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Jerez-Test: Valentino Rossi sauer auf Bridgestone

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi

Valentino Rossi

Valentino Rossi wundert sich wie seine Rennfahrerkollegen über das mickrige Kontingent von Regenreifen für die drei Tage.

Der Italiener Valentino Rossi (34) fuhr am ersten Tag in Jerez im Regen die sechstbeste Zeit und verhehlte seinen Missmut über die Zuteilung von nur vier Sätzen Regenreifen von Bridgestone nicht.

 

Valentino, du hast heute bereits zwei von vier Sets Regenreifen verbraucht. Was passiert, wenn es auch an den nächsten zwei Tagen pausenlos regnet?
Ich hoffe, dass wir dann von Bridgestone zumindest noch einen bis zwei Sätze bekommen. Das ist doch seltsam. Wir kommen hierher für einen Drei-Tage-Test, der jeweils von 10 bis 18 Uhr dauern soll. Aber wir konnten nur zwei oder zweieinhalb Stunden fahren. Alle blieben bis 12 Uhr oder länger in der Box. Denn die Regenreifen sind bei diesem aggressiven Asphalt nach sechs, sieben Runden ziemlich am Ende. Mehr als zehn Runden kannst du nicht damit drehen. Und brauchbare Zeiten schaffst du nach sieben Runden sowieso nicht mehr.
Das ist kein Yamaha-Problem. Wir haben von den Bridgestone-Technikern gehört, dass es bei den anderen Herstellern auch nicht anders aussieht.
Die neuen 1000-ccm-Maschinen haben natürlich mehr Power als die 800er, die wir bis Ende 2011 gefahren sind. In Verbindung mit diesem extrem griffigen Asphalt erweist sich die Lebensdauer als besonders kurz.
Wir haben auch nicht besonders viele Slicks für die trockene Piste. Der Unterschied ist: Mit einem Hinterrad-Slick kannst du 30 Runden abspulen, also 60 Runden mit zwei. Das bedeutet, du kannst wenigstens deutlich mehr als zwei Stunden am Tag rumfahren.

Die Verhältnisse waren den ganzen Tag sehr schwierig. Es hat nur kurz zu regnen aufgehört.
Ja, am Nachmittag waren die Verhältnisse für zwei, drei Stunden einmal etwas besser. Ich habe mich mit der M1 im Regen recht gut gefühlt. Aber unser Plan war eigentlich, hier auch im Trockenen viele Kilometer zu fahren. Ich hoffe, das klappt noch. Spätestens am Montag soll das Wetter besser werden.
Wir haben in Sepang und Austin an einem Motorrad immer die identischen Probleme gehabt und sind der Ursache nicht auf die Schliche gekommen. Heute haben wir den Fehler behoben, denke ich.
Ausserdem müssen wir im Trockenen das Bremsverhalten noch verbessern.

Dein Teamkollege Lorenzo ist eine überragende Bestzeit gefahren?
Ja, sehr stark. Soooo schnell! Ich habe mit der M1 auch ein gutes Gefühl im Regen. Aber 1:47 min – unfassbar!
Man musste einfach mit den neuen Reifen möglichst rasch eine super Zeit hinlegen, bevor sie abgebaut haben. Dieser rasche Abbau macht mir Sorgen. Wenn wir auf Pisten wie Jerez ein Regenrennen haben, werden die Reifen kaum eine Renndistanz überleben. Ich habe darüber schon mit den Bridgestone-Leuten diskutiert. Klar, vielleicht können wir das Set-up noch verbessern. Aber dadurch hält der Reifen auch nicht viermal so lang.

Du bist heute nur 25 Runden gefahren. Das ärgert dich?
Ja, ich wäre lieber noch mehr gefahren. Aber wir mussten früh aufhören, sonst hätte ich für Sonntag und Montag nur noch je einen Reifensatz gehabt. Und bisher wissen wir ja nicht, ob wir mehr Reifen kriegen. Wie gesagt: Alles sehr merkwürdig; ich verstehe das nicht. Aber damit müssen wir anscheinend leben. Stellt euch vor: Ich habe noch zwei Sätze Regenreifen für zwei Tage. Also für zweimal sieben oder zehn Runden! Und allen andern geht es gleich.
Wenn es am Montag den ganzen Tag trocken ist, erledigt sich das Problem von selbst. Das wäre sowieso wünschenswert. Denn alle Fahrer brauchen Kilometer im Trockenen.

MotoGP-Test Jerez/E, erster Tag (Samstag, Regen)

1. Jorge Lorenzo (E), Yamaha, 1:47,423
2. Dani Pedrosa (E), Honda, 1:48,474
3. Marc Márquez (E), Honda, 1:48,524
4. Andrea Iannone (I), Ducati, 1:48,984
5. Michele Pirro (I), Ducati, 1:292
6. Valentino Rossi (I), Yamaha, 1:49,443
7. Nicky Hayden (USA), Ducati, 1:49,643
8. Cal Crutchlow (GB), Yamaha, 1:49,692
9. Stefan Bradl (D), Honda, 1:49,790
10. Andrea Dovizioso (I), Ducati, 1:50,266
11. Ben Spies (USA), Ducati, 1:50,957
12. Yonny Hernández (CO)*, ART-Aprilia, 1:51,269
13. Alvaro Bautista (E), Honda, 1:51,277
14. Karel Abraham (CZ)*, ART-Aprilia, 1:51,333
15. Claudio Corti (I)*, FTR-Kawasaki, 1:52,034
16. Bradley Smith (GB), Yamaha, 1:52,047
17. Danilo Petrucci (I)*, Ioda-Suter, 1:52,180
18. Héctor Barberá (E)*, FTR-Kawasaki, 1:52,291
19. Hiroshi Aoyama (J)*, FTR-Kawasaki, 1:52,676
20. Colin Edwards (USA)*, FTR-Kawasaki, 1:53,992
21. Bryan Staring (AUS)*, FTR-Honda, 1:56,119
22. Lukas Pesek (CZ)*, Ioda-Suter, 1:56,413
23. Michael Laverty (GB)*, PBM-Aprilia, 1:56,931

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