Alex Marquez über Bezzecchi: «Unmöglich aufzuhalten!»

Zufrieden mit Platz 4 im Sprint: Alex Marquez (Gresini Racing)
«Wow, ich bin echt langsam!» war der erste Eindruck, der sich bei Alex Marquez zum Auftakt des Rennwochenendes in Mandalika im Verlauf des ersten freien Trainings formte. Der Spanier versuchte da gerade, bei einer seiner ersten schnellen Runden im Windschatten von Marco Bezzecchis Aprilia zu bleiben – erfolglos. «Ich habe erst spät erkannt, dass Marco der einzige Fahrer ist, der auf diesem Kurs viel schneller als der Rest ist.»
Marquez weiter: «Ich war dagegen einfach so schnell, wie die meisten anderen auch.» Der derzeitige WM-Zweite war da bereits auf das Schlimmste eingestellt. 2024 kam er im GP-Rennen nicht ins Ziel und auch in den restlichen Sessions vermochte er damals nicht zu glänzen: «Mir ist im letzten Jahr in Indonesien das passiert, was Pecco Bagnaia an diesem Rennwochenende passiert. In Mandalika zu fahren, ist immer seltsam. Du weißt nie, woran du bist, und kannst kein Gefühl für die Strecke aufbauen. Dann leidest du und musst versuchen, das Wochenende irgendwie zu überleben.»
Gleiches galt für den Spanier auch für das Sprintrennen, wenngleich auf höherem Niveau. Von Startplatz 7 ging der Ex-Moto2-Weltmeister ins Sprintrennen, trotz Sturz im Q2 und unruhigem Motorrad. So gesehen, sind Qualifying und Sprint erfolgreich verlaufen. In letzterem kam Marquez mit 1,8 Sekunden Rückstand auf Raul Fernandez und dem letzten Podiumsplatz ins Ziel: «Mit der Art, wie das Resultat zustande gekommen ist, bin ich zwar nicht happy, das Ergebnis selbst ist okay. Es hätte viel schlimmer kommen können, besonders im Vergleich mit dem Rennen in Indonesien im letzten Jahr. Das war für mich ein echtes Desaster! An diesem Wochenende haben wir zwar auch noch viele, viele Probleme, die wir lösen müssen. Aber für uns schien es nicht sinnvoll, das Motorrad allein für das Sprintrennen umzubauen. Mehr als dieser vierte Platz war nicht drin.»
Um mehr Gefühl für das Arbeitsgerät zu bekommen will der Gresini-Frontmann auch auf Erfahrungen seines viel jüngeren Teamkollegen zurückgreifen: «Fermin fährt mit Einstellungen, die etwas anders sind als an meinem Bike. Er hat sein Motorrad so abgestimmt, dass er etwas mehr rutschen kann. Der weiche Reifentyp passt auf dieser Strecke sehr gut zu diesem Stil.»
In jedem Fall habe man aber einen zu großen Rückstand auf das Aprilia-Werks-, wie auch auf deren Kundenteam, darüber macht sich Marquez keine Illusionen. Speziell die Speerspitze des Teams aus Noale, Marco Bezzecchi, sei am Sonntag bei normalem Rennverlauf außer Reichweite: «Marco kann sich hier nur selbst schlagen. Natürlich müssen wir alles versuchen, aber er hat so viel Selbstvertrauen auf diesem Kurs, dass es für uns unmöglich sein wird, ihn aufzuhalten. Im zweiten Streckensektor hat er schon einen so großen Vorsprung auf den Rest, dass er den letzten Teil der Runde schon fast entspannt fahren kann. Das wird ihm sicher auch auf Phillip Island zugutekommen, denn die Kurventypen auf der Strecke in Australien ähneln den ersten Kurven auf diesem Kurs.»
Unterdessen hat Alex Marquez auf Gesamtrang 2 noch 92 Zähler Vorsprung auf den auf WM-Rang 4 liegenden Marco Bezzecchi.
Ergebnisse MotoGP Mandalika, Sprint (4. Oktober):
1. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 13 Runden in 19:37,047 min
2. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,157 sec
3. Raúl Fernández (E), Aprilia, +4,062
4. Alex Marquez (E), Ducati, +5,832
5. Joan Mir (E), Honda, +8,759
6. Marc Marquez (E), Ducati, +9,772
7. Franco Morbidelli (I), Ducati, +11,980
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +12,096
9. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +12,988
10. Brad Binder (ZA), KTM, +13,312
11. Jack Miller (AUS), Yamaha, +15,905
12. Alex Rins (E), Yamaha, +16,226
13. Luca Marini (I), Honda, +9,621* (Zeitstrafe 8 sec)
14. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +29,393
– Fabio Quartararo (F), Yamaha
– Johann Zarco (F), Honda
– Pedro Acosta (E), KTM
– Enea Bastianini (I), KTM
– Somkiat Chantra (T), Honda
WM-Stand nach 35 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 545 Punkte. 2. A. Marquez 346. 3. Bagnaia 274. 4. Bezzecchi 254. 5. Morbidelli 199. 6. Acosta 195. 7. Di Giannantonio 184. 8. Aldeguer 156. 9. Quartararo 149. 10. Zarco 124. 11. Binder 105. 12. R. Fernandez 102. 13. Marini 97. 14. Bastianini 89. 15. Mir 77. 16. Vinales 72. 17. Ogura 70. 18. Miller 58. 19. Rins 45. 20. Martin 34. 21. Oliveira 27. 22. P. Espargaro 16. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 2. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 621 Punkte. 2. Aprilia 298. 3. KTM 260. 4. Honda 225. 5. Yamaha 180.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 819 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 502. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 383. 4. Red Bull KTM Factory Racing 300. 5. Aprilia Racing 296. 6. Monster Energy Yamaha 194. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 177. 8. Honda HRC Castrol Team 174. 9. Trackhouse MotoGP Team 172. 10. LCR Honda 127. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 88.