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Stefan Bradl: «Habe schon Kopfweh wegen Ducati»

Von Günther Wiesinger
Die LCR-Box von Stefan Bradl: Ehrgeizige Ziele für den Katar-Test

Die LCR-Box von Stefan Bradl: Ehrgeizige Ziele für den Katar-Test

LCR-Honda-Pilot Stefan Bradl will beim Katar-Test (von heute Freitag bis Sonntag) um die Bestzeit kämpfen. Die neue Open-Klasse macht im Kopfzerbrechen.

Beim letzten MotoGP-Test vor dem Saisonstart in Katar (heute ab 14 bis 21 Uhr mitteleuropäischer Winterzeit) geht es für LCR-Honda-Pilot Stefan Bradl darum, sich auf dem Losail Circuit in der Wüste von Doha als «best of the best» zu etablieren.

Stefan, du hast in Sepang beim zweiten Test nur 0,1 sec auf die Bestzeit von Rossi und Pedrosa verloren. Beim Katar-Test fehlen die sechs Werksfahrer von Honda, Yamaha und Ducati. Also geht es für dich um die Bestzeit?

Lass' mich schnell mal überlegen... Es sind nur vier Factory-Piloten dort? An sich hast du Recht, ja. Mit Sicherheit geht es um die Bestzeit.
Wenn die Werksteams nicht da sind, möchte ich schon bei der Musik vorne dabei sein.
Bautista habe ich in Sepang zweimal im Griff gehabt. Aber in Katar kann es wieder anders ausschauen. Ich wäre sehr zufrieden, wenn ich Bestzeit habe. Wenn ich Zweiter oder Dritter werde, ist das nicht 100-prozentig zufriedenstellend.

Der Losail Circuit liegt dir. Du hast dort 2008 deinen ersten 125-ccm-Podestplatz erreicht. Du hast dort 2010 bei deinem ersten Moto2-GP in den freien Trainings dominiert und den dritten Startplatz erzielt. 2011 hast du dort in der Moto2-Klasse einen Start-Ziel-Sieg gefeiert.

Ja, ich fahre eigentlich gern in Katar. Das ist eine tolle Rennstrecke; ich bin dort immer gut zurechtgekommen. Vom Layout her gefällt sie mir. Mir gefällt auch das Fahren bei Flutlicht.
Ich weiss nur nicht, wie stark die Piste nach dem Motocross-GP heute verschmutzt sein wird. Der Belag wird am Anfang sicher dreckig und staubig sein.
Wir müssen auch klären, wie sinnvoll das Testen bei Tageslicht sein wird. Das Rennen wird um 22 Uhr Ortszeit gestartet. Wir testen bis 23 Uhr. Wir werden zumindest die Rennsimulation immer erst nach 21 oder 22 Uhr absolvieren. Ich denke, von 14 bis 18 Uhr zu fahren, das bringt gar nix. Wir können uns besser auf den WM-Lauf vorbereiten, wenn wir in erster Linie den Teil in der Nacht nutzen.
Ich hoffe, dass die Strecke gut gereinigt wird und nicht zu sandig ist.

Sonst sollen die Kollegen zuerst einmal für die Strassenreinigung sorgen?

Ja, die sollen nur ihre weichen Reifen verheizen... Nein, Schmarrn. Ich lass das auf mich zukommen.

Wie stark ärgert sich die Situation mit dem Wechsel von Ducati in die Open Class? Können Dovizioso, Crutchlow und Iannone auch in den Rennen zur ernsten Bedrohung werden? Oder eher im Qualifying?

Gute Frage. Wenn der weiche Reifen 0,5 sec schneller ist pro Runden, dann fahren sie im Rennen in den ersten fünf Runden mal 2,5 sec davon. Dann musst du das zuerst aufholen, dann musst du sie überholen. Man muss mit Sicherheit aufpassen. Es wird von Strecke zu Strecke unterschiedlich sein. Sie werden auf manchen Strecken gefährlicher sein als auf anderen.
Diese drei Ducati-Fahrer werden uns sicher manchmal Kopfschmerzen bereiten. Bei Aleix Espargaró auf der Forward-Yamaha haben wir die Kopfschmerzen jetzt schon. Seine Zeiten sind nicht ohne.

In Sepang ist Dovizioso seine Bestzeit im Factory-Status gefahren. Er war nur 0,068 sec hinter Rossi und Pedrosa Dritter. Mit weichen Hinterreifen wird er ein Sieganwärter? Und: Wäre Ducati nicht auch im Factory-Modus eine Gefahr geworden?

Wahrscheinlich, ja. So wie die Zeitabstände jetzt mit den Factory-Reifen ausschauen, sind sie über eine Runde extrem schnell. Ob sie über die Renndistanz auch so schnell sind, ist jetzt noch schwierig zu sagen. Aber ich glaube, dass Ducati im Qualifying mit Sicherheit weit vorne sein wird, wenn nicht sogar Schnellste auf manchen Strecken. Und zu Beginn der Rennen werden sie 1, 2 oder 3 Sekunden Vorsprung rausfahren. Ja, sie werden schon manchmal aufs Podium fahren. Wir werden sehen.

Du bist von 2012 an Kämpfe gegen Ducati-Fahrer wie Rossi und Hayden gewöhnt...

Ja. Was willst du jetzt damit sagen?

Überrascht dich, dass Gigi Dall'Igna in drei oder vier Monaten so eine Trendumkehr bewirkt hat?

Bis jetzt hat er ein paar Testzeiten, die nicht so schlecht sind. Ob sie auch in den Rennen aufs Podium fahren können, muss sich noch zeigen. Die Kräfteverhältnisse haben sich durch das neue Open-Reglement geändert. Natürlich hat Ducati jetzt mit Dall 'Igna das Reglement sehr erfolgreich angewendet, um zum Erfolg zu kommen. Letztlich ist es in der Öffentlichkeit wurscht, ob er Open fährt oder Factory. Und für ihn ist nur wichtig, dass Ducati wieder vorne dabei ist.
Wenn er das schafft, ist es wurscht, auf welche Weise ihm das gelingt. Einen bitteren Beigeschmack hat es trotzdem. Auch wenn Ducati jetzt die ECU von 2013 verwenden muss... Und vielleicht irgendwann nur noch 22,5 statt 24 Liter kriegt.
Für die Insider ist es schon seltsam, wenn ein Werk plötzlich in der Kategorie der Privatteams fährt. Aber vielleicht hilft es Ducati für die Zukunft.

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