Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Lukas Pesek: Die Hintergründe seines GP-Comebacks

Von Jiri Miksik
Lukas Pesek: MotoGP-Debüt beim Nachtrennen in Katar

Lukas Pesek: MotoGP-Debüt beim Nachtrennen in Katar

Die letzten zwei Jahre tingelte der zweifache GP-Sieger Lukas Pesek durch verschiedene Rennserien. Nun ist er MotoGP-Fahrer. Er erklärt, warum er an eine solche Chance geglaubt hat.

Lukas Pesek hielt in der tschechischen Hauptstadt Prag eine Pressekonferenz zu seinem Einstieg in die MotoGP-WM ab. Der 27-Jährige gewann 2007 zwei 125-ccm-Grands-Prix und erhielt für die Saison 2013 einen Platz im Team Came Iodaracing, für das er eine Suter-BMW fahren wird. Der Claiming-Rule-Pilot stellte auch seinen neuen und alten Manager Josef Liska vor. Liska hat Pesek schon in der Vergangenheit betreut, als der Tscheche 2003 beim deutschen Team Yamaha Kurz (250 ccm, neun Starts) engagiert war. Pesek ersetzte damals seinen Landsmann Jaroslav Hules. Dieser beging später am 7. Juli 2004 Selbstmord, weil er keinen Vertrag mehr als GP-Fahrer bekommen hatte.

Manager Liska bestätigte, dass die MotoGP-Saison sicher mehr kosten wird als die im Dezember der Öffentlichkeit präsentierte Summe von 220.000 Euro, offenbar ist es ein Vielfaches davon. Liska erklärte aber, dass die komplette Saison 2013 schon vorfinanziert ist, die Fans von Pesek brauchen sich also keine Sorgen zu machen. Noch vor dem Beginn der Saison sollen die Partner und Sponsoren des Tschechen vorgestellt werden.

Pesek hat seinen letzten Grand Prix 2010 in Misano bestritten, er erreichte damals auf einer Moto2-Moriwaki von Matteoni Racing den 15. Rang. Danach trat er 2011 und 2012 bei einigen Rennen in den IDM-Klassen Superbike und Supersport an. Das Jahr 2012 hatte Pesek als Supersport-WM-Fahrer im Prager Team ProRace Honda begonnen, war aber gleich nach dem zweiten Rennen im Imola ersetzt worden.

Trotz der der Schwierigkeiten in den letzten beiden Jahren ist Pesek mit zwei GP-Siegen noch immer der zweitbeste GP-Fahrer in der Geschichte der Tschechischen Republik – hinter Frantisek Stastny (4 GP-Siege).

Nun gibt er nach zwei Jahren sein Comeback als GP-Pilot – und noch dazu in der Königsklasse.

Lukas, wie schätzt du die beiden letzten Jahre ein?
Die letzten zwei Jahre sind nicht gerade nach meinem Wunsch verlaufen. Ich will nichts Schlechtes sagen, aber ich habe kein Glück gehabt, was die Leute um mich herum angeht. Ich will niemanden nennen, aber ich habe in letzten Jahren wirklich sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Ich habe ein Projekt begonnen, aber bevor ich mich richtig umschauen konnte, war ich wieder draussen. Das war nicht gut für mich und auch nicht gut für mein Image.
Ich bin zwar Rennen gefahren, aber sehr oft habe ich das Team und das Motorrad gewechselt. In diesen Fall kann man nicht mit guten Ergebnissen rechnen; ein paar Mal habe ich es trotzdem hingekriegt.

Wie bist du eigentlich zu deinem MotoGP-Angebot gekommen?
Es ist fast nicht zu glauben und sehr lustig! Es passierte über meinen Kontakt zu meinen ehemaligen Mechanikern von Derbi Racing, mit denen ich die 125-ccm-Weltmeisterschaft gefahren bin. Diese Jungs haben sich in den letzten Jahren hochgearbeitet bis zum höchsten Level, also bis in die MotoGP. Aus der Mannschaft wurde ein Claiming-Rule-Team.
Sie haben mich angerufen und mir erzählt, dass in ihrem Team ein MotoGP-Pilot fehlt. Ich sollte den Teamchef (Anm.: Iodaracing-Chef Giampiero Sacchi) kontaktieren. Das habe ich auch gemacht; wir haben begonnen mit den Gesprächen. Einige Tage später habe ich den Teamsitz in Italien besucht. Zehn Tage nach dem ersten Telefonat bin ich schon am Tisch gesessen und habe den Vertrag unterschrieben. Es ist alles wirklich sehr schnell abgelaufen.

Wie wirst du dich vorbereiten?
Ich habe grosses Glück, dass ich nie daran gezweifelt habe, noch einmal eine wirklich gute Chance zu bekommen. Deswegen habe ich immer trainiert; ich mache regelmässig Stretching und fahre ganz gern auch Motocross. Deswegen brauche ich meinen Tagesablauf überhaupt nicht zu ändern. Ich mache auch sehr viel Mentaltraining, was für meine Psyche sehr wichtig ist. Anfang Februar fliege ich mit meinem Team nach Sepang, wo die ersten Tests stattfinden.
Nach weiteren Tests haben wir die offizielle Teampräsentation in Italien und dann im April geht die Saison mit dem Nachtrennen in Katar los!

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