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Wilco Zeelenberg/Yamaha: «Das ist hart zu schlucken»

Von Otto Zuber
Erstmals in der GP-Geschichte reichten acht Saisonsiege wie bei Jorge Lorenzo nicht für den WM-Titel. Zwei seiner nur drei Stürze in der MotoGP-Saison 2013 wogen zu schwer.

Der an Marc Márquez verlorene Weltmeistertitel in der MotoGP sorgt bei Yamaha noch immer für Kopfschmerzen. Denn Titelverteidiger Jorge Lorenzo unterlag dem Ausnahmetalent aus dem Honda-Werksteam nur um vier Punkte, er wies die meisten Führungsrunden 2013 auf und gewann zwei Rennen mehr als Márquez.

«Es war hart, das hinzunehmen. Aber was wir erlebt haben, war gut für den Sport und Jorge kann stolz darauf sein», meinte Lorenzos Yamaha-Teammanager Wilco Zeelenberg gegenüber «MCN». «Acht Rennen zu gewinnen, aber nicht den Titel zu holen, war hart zu schlucken. Aber am Ende hatte Márquez vier Punkte mehr, er verdient es, Meister zu sein.»

Der 20-jährige Rookie wurde jüngster MotoGP-Weltmeister aller Zeiten und der erste Neuling in der Königsklasse seit 1978, der auf Anhieb triumphierte. Noch nie kam es vor, dass ein Fahrer wie Lorenzo mit acht Saisonsiegen nicht Weltmeister wurde.

Zeelenberg weiss, dass die Schlüsselbeinverletzung seines Schützlings wohl entscheidende Punkte kostete. In Assen konnte Lorenzo zwei Tage nach der Operation noch Rang 5 holen, aber nach der erneuten Verletzung im Sachsenring-Training verpasste er den Deutschland-GP und litt mehrere Rennen an der nicht hundertprozentigen Fitness.

«Der Sturz in Deutschland war ein Knackpunkt, obwohl natürlich der Assen-Crash nicht auf unserer Wunschliste stand», blickt Zeelenberg zurück. Er beurteilt den Hergang der beiden Stürze – übrigens stürzte Lorenzo in allen Trainings, Qualifyings und GP 2013 insgesamt nur drei Mal, verletzte sich zweimal – unterschiedlich.

«Assen war im Regen. Diese Motorräder sind unglaublich schnell, das Hinterrad dreht also bei Nässe leicht durch. Jorge wollte in den sechsten Gang schalten und berührte die weisse Linie. Ich denke, das ist ein Zwischenfall, wie er in einer Saison mal vorkommen kann. Auf dem Sachsenring hat sich Jorge sehr stark gefühlt. Das Motorrad war verbessert worden, das wollte er unter Beweis stellen. Das war ein Fehler, den er gemacht hat, denn er ist über das Limit hinaus geraten. Diese zwei Stürze waren ein bisschen zu heftig, um ohne Verletzungen davon zu kommen.»

Allerdings stürzte Rivale Márquez in Mugello bei 338 km/h und musste weitere 14 Mal zu Boden – eine ernsthafte Verletzung trug der Honda-Star nie davon…

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