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Warum Lüthi die MotoGP-WM nicht abgehakt hat

Von Günther Wiesinger
Tom Lüthi (re.) mit Cheftechniker Alfred Willecke

Tom Lüthi (re.) mit Cheftechniker Alfred Willecke

Seit zehn Jahren ist der Schweizer im Grand-Prix-Sport mit dabei. Den Aufstieg in die Königsklasse hat Lüthi noch nicht aufgegeben.

Der Schweizer Tom feierte beim Sachsenring-GP 2012 sein zehnjährigen GP-Jubiläum. Er stellte 2002 in der 125er-WM als 16-jähriges Greenhorn auf Anhieb unerschrocken sein Können unter Beweis. 2005 gewann er gegen das starke KTM-125-Werksteam mit Kallio, Talmacsi und Simón die 125er-WM. Danach bestritt der Berner 2006 ein weiteres 125-ccm-Jahr, ehe er für drei Jahre mit Aprilia in die 250er-WM wechselte. Inzwischen hat der Routinier drei Moto2-Jahre absolviert und 2011 auf Suter in Sepang und 2012 in Le Mans gewonnen. Der Interwetten-Suter-Pilot hat die WM 2012 als Gesamtvierter beendet.

Im zweiten Teil des Interviews spricht Lüthi über seine Trainingsmethoden und weshalb die MotoGP-WM nicht einfach nur ein Traum ist. Den erste Teil des Interviews finden Sie hier

Du hast zu Beginn deiner 250er-Karriere auch nicht die beste Kondition gehabt?
Ausdauer-technisch war ich gut. Aber ich war nicht in Topzustand. Es haben Kraft, Muskelpackung und Stabilität am Oberkörper gefehlt. Dann habe ich vor der Saison 2009 mit Ottmar Keller ein Aufbau-Training gemacht. Seitdem versuche ich diesen Level zu halten.

Du gehörst wie Stefan Bradl zu den wenigen Fahrern, die auf Motocross und Supermoto verzichten. Anscheinend kein Nachteil?
Ich glaube nicht. Motocross würde mir extrem Spass machen. Ich zwar zu Pfingsten beim Cross in Muri, es hat mich sehr gereizt. Aber ich habe mir 2010 beim Crossfahren das Schlüsselbein angeknackst. Seither ist es mir vertraglich verboten.

MotoGP ist natürlich seit vielen Jahren ein Thema. Aber es wird nächstes Jahr maximal zwölf Prototypen geben. Deshalb war es schwierig für dich, da einen Platz finden. Und ein Claiming-Rule-Team kann ja für einen Siegfahrer nicht reizvoll sein?
Bevor ich für ein CR-Team fahre, bleibe ich definitiv in der Moto2. Ich würde nicht unbedingt ausschliessen, dass ich auch 2014 noch Moto2 fahre. Es wird sicher schwierig sein, einen konkurrenzfähigen Prototyp zu bekommen. Es ist vorläufig besser, in der Moto2 auf hohem Niveau weiterzumachen und abzuwarten, wie sich die MotoGP entwickelt.

2014 wird es keine Claiming-Rule-Bikes mit ihren Superbike-Motoren mehr geben. Suzuki kommt dann nach zwei Jahren mit einem Werksteam zurück.
Dann gibt es vielleicht einen Platz. Wenn ich so gut drauf bin wie jetzt, will ich natürlich möglichst bald aufsteigen. Die MotoGP ist nicht mehr nur ein Traum von mir. Sie ist ein Ziel geworden. Aber nur mit konkurrenzfähigem Material. So wie es Stefan Bradl für 2012 gemacht hat. Er hat zum richtigen Zeitpunkt zugeschlagen und ist mit der LCR-Honda sehr stark gefahren.

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