KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Stefan Bradl in Texas: «Márquez ist unglaublich»

Von Günther Wiesinger
COTA: Stefan Bradl in der Schikane

COTA: Stefan Bradl in der Schikane

Der stark eingeschätzte Rookie Marc Márquez verblüffte die Gegner in Austin mit der Tagesbeszeit. Stefan Bradl war mit seiner Darbietung zufrieden.
Platz 4 mit 1,4 Sekunden Rückstand auf den immer stärker auftrumpfenden Marc Márquez, aber eine halbe Sekunde vor Valentino Rossi: So lautet das Resümee des ersten Testtages von Stefan Bradl auf dem anspruchsvollen, neuen «Circuit of the Americas» (COTA) in Austin/Texas, wo am 21. April der zweite WM-Lauf der Saison stattfindet.

«Der erste Tag ist so weit okay verlaufen, ich bin mehr als 50 Runden gefahren», schilderte Stefan Bradl. «Am Vormittag war es sehr kühl, das war anfangs ein Problem. Erst um 12 Uhr sind die Temperaturen und die Bedingungen richtig gut geworden. Vorher war die Gripsituation wirklich miserabel.»

«Aber es hat schon einige Zeit gedauert, bis ich auf dieser 5,5 km langen Strecke gewusst habe, wo es langgeht. So 15 Runden, würde ich sagen. Dann habe ich gewusst, wo ich hinfahren muss. Von den Rundenzeit her ist Austin sogar länger als Sepang und Silverstone. Doch als der Grip besser wurde, hat es von Runde zu Runde mehr Spass gemacht. Am Anfang habe ich mich nicht so wohlgefühlt...»

Der deutsche LCR-Honda-Pilot erzählte, der erste Abschnitt verlange besonders viel Streckenkenntnis. «Wenn du in diesem flüssigen Sektor einen Fehler machst, ist der ganze Abschnitt ruiniert», berichtete der Bayer. «Ausserdem gibt es die Stellen, wo du im fünften Gang heftig abbremsen und in den ersten Gang zurückschalten musst. Du kommst mit richtig viel Speed bei diesen Kurven an.»

Marc Márquez hielt den ganzen Tag souverän die Bestzeit, freundete sich in Windeseile mit der neuen Strecke an – und verlangte Bradl viel Respekt ab. Bradl: «Er war vier Zehntel schneller als Pedrosa. Unglaublich!»

Bradl ist dankbar, dass LCR-Honda-Teamchef Lucio Cecchinello die rund 80.000 Euro für den Trip nach Texas investiert hat – als einziges Kundenteam. Sogar Ducati-Werksteam blieb zu Hause, denn der Ausflug hätte mehr als 300.000 Euro verschlungen.

«Wenn man diese Piste beim Grand Prix in den drei freien Trainings kennenlernen muss, ist das sicher eine schwierige Angelegenheit», meint Bradl. «Für uns bringt dieser Test sicher viel. Wir haben heute bereits am Gabel-Set-up etwas geändert, weil in der Bergauf-Bremszone vor der ersten Kurve die Gabel extrem beansprucht wird. Ausserdem haben wir später eine kürzere Schwinge probiert, weil wir hinten mehr Grip brauchen.»


Die Bildergalerie zum MotoGP-Test in Austin

Die Zeiten in Austin/Texas am Dienstag, 12. März

 

1. Márquez 2:04.619 min
2. Pedrosa 2:05.047
3. Lorenzo 2:05.291
4. Bradl 2:06.053
5. Rossi 2:06.507
6. Young 2:15.102 (CRT).

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