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Stefan Bradl: «Muss Schwachpunkte beseitigen»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl: Zuwenig Schräglage?

Stefan Bradl: Zuwenig Schräglage?

Stefan Bradl kennt seine Schwachpunkte und will sie 2013 der Reihe nach beseitigen.

Stefan Bradl hätte 2012 bei vier Rennen einen Podestplatz erringen können, aber es hat nie geklappt. Trotzdem haben sich viele Experten gewundert, wie rasch sich der Moto2-Weltmeister von 2011 in der Königsklasse zurechtgefunden hat.

Dabei musste der LCR-Honda-Pilot auf manchen Strecken die Luft anhalten. Zum Beispiel auf Phillip Island, wo die 260 PS starken MotoGP-Raketen nach der langen Zielgeraden mit Highspeed von mehr als 250 km/h in die ersten Kurven einbiegen. «Die sind in der MotoGP manchmal wirklich enorm. In Australien habe ich mir nach den ersten Trainingsrunden schon ein paar Fragen gestellt», gibt der Bayer zu.

Bradl hat aber einiges an seiner Fahrweise umstellen müssen, ehe er den Zeitrückstand auf die besten MotoGP-Fahrer verringern konnte. «Ich habe auch lernen müssen, dass man die Richtung des Motorrads sehr stark mit dem Hinterrad beeinflussen kann. Beim Sliden, beim Driften, Das war anfangs schwierig. Hauptsächlich in schnellen Kurven kann man das Hinterrad mit viel Gas benützen, um ein besseres Turning, ein besseres Einlenkverhalten zu haben. Das konnte Stoner perfekt. Aber das muss zuerst in deinen Schädel reingehen, wenn man im vierten Gang bei über 200 km/h in Schräglage das Ding mit Spinning noch rumkriegt. Da brauchst du das nötige Vertrauen. Das Gehirn sagt: Gas zumachen,  langsamer werden, damit man die Kurve kriegt. Richtig wäre aber: Das Gas aufdrehen, noch schneller fahren, einfach das Hinterrad benützen, um die Kurve schneller zu Ende zu fahren.»

Der Bridgestone-Vorderreifen sei anfangs auch eine Herausforderung gewesen, schildert Bradl. «Das war aber kein so grosses Problem für mich», versichert der WM-Achte. «Je mehr man bremst, bei grosser Schräglage, desto besser kann man durch die Kurve fahren. In der Moto2 hat das der Vorderreifen nicht erlaubt. So eine Fahrweise hätte unweigerlich zu Stürzen geführt. Aber bei Bridgestone ist die Karkasse des Reifens so hart und so stabil, dass man trotzdem noch so viel Grip hat. Mehr bremsen mit mehr Schräglage, dann fährt das Motorrad automatisch besser um die Kurve rum.»

«Was auch noch wichtig ist», ergänzt Bradl, «wir haben bei der Schräglage noch Aufholbedarf. Wir fahren teilweise 1 bis 1,5 Grad weniger Schräglage als die Werksfahrer. In diesem Punkt sollten wir noch ein bisschen besser werden.»

Bei der Saisonabschlussbesprechung mit Teamchef Lucio Cecchinello und Crew-Chief Christophe «Beefy» Bourguignon kam im November noch eine weitere Schwachstelle zur Sprache: Richtungswechsel in schnellen Kurven, da fehlt es eventuell an Beweglichkeit. Bradl: «Vielleicht hat es auch etwas mit Kraft zu tun. Es war auch nicht auf allen Strecken gleich. Beim WM-Finale in Valencia war ich bei den Richtungswechseln sehr flott, schneller als Pedrosa und Stoner. Was sich bei Analysen gezeigt hat: Mein Problem sind langgezogene Kurven, in denen man viel Schräglage fahren muss, bei denen man nachher einen Richtungswechsel vornehmen muss. Nach solchen Kurven verliere ich die meiste Zeit. Beim Turn 1 und Turn 2 in Sepang zum Beispiel. Da habe ich die grössten Probleme. Weil die Asse so viel Schräglage fahren, aber trotzdem noch die Linie halten können.»

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