Jorge Lorenzo (1.): «Ich will zwei 14-Runden-Rennen»

Von Günther Wiesinger
Australien-GP: Das Rennformat für Sonntag ist fraglich

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Auch in der MotoGP halten die Reifen nicht 27 Runden durch. Jetzt wird überlegt: Zwei Läufe? Flag-to-flag? Oder Sprintrennen über 14 Runden?

Jorge Lorenzo schon zuerst einmal auf Phillip Island im ersten Runde gleich in der ersten Runde den Vogel ab, doch im zweiten Runde (ohne Seemöwe) verbesserte er sich auf 1:27,899 min – das bedeutete die Pole-Position.

So schnell hatte die Piste bisher noch kein Motorradfahrer umkreist. Auch Casey Stoner nicht.

«Ich bin in der zweiten Runde eine sehr gute Zeit gefahren», stellte Lorenzo zufrieden fest. «Für den Hinterreifen wäre es besser gewesen, die erste Runde für die Bestzeit zu nützen. Aber das ist mir nicht gelungen. Aber das war eine der besten Runden meines Lebens. Aber eine einzelne schnelle Quali-Runde hat nicht viel zu bedeuten. Jetzt müssen wir sehen, was wir im Rennen zustandebringen.»

Reifenlieferant Bridgestone untersagte für Samstag die Verwendung der weichen Reifenmischung. Die MotoGP-Asse mussten wegen des aggressiven neuen Fahrbahnbelags die harten und nachher sogar die extraharten Reifen benützen.

«Beim mittelharten Reifen hatte ich Angst, denn mit dieser Mischung haben wir immer Probleme, er dreht normalerweise zu stark durch. Der extraharte war nicht viel besser als der harte oder weiche. Es sieht so aus, als hätten wir keine Mischung hier, die die 27-Runden-Renndistanz überlegen würde.»

Jetzt überlegt die Race Direction, wie das MotoGP-Rennen am Sonntag ausgetragen werden soll. Die Renndirektion hat drei Möglichkeiten für Sonntag zur Auswahl: 1. Zwei Rennen über je 14 Runden. 2. Ein flag-to-flag-Race mit Motorradwechsel (und dadurch frischen Reifen). 3. Oder ein einziges Rennen über 14 Runden mit vollen Punkten.

«Ich weiss nicht, was die Renndirektion entscheiden wird, aber meiner Meinung nach wären zwei Rennen die beste Option. Denn für ein flag-to-flag-race ist die Boxenausfahrt zu gefährlich. Man muss sich dort in den Verkehr einfädeln, die Piloten rauschen aber mit 340 km/h über die Zielgerade... Die Fahrer, die aus der Box stürmen, könnten also Kollisionen mit den anderen Piloten auf der Strecke haben. Ausserdem ist bei einem flag-to-flag die ersten Runde mit neuen Reifen gefährlich. Besonders auf einer so schnellen Piste. Da kann es rasch zu vielen Stürzen kommen. Aber ich entscheide nicht. Ich werde jede Entscheidung akzeptieren... Und dann einfach drauflos fahren.»

Hätte Lorenzo für zwei 14-Runden-Rennen im Falle von zwei Siegen gerne zweimal 25 Punkte? Lorenzo grinsend: «Natürlich, das würde mir passen. Ich muss 43 Punkte aufholen. Vielleicht kann ich sogar noch ein paar Bonuspunkte dazu kriegen.»

Lorenzos Teammanager Wilco Zeelenberg berichtete inzwischen, wie man sich nach dem ersten Quali-Boxenstopp der toten Seemöwe entledigt hatte. «Sie war natürlich tot, hat aber überhaupt nicht geblutet. Sie ist zwischen Bremsleitung und Bremszylinder eingeklemmt gewesen.»

Valentino Rossi frage Lorenzo ungerührt: «Fährst du im Rennen mit oder ohne Vogel?»

Lorenzo entgegnete: «Die Bestzeit bin ich ohne Vogel gefahren. Also starte ich ohne Seemöwe.»

Nachher wurde gsagt, Einheitsreifen-Lieferanten wie Bridgestone (MotoGP) und Dunlop (Moto2, Moto3) sollten künftig zu Reifentests verpflichtet werden, falls es eine neue Strecke oder einen neuen Fahrbahnbelag gibt. Rossi: «Eine sinnvolle Idee.»

Könnten die MotoGP-Piloten zumindest dann die weichen Mischungen fahren, wenn es nur ein Rennen über 14 Runden stattfindet? «Momentan ist uns die Verwendung der weichen Mischungen untersagt», stellte Yamaha-Teammanager Zeelenberg fest. «Wir hatten am Freitag allerdings mit den weichen nicht die geringsten Probleme... Die Probleme sind erst aufgetreten, als wir die harte Mischung nahmen. Bei denen wurden durch den heftigen Wheelspin wohl die Temperaturen zu hoch.»

Und Weltmeister Jorge Lorenzo betonte am Schluss noch einmal: «Zwei Rennen über 14 Runden, das wäre die sinnvollste Lösung. Aber wie gesagt: Ich habe nichts zu bestimmen. Ich fahre nur mein Motorrad.»

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