-Stand nach 28 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 455 Punkte. 2. A. Marquez 280. 3. Bagnaia 228. 4. Bezzecchi 197. 5. Acosta 164. 6. Morbidelli 161. 7. Di Giannantonio 154. 8. Aldeguer 126. 9. Zarco 114. 10. Quartararo 109. 11. Binder 91. 12. R. Fernandez 73. 13. Marini 72. 14. Vinales 69. 15. Bastianini 63. 16. Ogura 58. 17. Miller 52. 18. Mir 46. 19. Rins 45. 20. Martin 23. 21. P. Espargaro 16. 22. Nakagami 10. 23. Oliveira 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 504 Punkte. 2. Aprilia 228. 3. KTM 215. 4. Honda 175. 5. Yamaha 140.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 683 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 406. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 315. 4. Red Bull KTM Factory Racing 255. 5. Aprilia Racing 228. 6. Monster Energy Yamaha 154. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 148. 8. Trackhouse MotoGP Team 131. 9. Honda HRC Castrol Team 118. 10. LCR Honda 115. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 65.